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Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen

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Der Bereich Wohnen 16<br />

4 Der Bereich Wohnen<br />

„Wer sich heute Gedanken macht um [...] die Bedeutung und die<br />

Qualität des Wohnens einer Gruppe von Mitmenschen, nämlich derer,<br />

die eine geistige Behinderung aufweisen, läuft Gefahr, etwas<br />

herauszulösen, was eigentlich zusammengehört: das Wohnen aus dem<br />

Gesamtzusammenhang des Miteinanderlebens und die geistige<br />

Behinderung aus der menschlichen Einheit von Behindert- und<br />

Nichtbehindertsein. Menschliche Existenz ist schließlich prinzipiell<br />

eine behinderte. Die Bedeutung des Wohnens von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />

geistiger Behinderung kann also eigentlich nicht für sich allein<br />

betrachtet werden“<br />

(SPECK 1987 2 , 5).<br />

In Anlehnung an Speck wird es in diesem Kapitel zunächst um die grundsätzliche<br />

Bedeutung des Wohnens für den <strong>Menschen</strong> allgemein gehen, das heißt unabhängig<br />

von dessen Behindert- oder Nichtbehindertsein. Es wird dargestellt, was Wohnen als<br />

Grundbedürfnis des <strong>Menschen</strong> beinhaltet (Unterkapitel 4.1). Im Anschluß daran wird<br />

die Wohngruppe als Wohnort vieler <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger Behinderung vorgestellt<br />

(Unterkapitel 4.2). Des weiteren wird der Aspekt der Qualität erörtert: zunächst geht<br />

es um die sogenannte Qualitätssicherung <strong>mit</strong>tels Qualitätsmanagement (Unterkapitel<br />

4.3), danach wird herausgearbeitet, was Lebensqualität im Sinne von Wohlbefinden<br />

ausmacht und inwiefern dieses im Wohnen von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> einer schwer(st)en<br />

geistigen Behinderung in Wohngruppen stattfinden kann (Unterkapitel 4.4).<br />

4.1 Wohnen als Lebenstätigkeit und Lebensäußerung<br />

Wohnen ist eines der elementarsten Lebensbedürfnisse des <strong>Menschen</strong> und wesentlicher<br />

Bestandteil von Leben überhaupt. Wie hoch der gesellschaftliche Stellenwert<br />

einer Wohnung ist - ohne diese ist Wohnen nicht möglich - , zeigt die Tatsache, daß<br />

<strong>Menschen</strong>, die keine haben, am Rande der Gesellschaft stehen (vgl. MASUREK 1987 2 ,<br />

73). Ihnen fehlt ein Dach über dem Kopf, diese zweite Hülle, die Schutz bietet vor<br />

Witterungseinflüssen und „den Einblicken und der un<strong>mit</strong>telbaren Nähe anderer

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