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Heilpädagogik online 01/06

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Den Ruhestand gestalten<br />

Unterstützungsplanung<br />

In vielen Fällen der langwierigste, jedenfalls der erste entscheidende<br />

Schritt zu Beginn der Planung (siehe Schaubild) war die<br />

Eruierung der potenziellen Interessen und Wünsche, die eine Basis<br />

für die Formulierung von wegweisenden Handlungszielen liefern<br />

(könnten). Das war aus mehrfachen Gründen oft mühsam.<br />

Zum einen waren nicht wenige Nutzer völlig überrascht, nach ihren<br />

Wünschen und Interessen (F) gefragt zu werden. Das waren sie<br />

nicht gewohnt. Sie hatten folglich wenig Erfahrung, ihre eigenen Interessen<br />

und Wünsche klar und verbindlich zu formulieren. Es bedurfte<br />

einiger Geduld und Umsicht, um zu erkunden, was sich hinter<br />

den üblicherweise geäußerten Wünschen, hinter mehr oder<br />

weniger ritualisierten Zufriedenheits- oder Unzufriedenheitsbekundungen<br />

verbarg. Ohne voreilige Unterstellungen, ausgehend<br />

von den wahrnehmbaren Wünschen und Interessen herauszufinden,<br />

was die Betreffenden „wirklich“ wollen (könnten), das war<br />

die Kunst. Hierfür war eine rückblickende Klärung biografischer Erfahrungszusammenhänge<br />

(C) und umsichtige Auseinandersetzung<br />

mit der aktuellen Lebenssituation (B) in vielen Fällen ein Erfolg<br />

versprechender Weg; er erleichterte es, Äußerungen in ihrem subjektiven<br />

Kontext zu verstehen und ihren möglichen Sinn zu<br />

erschließen. Diesen zu erfassen, war aber die Voraussetzung, um<br />

die Mitwirkung der Nutzer zu gewinnen, die für den weiteren Prozess<br />

unverzichtbar war.<br />

Zum anderen waren selbst nachvollziehbare Wünsche und Interessen<br />

noch keine Handlungsziele. Diese sind „naturgemäß“ komplexer.<br />

Sie müssen nämlich nicht nur bestimmten Wünschen und Interessen<br />

der Betroffenen (F) berücksichtigen - was in jedem Fall<br />

unverzichtbar ist – und auf die aktuelle Lebenssituation (B), d.h.<br />

vor allem auch auf die gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen<br />

und Handlungsmöglichkeiten der Begleiter abgestimmt<br />

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Heilpädagogik <strong>online</strong> <strong>01</strong>/ <strong>06</strong>

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