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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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<strong>die</strong> Natur zum Besten <strong>de</strong>s Geschöpfes selbst“ 10 und weiter schreibt er, „wirkt sie [Anm. <strong>die</strong><br />

Zuchtwahl], wann und wo immer sich e<strong>in</strong>e Gelegenheit bietet, an <strong><strong>de</strong>r</strong> Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

organischen Wesen und ihrer organischen und anorganischen Lebensbed<strong>in</strong>gungen“ 11 . Wie<br />

se<strong>in</strong> gesamtes Werk, folgt auch <strong>die</strong> Beweisführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Faktizität e<strong>in</strong>er natürlichen<br />

Zuchtwahl auf empirisch-analytischer Ebene. In se<strong>in</strong>er Beweisführung bezieht er sich <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ausführungen auf Untersuchungen und Ergebnisse durchgeführt an<br />

Pflanzen und Tieren.<br />

Es ist notwendig, <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gehalt se<strong>in</strong>er Ausführungen zur natürlichen<br />

Zuchtwahl nochmals prägnant zu erfassen. Die natürliche Auslese ist e<strong>in</strong> Prozeß, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m<br />

nicht durch anthropogene E<strong>in</strong>flüsse gewirkt, und <strong><strong>de</strong>r</strong> sowohl zum Vorteil <strong><strong>de</strong>r</strong> stärkeren, als<br />

auch <strong><strong>de</strong>r</strong> schwächeren Exemplare vollzogen wird. Die Verhältnisse <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s<br />

Prozesses s<strong>in</strong>d nicht statisch <strong>de</strong>term<strong>in</strong>iert. Darw<strong>in</strong> weist auf <strong>die</strong> Offenheit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entwicklungsmöglichkeiten von Pflanzen und Tieren ausdrücklich h<strong>in</strong>. Durch e<strong>in</strong>e<br />

revolutionäre Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Evolutionsgeschichte e<strong>in</strong>er Art kann sie Variationen<br />

bil<strong>de</strong>n, welche e<strong>in</strong>e Existenzsicherung im Kampf um das Dase<strong>in</strong> ermöglicht. Positive<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Art wer<strong>de</strong>n an <strong>die</strong> nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen vererbt. Als<br />

Resultat <strong><strong>de</strong>r</strong> verbesserten Anpassungsfähigkeit e<strong>in</strong>er Art kann <strong>die</strong>se ihre Existenz sichern<br />

und gleichzeitig an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Arten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong>en Lebensraum bedrohen. Nach Darw<strong>in</strong>s Ansicht kann<br />

<strong>die</strong>selbe Entwicklung auch negativ gewandt sich vollziehen. Die Offenheit <strong><strong>de</strong>r</strong> tierischen<br />

und pflanzlichen Organismen kann durchaus e<strong>in</strong> Menschenbild Darw<strong>in</strong>s darstellen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m<br />

je<strong>de</strong>s menschliche Individuen sowohl positive, als auch negative<br />

Entwicklungsmöglichkeiten besitzt. Demnach stimmt er <strong>die</strong>sbezüglich mit <strong>de</strong>m Pr<strong>in</strong>zip<br />

e<strong>in</strong>er anthropologischen Offenheit übere<strong>in</strong>, jedoch ist das Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> Darw<strong>in</strong>istischen<br />

Entwicklungsoffenheit ausschließlich als praktische und subjektiv vollzogene Sicherung<br />

<strong>de</strong>s persönlichen Dase<strong>in</strong>s zu werten. Es f<strong>in</strong><strong>de</strong>t e<strong>in</strong>e Rangverschiebung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

gesellschaftlichen Hierarchie statt. Durch <strong>die</strong> positive Entwicklung e<strong>in</strong>es Menschen ist<br />

<strong>die</strong>ser <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Existenz gesicherter und gleichzeitig <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, <strong>die</strong> Ansprüche <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

niedriger positionierten Menschen e<strong>in</strong>zuschränken. Die entstehen<strong>de</strong> Glie<strong><strong>de</strong>r</strong>ung durch<br />

Anwendung <strong><strong>de</strong>r</strong> Darw<strong>in</strong>istischen Theorie und damit verbun<strong>de</strong>ne Auswirkungen kommen<br />

<strong>in</strong> folgen<strong>de</strong>m Satz nur latent zum Vorsche<strong>in</strong>: „In <strong>de</strong>m e<strong>in</strong>e große Anzahl von Individuen<br />

bessere Aussicht für das Ersche<strong>in</strong>en nützlicher Variationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewissen Zeitraum<br />

bietet, gleicht sie <strong>die</strong> ger<strong>in</strong>gere Summe von Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>lichkeit beim e<strong>in</strong>zelnen Individuum<br />

10 ebd. 2001, S. 125<br />

11 ebd. 2001, S. 126<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 73

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