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Heilpädagogik online 01/06

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Leserbriefe<br />

durch, dass er aus seiner Theorie antwortet (besonders schön<br />

immer bei Jantzen zu verfolgen, für mich einer der großen Dogmatiker).<br />

Außerdem wird das Anzweifeln der Götter ja schon im Studium als<br />

Blasphemie gegeißelt und sich hinter unscharfen Begriffen versteckt,<br />

um unangreifbarer zu sein.<br />

Andererseits denke ich, dass man Extrempositionen postulieren<br />

muss, um in den Köpfen etwas zu bewegen. Auch ist es Aufgabe<br />

unserer Disziplin, Utopien zu entwickeln, aber auch auf Gefahren<br />

hinzuweisen.<br />

Ich denke, viel der Bioethikkritik liegt in der Erfahrung speziell der<br />

Deutschen Geschichte begründet, wir sind eben „aufmerksamer“<br />

vielleicht auch ängstlicher was die Möglichkeiten dieser Technik betrifft.<br />

Ich glaube nicht, dass den Kritikern der Wunsch z. B. eines<br />

MS-Kranken nach Heilungsmöglichkeiten als unverschämt erscheint.<br />

Aber die Tendenz, dass Behinderung vermieden werden<br />

soll ist nicht von der Hand zu weisen und wer, wenn nicht wir, soll<br />

denn für diesen Personenkreis Partei ergreifen? Es geht schon darum<br />

zu verhindern, dass man einfach den bequemeren Weg wählt.<br />

Das heißt nicht, dass ich sicher ein behindertes Kind bekommen<br />

wollen würde, aber ich hätte schon meine Schwierigkeiten auf der<br />

einen Seite diesen Personenkreis zu unterstützen aber privat zu<br />

vermeiden.<br />

Oder um in ein anderes Feld zu wechseln, z. B. den aktuell so<br />

modernen Begriff vom Behinderten als „Kunden“. Er hat viele theoretische<br />

Schwächen (z. B. sind die wenigsten behinderten Kunden<br />

in der Lage, mal eben den Anbieter zu wechseln, denn als erstes<br />

stünden sie dann in der Gefahr, ohne Hilfe da zu stehen). Dennoch<br />

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Heilpädagogik <strong>online</strong> <strong>01</strong>/ <strong>06</strong>

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