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Heilpädagogik online 01/06

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Die Bewertung der Lebensqualität im Bereich Wohnen<br />

verkraften mussten. So hat zum Beispiel Frau Heinze (IBW) verschiedene<br />

Formen stationärer institutioneller Erziehung erlebt: Vom<br />

Jugendamt wurde sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem<br />

Kinderheim für Kinder mit Beeinträchtigungen untergebracht; die<br />

Wahrheit über ihre Eltern verschwieg man ihr und erklärte, die<br />

Mutter sei tot.<br />

„Ich habe keine Eltern. Vorher war ich nämlich in der<br />

Wilhelmshöhe. (Dies war ein Kinderheim für behinderte<br />

Kinder. Anm. d. Verf.) Wir waren nämlich alle drei<br />

zusammen da drinne gewesen. Erst war ich weg, dann<br />

dann mein Bruder und dann war meine Schwester ganz<br />

alleine und die hat gequäkt.“<br />

Anschließend wohnte sie in einer betreuten Jugendwohngruppe<br />

(Aussage der Betreuerin) und danach wurde sie von ihrer gesetzlichen<br />

Betreuerin in dem Altenpflegeheim in H. untergebracht.<br />

„Da war ich im Pflegeheim, im Pflegeheim war ich. War<br />

nicht besonders (Antwort kam leise, schnell und ohne<br />

jegliches Stottern, Anm. d. Verf.) … als ich aus dem ...<br />

(wahrscheinlich Kinderheim, Anm. der Verf.) weg kam- da<br />

hat mich meine Betreuerin dorthin geschafft (stottert<br />

wieder extrem, Anm. der Verf.)... In das Pflegeheim in H.“<br />

(Interview Frau Heinze)<br />

Von dort zog sie ins Wohnheim nach P., wo sie gemeinsam mit ihrem<br />

Freund in einem Doppelzimmer lebte. Diese Beziehung<br />

beschreibt sie rückblickend als schwierig: „Mit dem war es nämlich<br />

nicht ganz so einfach. Der hat nämlich nur gesoffen und alles – das<br />

will ich dir jetzt aber nicht erzählen.“, war aber für sie nach dem<br />

ständigen Wechsel von Institutionen, sozialen Systemen und Betreuern<br />

sowie der Trennung von ihren Geschwistern eine wichtige<br />

Erfahrung. Der lange Aufenthalt in verschiedenen Institutionen ist<br />

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Heilpädagogik <strong>online</strong> <strong>01</strong>/ <strong>06</strong>

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