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Lebenswertes Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen

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Kennzeichnung des Personenkreises 8<br />

3 Kennzeichnung des Personenkreises<br />

Den Personenkreis von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> sogenannter schwer(st)er geistiger<br />

Behinderung abzugrenzen, gestaltet sich in vielerlei Hinsicht problematisch. Zum<br />

einen handelt es sich um einen außerordentlich heterogenen Personenkreis, das heißt<br />

den <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung, ganz gleich welcher ‘Art’, gibt es ebensowenig wie<br />

den <strong>Menschen</strong> ohne Behinderung. Eine Festlegung dessen, was schwer(st)e geistige<br />

Behinderung ausmacht, würde so<strong>mit</strong> die Individualität des Einzelnen gänzlich<br />

mißachten und zu ungerechtfertigter Verallgemeinerung führen. Zudem degradiert<br />

jede Definition als Aussage über den <strong>Menschen</strong> diesen „zum bloßen Objekt von<br />

Erklärungen“ (SPECK 1997 8 , 43). Ferner liegt auch die Auffassung von Behinderung<br />

im Auge des Betrachters. Mit anderen Worten: Je nachdem, aus welchem<br />

Blickwinkel Behinderungen gesehen werden, beispielsweise aus medizinischer,<br />

psychologischer, soziologischer oder nicht zuletzt pädagogischer Sicht, wird<br />

unterschiedlichst darüber debattiert. Die diversen Klassifikationsansätze geistiger<br />

Behinderung näher zu erläutern und zu erörtern, inwiefern sie der Komplexität dieses<br />

Personenkreises gerecht werden, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Daher<br />

wird nach einer allgemeinen Umschreibung des Begriffs ‘Behinderung’ zunächst nur<br />

ein kurzer Überblick über die meines Erachtens bedeutendsten Ansätze gegeben. Des<br />

weiteren soll als Annäherung versucht werden, das Phänomen der geistigen<br />

Behinderung und letztlich die so genannte Schwer(st)behinderung meiner<br />

persönlichen Auffassung gemäß zu kennzeichnen.<br />

3.1 Begriff der Behinderung<br />

„Durch die Festschreibung des Begriffs ‘behindert’ haben wir uns<br />

darauf eingelassen, daß es in unserem Bewußtsein bei der Trennung<br />

zwischen ‘Behinderten’ und ‘Nicht-Behinderten’ bleiben soll“<br />

(HAEBERLIN1998 4 , 94).<br />

Schon allein die Tatsache, daß in dieser Arbeit <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> einer schwer(st)en<br />

geistigen Behinderung in den Mittelpunkt gestellt werden, zeigt ganz klar die

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