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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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se<strong>in</strong>. Insofern enthalten Darw<strong>in</strong>s Annahmen zum Sozialverhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Tier und<br />

Pflanzenwelt mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne und <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gegenwart zu transformieren<strong>de</strong> Elemente.<br />

Entschei<strong>de</strong>nd s<strong>in</strong>d jedoch <strong>die</strong> Folgerungen, welche er hieraus zieht. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

entwickelte Vorteil wird im Kampf ums Dase<strong>in</strong> gegen <strong>de</strong>n An<strong><strong>de</strong>r</strong>en ausgenutzt.<br />

Positive Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Individuen wer<strong>de</strong>n nach Darw<strong>in</strong> gewöhnlich auch an <strong>die</strong><br />

Nachkommen vererbt und führen zu steigen<strong>de</strong>m Vorteil e<strong>in</strong>erseits und zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schwächung an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits.<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung haben aufgrund ihrer Bee<strong>in</strong>trächtigung oftmals nicht <strong>die</strong><br />

Möglichkeiten, mit e<strong>in</strong>er sich progressiv entwickeln<strong>de</strong>n und verän<strong><strong>de</strong>r</strong>baren Gesellschaft<br />

mitzuhalten. Ihnen ist es zum Teil nicht möglich, <strong>die</strong> notwendigen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

selbständig zu erarbeiten und gleichzeitig ersche<strong>in</strong>en natürliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen als<br />

lediglich subjektiver Fortschritt, aber <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualität nicht ausreichend, um im<br />

gesellschaftlichen „Kampf ums Dase<strong>in</strong>“ zur Sicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Position beizutragen.<br />

Die Diskrepanz <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung zu <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschaft wird größer und zunehmend unüberbrückbar. Dieser Aspekt sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong><br />

erschwerten Maße für Menschen mit Körper-, Geistiger- und schwerster Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung zu<br />

gelten.<br />

Als <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur zu beobachten<strong>de</strong>s Resultat schil<strong><strong>de</strong>r</strong>t Darw<strong>in</strong>, „[...] daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Tod<br />

gewöhnlich rasch kommt und daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Kräftigste, Gesün<strong>de</strong>ste und Glücklichste <strong>die</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

überlebt und sich fortpflanzt“ 8 . Gera<strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zitat kommt erneut <strong><strong>de</strong>r</strong> selektionistische<br />

Charakter <strong><strong>de</strong>r</strong> Darw<strong>in</strong>istischen Theorie zum Ausdruck. Darüber h<strong>in</strong>aus enthält es zwei<br />

Attribute, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Folge zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Technologisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft an Be<strong>de</strong>utung<br />

gewonnen haben. E<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung <strong>in</strong> allen Bereichen <strong>de</strong>s<br />

Lebensvollzugs hat <strong>die</strong> Begriffe Kraft und Gesundheit <strong>in</strong> starke Reziprozität zu<br />

existieren<strong>de</strong>n gesellschaftlichen Normen und I<strong>de</strong>alen gebracht. Insofern ist auch hier <strong>die</strong><br />

Übertragung <strong><strong>de</strong>r</strong> naturwissenschaftlichen Ergebnissen Darw<strong>in</strong>s <strong>in</strong> bestehen<strong>de</strong><br />

Gesellschaftssysteme möglich. In <strong>de</strong>n zuvor behan<strong>de</strong>lten Werken von Aristoteles und<br />

Morus wur<strong>de</strong>n ausführliche Def<strong>in</strong>itionen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ersche<strong>in</strong>ungsformen <strong>de</strong>s menschlichem<br />

Glücks vorgestellt. Darw<strong>in</strong> verwen<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Begriff Glück nur an <strong>die</strong>ser e<strong>in</strong>en Stelle und<br />

br<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Füllung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unmittelbaren Kausalzusammenhang. Glück ist<br />

<strong>de</strong>mnach Produkt bestimmter Konstitutionen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m es als Ergebnis gewünschter<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweisen auftritt. E<strong>in</strong>e ausführlichere Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung fehlt jedoch, was<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Anliegen se<strong>in</strong>es Werkes und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits <strong><strong>de</strong>r</strong> Verhaftung Darw<strong>in</strong>s <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

8 ebd. 2001, S. 119<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 70

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