Heilpädagogik online 01/06
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Den Ruhestand gestalten<br />
bzw. zum Zeitpunkt der Erhebung arbeiteten 19 Nutzer in Vollzeit,<br />
21 mit durchschnittlich 28,5 Stunden in Teilzeit; alle waren dort jedoch<br />
an 5 Tagen in der Woche beschäftigt (gewesen). Die Meinung<br />
darüber, ob sie aufhören oder weiterarbeiten wollten, gingen bei<br />
den Nutzern auseinander: die Hälfte wollte weiterarbeiten 7 , 15<br />
wollten aufhören und 5 meinten, dass jemand anderes für sie entscheide.<br />
27 Nutzer wollten auf jeden Fall mit durchschnittlich drei<br />
Kollegen aus der WfbM in Kontakt bleiben.<br />
Der Grad der Behinderung 8 lag bei allen über 80%, bei 4/5 bei 100<br />
%. Die Nutzer selbst nannten folgende behinderungsbedingte Beeinträchtigungen:<br />
Schwierigkeiten hinsichtlich der Motorik (13),<br />
mangelhafte Lese- und Schreibfähigkeiten (5), soziale und kommunikative<br />
Einschränkungen (5), körperliche Funktionsstörungen<br />
(5), Beeinträchtigung ihrer Sinne (3) oder starke Ängste (2). Beinahe<br />
die Hälfte litt unter (altersbedingten oder/und behinderungsbedingten)<br />
chronischen bzw. degenerativen Erkrankungen, z.B. Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Insgesamt verfügten die Nutzer durchschnittlich über vier verschiedene<br />
Kontakte in ihrem persönlichen Netzwerk. Im Durchschnitt<br />
war lediglich einer von diesen vier Kontakten (zu einem Partner,<br />
Freund, ehrenamtlich Tätigen oder Seelsorger) frei gewählt bzw.<br />
selbst hergestellt worden. Die meisten Kontakte ergaben sich also<br />
aus dem Heim- bzw. Werkstattalltag oder sind durch die Herkunftsfamilie<br />
vorherbestimmt. Vor allem die Kontakte zur (Herkunfts-)Familie<br />
sind für die Nutzer sehr bedeutsam. Für die meisten sind sie<br />
die wichtigste emotionale Stütze und stellen häufig auch die<br />
einzigen Außenkontakte dar. Überproportional häufig sind die<br />
7<br />
Hiefür gab es mehrer Motive: Spaß an der Arbeit, Aufrechterhalten von Kontakten, höheres frei<br />
verfügbares Einkommen sowie nicht zuletzt eine feste gewohnte Tagesstruktur.<br />
8<br />
Die Behinderungsarten streuten relativ breit: Bei 18 lag eine Geistige Behinderung, bei 12 eine Cerebralparese,<br />
bei 11 eine psychische und bei 8 eine neurologische Erkrankung, bei 7 eine Körperbehinderung,<br />
bei 7 eine chronische somatische Erkrankung sowie bei 5 eine Sinnes- und bei 5 eine<br />
Lernbehinderung vor, wobei der größte Teil mehrere Behinderungen aufweist. Insgesamt war die Art<br />
der Behinderung nahezu bedeutungslos.<br />
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Heilpädagogik <strong>online</strong> <strong>01</strong>/ <strong>06</strong>