Heilpädagogik online 01/06
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Lernen für das Leben<br />
es lohnt, sich anzustrengen, eigene Erfahrungen zu sammeln, sich<br />
möglichst viel Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen.<br />
Wer keine Ahnung davon hat, wohin die Reise gehen soll, weiß<br />
auch nicht, was er sich besorgen und in seinen Koffer packen<br />
müsste“ (HÜTHER 2003, 42).<br />
Bildungspolitisch wird in Deutschland versucht, auf die skizzierten<br />
Herausforderungen in formaler Hinsicht mit einer allseitigen Intensivierung<br />
der Erziehungs- und Bildungsbestrebungen zu reagieren.<br />
Zielführend ist dabei im Blick auf die Eltern und das Familiengefüge,<br />
zu einer günstigeren Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu<br />
gelangen, u. a. durch ausreichend differenzierte vorschulische und<br />
schulische Organisationsstrukturen.<br />
Im Blick auf die Schüler soll es zu einer intensiveren Berufsorientierung<br />
durch eine stärkere curriculare Berücksichtigung beruflicher<br />
Erfordernisse kommen (vgl. BAETHGE 2000) sowie zu<br />
einer Anpassung der Abiturientenquote an europäische Standards.<br />
Bei gleichzeitiger Verkürzung der gymnasialen Schulzeit von neun<br />
auf acht Jahre soll dies realisiert werden mittels einer didaktischen<br />
Komprimierung der Unterrichtsinhalte auf ein Kerncurriculum und<br />
durch eine Zunahme des Nachmittagsunterrichts.<br />
Lehrpläne werden „entschlackt“. Statt eines „weit verzweigten Spezialwissens“<br />
soll eine „Grundwissensbasis“ mit Kernkompetenzen in<br />
Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache vermittelt werden.<br />
Als „beste Garantie für späteren Erfolg in Studium und Beruf“ wird<br />
die Beherrschung von „Methodenkompetenzen“ angesehen, die befähigen,<br />
sich rasch in neue Gebiete einzuarbeiten sowie die<br />
Entwicklung von „Selbstkompetenzen“, die es ermöglichen sollen,<br />
die „eigenen Lernerfolge zu planen“ - so das bayerische Kultusministerium<br />
(HOHLMEIER 2004, 270 f.).<br />
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