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Heilpädagogik online 01/06

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Lernen für das Leben<br />

in die Staat und Gesellschaft bislang intervenierten, sie dann aber<br />

auch mitgetragen und mitverantwortet haben.<br />

Die Freisetzung in eine bis hin zur Alterssicherung zunehmend<br />

selbst zu verantwortende Lebensführungspraxis wird von vielen<br />

Zeitgenossen als existenzielle Verunsicherung erlebt. Wenn allein<br />

2002 und 2003 mehr als 630.000 Arbeitsplätze in Deutschland<br />

„vernichtet“ wurden (OPASCHOWSKI 2004, 64), so macht dies<br />

junge Menschen, Eltern und Pädagogen ratlos und eröffnet prekäre<br />

Sinnhorizonte, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft in<br />

Frage stellen.<br />

Da unserer Gesellschaft im Gegensatz zu früheren Generationen<br />

ein unkritischer Zukunftsoptimismus abhanden gekommen ist, lässt<br />

sich nicht mehr so präzise sagen, womit und wie die nachwachsende<br />

Generation auf was für ein Leben vorzubereiten ist. Wir<br />

wissen nur, wovon auszugehen ist: Weltweit werden die Lebensbedingungen<br />

immer schwieriger und unvorhersehbarer - aufgrund<br />

demografisch unterschiedlicher Entwicklungen, ökologischer und<br />

ökonomischer Krisen, aber auch terroristischer Bedrohungen und<br />

eines vermehrten Demokratiedefizits.<br />

Die daraus resultierenden negativen Zukunftsbilder entmutigen.<br />

Unter solchen Rahmenbedingungen ist eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit<br />

angewiesen auf einen Bewusstseins- und Einstellungswandel,<br />

der sich den globalen Herausforderungen stellt, ohne sich<br />

von zynischen Trends noch von Szenarien imponieren zu lassen,<br />

die permanent zwischen Pessimismus und Optimismus oszillieren.<br />

Vielmehr bedarf es einer Zukunftsorientierung, die sich - durchaus<br />

in zeitkritischer Perspektive - von den beiden Fragen leiten lässt:<br />

„Wie wollen wir leben und wie wollen wir nicht leben“ (OPASCHOW­<br />

SKI 2004, 461)?<br />

Unter pädagogischen Aspekten wird damit eine gesamtgesellschaftliche<br />

Erziehungs- und Bildungsverantwortung notwendig, die sich<br />

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Heilpädagogik <strong>online</strong> <strong>01</strong>/ <strong>06</strong>

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