Neurobiologie und Schule - sonderpaedagoge.de!
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Die bildgeben<strong>de</strong>n Verfahren ermöglichen <strong>de</strong>m Menschen innerhalb kürzester Zeit,<br />
mithilfe von Computern Aufschluss über eine sonst unüberschaubare<br />
Informationsmasse – nämlich die Stoffwechselaktivitäten im Gehirn – zu bekommen.<br />
Das entstan<strong>de</strong>ne Bild stellt die Stoffwechselaktivität <strong>de</strong>s Gehirns auf <strong>de</strong>m Computer<br />
dar. Dabei bestimmt das zeitliche o<strong>de</strong>r räumliche Auflösungsvermögen <strong>de</strong>r<br />
angewandten Metho<strong>de</strong>, welche Stoffwechselaktivitäten im Gehirn gemessen wer<strong>de</strong>n<br />
(vgl. Teepe, 2005). Die Bil<strong>de</strong>r dieser Metho<strong>de</strong>n geben allerdings keinen Aufschluss<br />
über die kognitiven Prozesse, son<strong>de</strong>rn lediglich über die Stoffwechselprozesse im<br />
Gehirn während kognitiver Prozesse, aus <strong>de</strong>nen dann die Neurobiologen mögliche<br />
Schlussfolgerungen über die Arbeitweise <strong>de</strong>s Gehirns ableiten (vgl. hierzu auch E.<br />
Reich, 2005). Das Bestreben <strong>de</strong>r Wissenschaftler ist es dabei, nicht nur das Gehirn<br />
<strong>und</strong> seine Funktionsweise zu rekonstruieren, son<strong>de</strong>rn auch zu erforschen, wie <strong>und</strong><br />
unter welchen Bedingungen das Gehirn am besten funktioniert.<br />
Als Exempel wird an dieser Stelle die Anwendung <strong>de</strong>r Positronen-Emissions-<br />
Tomographie (kurz PET), eines <strong>de</strong>r bildgeben<strong>de</strong>n Verfahren, vorgestellt. Die<br />
Positronen- Emissions-Tomographie war eine <strong>de</strong>r ersten Metho<strong>de</strong>n, die für die<br />
funktionale Bildgebung entwickelt wur<strong>de</strong>. Beim PET wird die Konzentration von in<br />
das Gehirn eingeführten radioaktiven, aber ungefährlichen Substanzen, so genannten<br />
„Tracern“, gemessen, welche dann Rückschlüsse auf die Gehirnaktivierung über<br />
hämodynamische (<strong>de</strong>n Blutstrom stark einschränken<strong>de</strong>) o<strong>de</strong>r metabolische (<strong>de</strong>n<br />
Stoffwechsel betreffen<strong>de</strong>) Verän<strong>de</strong>rungen zulassen. Diese Informationen wer<strong>de</strong>n von<br />
einem Computer in ein dynamisches Bild umgewan<strong>de</strong>lt, das über die Lokalisation<br />
<strong>de</strong>r Gehirnaktivitäten Aufschluss gibt, das so genannte „PET-Scan“ (vgl.<br />
Zimbardo/Gerrig, 2003; BMBF, 2006).<br />
Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n invasiven Metho<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Läsionsstudien, bei <strong>de</strong>nen ein<br />
direkter Eingriff in das Gehirn vorgenommen wird, beruht <strong>de</strong>r Erfolg <strong>de</strong>r<br />
bildgeben<strong>de</strong>n Verfahren auf einer nicht-invasiven Metho<strong>de</strong>, das heißt, es erfolgt kein<br />
operativer Eingriff in das Gehirn.<br />
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