Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen
Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen
Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Was ist Heilpädagogik ? 35<br />
Zum Aufgabenfeld der Heilpädagogik zählen neben Institutionen für Kinder und<br />
Jugendliche <strong>mit</strong> speziellem Erziehungs- und Bildungsbedarf ebenfalls solche für<br />
Erwachsene, das heißt auch die in dieser Arbeit fokussierten Wohngruppen für<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> schwer(st)er geistiger Behinderung. Aus diesem Grunde werden im<br />
folgenden drei heilpädagogische Leitideen näher dargestellt, die für die Arbeit <strong>mit</strong><br />
<strong>Menschen</strong>, die dem genannten Personenkreis zugerechnet werden, zentrale<br />
Bedeutung erlangt haben. Alle drei basieren auf einem <strong>Menschen</strong>bild, das von<br />
grundsätzlichen Gemeinsamkeiten zwischen <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Behinderung<br />
ausgeht und diese als gleichwertig anerkennt. Jede Leitidee wird zunächst allgemein<br />
dargelegt, danach wird der Bezug zum Lebensbereich Wohnen hergestellt. Im<br />
Anschluß an die Darstellungen wird der Personenkreis der ‘heilpädagogisch<br />
Handelnden’ diskutiert.<br />
5.1 Die Leitideen<br />
Vorweg sei darauf hingewiesen, daß die Leitideen nicht isoliert voneinander betrachtet<br />
werden können, auch wenn die hier gewählte Art der Darstellung den Anschein<br />
erwecken mag. Sie ergänzen und überschneiden einander weitgehend und können<br />
so<strong>mit</strong> nicht unabhängig realisiert werden, was ohnedies keinen Sinn ergäbe. Wie<br />
weitreichend die inhaltliche Überschneidung der Leitvorstellungen ist, wird<br />
spätestens im anschließenden sechsten Kapitel über ihre (Nicht-) Verwirklichung und<br />
die da<strong>mit</strong> verbundenen Auswirkungen auf humanes Wohnen deutlich werden.<br />
5.1.1 Normalisierung<br />
Die Entwicklung des Normalisierungsprinzips geht auf den Dänen BANK-MIKKELSEN<br />
zurück, auf dessen Initiative der Grundsatz der Normalisierung in das dänische<br />
„Gesetz über die Fürsorge für geistig Behinderte“ aufgenommen wurde. Dieses trat