Heilpädagogik online 01/06
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Den Ruhestand gestalten<br />
professionellen Mitarbeiter im Netzwerk vertreten. Sie sind für die<br />
meisten die wichtigste Anlaufstelle, wenn sie instrumentelle Unterstützung<br />
benötigen 9 . Die Kontakte zu Mitbewohnern und Arbeitskollegen<br />
(Heim und WfbM) sind im Vergleich hierzu für die meisten<br />
etwas weniger bedeutsam. Dennoch sind sie die die einzigen Personen,<br />
die für eine regelmäßige, ggf. auch spontane Freizeitgestaltung<br />
(am Wochenende oder Abend) in Frage kommen. Mehr als<br />
die Hälfte wünschte sich weitere Kontakte, allem voran zu Mitgliedern<br />
der Familie (17) ferner zu Arbeitskollegen und (anderen) Mitbewohnern<br />
(5), zu Partnern und Freunden (5), zu Mitarbeitern (5),<br />
zum gesetzlichen Betreuer (2) oder anderen Personen, und möchte<br />
diesbezüglich etwas verändern. Trotzdem äußerten sich 2/3 „ganz<br />
zufrieden“ über ihre bestehenden Netzwerkkontakte.<br />
Durchschnittlich ging jeder Nutzer regelmäßig drei verschiedenen<br />
Freizeitaktivitäten nach, wobei die Priorität auf passiven Beschäftigungen<br />
lag: Fernsehen, Radio/Musik hören, Entspannen. Erst danach<br />
wurden kreative und kommunikative Beschäftigungen genannt.<br />
Grundsätzlich scheinen sie die gleichen Bedürfnisse zu<br />
haben wie andere Menschen ihrer Altersgruppe auch. Allerdings<br />
sind Menschen mit Behinderungen vielfach auf die Unterstützung<br />
der Mitarbeiter oder anderer Personen angewiesen, wenn sie bestimmte<br />
Aktivitäten, Treffen, Ausflüge etc. planen.<br />
Um die Interessen und Wünsche zu erfassen, die sodann Ausgangsund<br />
Ansatzpunkt für die Unterstützungsplanung der Coaches<br />
waren, wurde eine Skala entwickelt, mit der verschiedene gewünschte<br />
(Freizeit-)Aktivitäten bzw. Interessensbereiche abgefragt<br />
wurden. Folgende Aktivitäten fanden die Nutzer überwiegend „sehr<br />
interessant“: Reisen, Musik hören, sich über Gesundheit informieren,<br />
Tiere beobachten oder pflegen und Gesellschaftsspiele.<br />
9<br />
Diese Tatsache erstaunt wenig; sind doch die Nutzer in ihrem Alltag in jedem Lebensbereich die<br />
meiste Zeit von professionellen Helfern umgeben. Die meisten Nutzer haben wohl gelernt, erstmal ihre<br />
Unterstützung in Anspruch zu nehmen; dies ist i. d. R. am einfachsten.<br />
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