Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de! Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
die Abschaffung einer sozialen Hierarchie danach gilt es, die durch Geld hervorgerufene materielle Ordnung aufzuheben, um dann über die Schaffung einer gemeinsamen Ideologie, mit dem Gemeinwohl als ideologisches Zentrum, die Gleichheit zu begründen. Erst dann existieren identische Bedingungen und dadurch die Möglichkeit derselben anthropologischen Fundierungen und Normen. 7.3 Charles Darwin über die Entstehung der Arten Meiner hermeneutischen Analyse vorangehend, müssen nochmals grundlegende Anmerkungen zum Autor und der vorherrschenden Historie getroffen werden. Charles Robert Darwin war studierter Theologe, gilt jedoch als einer der größten Biologen der Geschichte. Den Wandel von der Theologie zur Biologie vollzog er auf einer fünfjährigen Weltreise. Durch Beobachtung der Tierwelt, vor allem in Südamerika und den Galapagos - Inseln, entwickelte er seine Theorie, die zweifelsfrei eine selektionistische ist. Die Entstehung der Arten war sein erstes großes Werk überhaupt und Ausdruck seiner unglaublichen Sammlung empirischer Ergebnisse über die südamerikanische Tierwelt. Darwins Theorie basiert vollständig auf empirisch gewonnene Daten, hierzu schreibt er: „Da dieses ganze Werk nichts weiter ist als eine lange Kette von Beweisen,...“ 1 . Es scheint im folgenden merkwürdig anzumuten, wenn ich die naturwissenschaftlichen Berichte, Beobachtungen und Analysen Darwins hinsichtlich ihrer enthaltenen Anthropologie und Ethik befrage. Natürlich kann grundsätzlich bezweifelt werden, ob beispielweise in den Ausführungen über die Verbreitung südamerikanischer Taubenarten überhaupt Menschenbilder impliziert sind oder eine Fehlinterpretation des eigentlichen Anliegens Darwins vorliegt. Diesen berechtigten Zweifeln kann folgendes entgegnet werden: In dem vorliegenden Werk zögerte Darwin noch, seine Ergebnisse explizit auf den Menschen zu übertragen. Aus den zahlreichen, historischen Analysen seiner handschriftlichen Notizen, den sogenannte note books, ging jedoch deutlich hervor, daß er seine Theorie ebenfalls auf den Menschen bezog. Die anfängliche Zurückhaltung Darwins in seinem Erstlingswerk kann in den Zuständen des Erscheinungsjahres 1859 begründet sein. Die Zeit erschien ihm damals nicht reif, entgegen aller existierenden religiösmoralischen Vorstellungen seine Evolutionstheorie in der Gesellschaft vertreten zu können. 1 Darwin 2001, S. 638 Diese und viele andere Examensarbeiten gibt es auf www.sonderpaedagoge.de 65
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte eine christlich geprägte Ansicht, nach der jedes Ereignis und jede menschliche Veränderung von Gott herbeigeführt sei. Die Theorien Darwins waren für damalige Zeit revolutionär und konträr zu existierenden ideologisch-moralischen Vorstellungen. In späteren Werken bezog er eindeutig Stellung und wendete seine biologischen Forschungsergebnisse auch auf die Lebensgeschichten und Entwicklungen der Menschen an. Die Entstehung der Arten ist das bedeutendste Werk Darwins, mit dem sich zahlreiche Sekundärpublikationen bis in die Gegenwart hinein beschäftigen. Auch in diesen besteht Übereinstimmung darin, dass Darwin bereits in diesem Werk seine Gedanken und Ergebnisse auf die Menschheit an sich bezog. Die hier erarbeiteten Ergebnisse bezüglich Menschenbilder und ethischer Normen haben angesichts des Umfangs des Werkes lediglich fragmentarischen Charakter. Aus diesem Grund habe ich mich ausschließlich auf den vielfältig dargestellten Bereich der Zuchtwahl konzentriert, denn hierin kommt meines Erachtens der selektionistische Ansatz der Darwinistischen Theorie am Deutlichsten zum Ausdruck. Darwin unterscheidet mehrere Formen der Zuchtwahl, die ich jedoch erst im weiteren Verlauf der Arbeit nennen und detailliert vorstellen werde, da ich vorher mit einem anderen Aspekt einleiten will. Einen Beleg für die mögliche Adaption seiner Ergebnisse auf die Menschheit bietet sich in Darwins Aufführung der Theorie von Thomas Robert Malthus. Dieser hat im 19. Jahrhundert eine pessimistische Bevölkerungsprognose entworfen, wonach die Bevölkerung sich in geometrischer, die Nahrungsmittelerzeugung jedoch nur in arithmetischer Progression entwickelt. Aus diesem Fazit folgert Malthus einen Lebensmittelmangel durch menschliche Überbevölkerung der Erde. In dem vorliegenden Werk überträgt Darwin die Ergebnisse von Malthus ausschließlich auf Tier und Pflanzenwelt, in späteren Arbeiten wird er das Malthusche Bevölkerungsgesetz auch auf die Entwicklung der Menschheit anwenden, Belege hierfür sind folgende: „Da also mehr Individuen ins Leben treten als bestehen können, so muß in jedem Fall ein Kampf ums Dasein stattfinden...“ 2 . Etwas später schreibt Darwin: „Selbst der sich langsam vermehrende Mensch verdoppelt in fünfundzwanzig Jahren seine Kopfzahl...“ 3 . Bereits aus diesen Aussagen lassen sich generelle Folgerungen bilanzieren, zu denen auch Darwin gelangt. Sowohl in der Tier und Pflanzenwelt, als auch unter den menschlichen Lebewesen 2 ebd. 2001, S. 102 – 103 3 ebd. 2001, S. 103 Diese und viele andere Examensarbeiten gibt es auf www.sonderpaedagoge.de 66
- Seite 17 und 18: Vorstellungsraum und somit müssen
- Seite 19 und 20: verschwommen Wissenschaft einbracht
- Seite 21 und 22: das Zusammentragen wissenschaftlich
- Seite 23 und 24: immer noch verbreitet, und das Prä
- Seite 25 und 26: können. Für jeden pädagogischen
- Seite 27 und 28: Charakter und bezeichnet allgemein
- Seite 29 und 30: allgemein, vor allem jedoch für Me
- Seite 31 und 32: allen Gesellschaften bildet. Bereit
- Seite 33 und 34: enachteiligte soziale Schicht, für
- Seite 35 und 36: hin untersucht, die zumeist in dem
- Seite 37 und 38: die Ethik sind, „die Postmoderne
- Seite 39 und 40: Menschen, hierin ist sie deontologi
- Seite 41 und 42: Galapagos - Inseln inspirierten ihn
- Seite 43 und 44: nicht, um zu erfahren, was ethische
- Seite 45 und 46: Teilfunktionen hinaus eine bestimmt
- Seite 47 und 48: Feste Grundhaltungen sind die subje
- Seite 49 und 50: Rahmen schaffen, der, analog zu jed
- Seite 51 und 52: jedes Einzelwohl eine besondere“
- Seite 53 und 54: Freundschaft der Guten als Guten...
- Seite 55 und 56: Erziehung zur ethischen Trefflichke
- Seite 57 und 58: chancenlos und somit zur Kriminalit
- Seite 59 und 60: vertreten. Der Zugang zu diesen öf
- Seite 61 und 62: ilden jedoch einen Gegensatz zur Er
- Seite 63 und 64: anderen nur zu Last falle“ 19 . D
- Seite 65 und 66: Humanität zunehmend durch die Öko
- Seite 67: von den Individuen selbst qualitati
- Seite 71 und 72: In späteren Werken ging auch Darwi
- Seite 73 und 74: sein. Insofern enthalten Darwins An
- Seite 75 und 76: Dieses Faktum würde durch vorherrs
- Seite 77 und 78: aus...“ 12 . Oberflächlich schei
- Seite 79 und 80: der Vererbung positiver als auch ne
- Seite 81 und 82: Darwin allzu menschlich ist, die sc
- Seite 83 und 84: das unbedingte Recht auf Bildung un
- Seite 85 und 86: Systematische Fragen zur komparativ
- Seite 87 und 88: 10. Literaturliste: Antor, G./Bleid
- Seite 89: Pieper, A. (2000). Einführung in d
<strong>die</strong> Abschaffung e<strong>in</strong>er sozialen Hierarchie danach gilt es, <strong>die</strong> durch Geld hervorgerufene<br />
materielle Ordnung aufzuheben, um dann über <strong>die</strong> Schaffung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
I<strong>de</strong>ologie, mit <strong>de</strong>m Geme<strong>in</strong>wohl als i<strong>de</strong>ologisches Zentrum, <strong>die</strong> Gleichheit zu begrün<strong>de</strong>n.<br />
Erst dann existieren i<strong>de</strong>ntische Bed<strong>in</strong>gungen und dadurch <strong>die</strong> Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong>selben<br />
anthropologischen Fun<strong>die</strong>rungen und Normen.<br />
7.3 Charles Darw<strong>in</strong> über <strong>die</strong> Entstehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arten<br />
Me<strong>in</strong>er hermeneutischen Analyse vorangehend, müssen nochmals grundlegen<strong>de</strong><br />
Anmerkungen zum Autor und <strong><strong>de</strong>r</strong> vorherrschen<strong>de</strong>n Historie getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Charles Robert Darw<strong>in</strong> war stu<strong>die</strong>rter Theologe, gilt jedoch als e<strong>in</strong>er <strong><strong>de</strong>r</strong> größten Biologen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Geschichte. Den Wan<strong>de</strong>l von <strong><strong>de</strong>r</strong> Theologie zur Biologie vollzog er auf e<strong>in</strong>er<br />
fünfjährigen Weltreise. Durch Beobachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Tierwelt, vor allem <strong>in</strong> Südamerika und <strong>de</strong>n<br />
Galapagos - Inseln, entwickelte er se<strong>in</strong>e Theorie, <strong>die</strong> zweifelsfrei e<strong>in</strong>e selektionistische ist.<br />
Die Entstehung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arten war se<strong>in</strong> erstes großes Werk überhaupt und Ausdruck se<strong>in</strong>er<br />
unglaublichen Sammlung empirischer Ergebnisse über <strong>die</strong> südamerikanische Tierwelt.<br />
Darw<strong>in</strong>s Theorie basiert vollständig auf empirisch gewonnene Daten, hierzu schreibt er:<br />
„Da <strong>die</strong>ses ganze Werk nichts weiter ist als e<strong>in</strong>e lange Kette von Beweisen,...“ 1 .<br />
Es sche<strong>in</strong>t im folgen<strong>de</strong>n merkwürdig anzumuten, wenn ich <strong>die</strong> naturwissenschaftlichen<br />
Berichte, Beobachtungen und Analysen Darw<strong>in</strong>s h<strong>in</strong>sichtlich ihrer enthaltenen<br />
Anthropologie und Ethik befrage. Natürlich kann grundsätzlich bezweifelt wer<strong>de</strong>n, ob<br />
beispielweise <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Ausführungen über <strong>die</strong> Verbreitung südamerikanischer Taubenarten<br />
überhaupt Menschenbil<strong><strong>de</strong>r</strong> impliziert s<strong>in</strong>d o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>e Fehl<strong>in</strong>terpretation <strong>de</strong>s eigentlichen<br />
Anliegens Darw<strong>in</strong>s vorliegt. Diesen berechtigten Zweifeln kann folgen<strong>de</strong>s entgegnet<br />
wer<strong>de</strong>n: In <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Werk zögerte Darw<strong>in</strong> noch, se<strong>in</strong>e Ergebnisse explizit auf <strong>de</strong>n<br />
Menschen zu übertragen. Aus <strong>de</strong>n zahlreichen, historischen Analysen se<strong>in</strong>er<br />
handschriftlichen Notizen, <strong>de</strong>n sogenannte note books, g<strong>in</strong>g jedoch <strong>de</strong>utlich hervor, daß er<br />
se<strong>in</strong>e Theorie ebenfalls auf <strong>de</strong>n Menschen bezog. Die anfängliche Zurückhaltung Darw<strong>in</strong>s<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Erstl<strong>in</strong>gswerk kann <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Ersche<strong>in</strong>ungsjahres 1859 begrün<strong>de</strong>t<br />
se<strong>in</strong>. Die Zeit erschien ihm damals nicht reif, entgegen aller existieren<strong>de</strong>n religiösmoralischen<br />
Vorstellungen se<strong>in</strong>e Evolutionstheorie <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft vertreten zu<br />
können.<br />
1 Darw<strong>in</strong> 2001, S. 638<br />
Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 65