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Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!

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Gesellschaft verankerten Form, viele Elemente <strong>de</strong>s Kontaktes. Die Kommunikation,<br />

Handlungs- und Verhaltensmuster <strong><strong>de</strong>r</strong> nicht beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ten Menschen wer<strong>de</strong>n durch e<strong>in</strong>e<br />

hervorgerufene Verunsicherung aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Normabweichung <strong>de</strong>s An<strong><strong>de</strong>r</strong>en so gestört,<br />

daß <strong>die</strong> Beziehung zum Menschen mit Körperbeh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung elementar negativ bee<strong>in</strong>flußt<br />

se<strong>in</strong> kann. Die qualitative Bewertung <strong>de</strong>s menschlichen Körpers f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich<br />

<strong>de</strong>mentsprechend massiv <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gegenwart wie<strong><strong>de</strong>r</strong>. Än<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich auf Utopia <strong>die</strong> körperliche<br />

Konstitution <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>es Unfalls, so gilt auch <strong>die</strong>s nicht als Begründung e<strong>in</strong>er Trennung<br />

vom Partner, „sonst aber ist es durchaus unerlaubt, daß e<strong>in</strong> Gatte se<strong>in</strong>e Frau <strong>de</strong>swegen<br />

verstoße, weil sie durch e<strong>in</strong>en Unfall körperlichen Scha<strong>de</strong>n nimmt, wenn sie sonst ke<strong>in</strong>erlei<br />

Schuld trifft“ 26 . Auf Utopia ist es <strong>die</strong> größte Schan<strong>de</strong> e<strong>in</strong>en Menschen dann zu verlassen<br />

und <strong>die</strong> Hilfe zu verweigern ,wenn <strong>die</strong>ser am Meisten darauf angewiesen ist.<br />

In vergleichbarer Weise zu Aristoteles stellt sich auch auf Utopia <strong>die</strong> Frage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Glückseligkeit aller Menschen. Die Antwort liefert ausschließlich, so <strong>die</strong> Schil<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>de</strong>s<br />

Raphael, <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation von Religion und Philosophie. Glückseligkeit f<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>die</strong> Utopier<br />

<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Formen <strong>de</strong>s ehrbaren Vergnügens. Darunter verstehen sie e<strong>in</strong> Leben, welches frei<br />

von Schmerz und Ungemach und <strong>in</strong> <strong>de</strong>m das Angenehme dom<strong>in</strong>iert. Den Weg zu e<strong>in</strong>em<br />

solchen Leben zeichnet ihnen <strong>die</strong> Natur vor, und wenn <strong>die</strong> Utopier <strong>die</strong>se Regeln befolgen,<br />

erlangen sie sowohl e<strong>in</strong> glückseliges Leben als auch ihre Handlungen als Tugend<br />

bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Die folgen<strong>de</strong> Aussage enthält e<strong>in</strong>e praktische Anweisung wie<br />

Handlungen als e<strong>in</strong>e Tugend gelten können, darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong><strong>de</strong>n wir erneut Merkmale,<br />

durch <strong>die</strong> Humanität und Solidarität auf Utopia zur Geltung kommt: „nämlich, daß <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mensch <strong>de</strong>m Menschen Gesundheit verschaffe und Trost spen<strong>de</strong>, weil er es für <strong>die</strong><br />

menschlichste aller Tugen<strong>de</strong>n ansieht, <strong>die</strong> Beschwer<strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>er soviel nur immer möglich<br />

zu erleichtern, <strong>de</strong>n Kummer zu tilgen und das Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Freu<strong>de</strong>, das heißt also <strong>de</strong>m<br />

Vergnügen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>zugeben“ 27 . Zu fragen bleibt noch, ob auch auf Utopia bestimmte<br />

Aspekte e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit bed<strong>in</strong>gen können. Im Unterschied zu<br />

Aristoteles wird hier <strong>die</strong> Glückseligkeit als Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen be<strong>de</strong>utend subjektiver<br />

gefaßt: „Vergnügen nennen <strong>die</strong> Utopier je<strong>de</strong> Bewegung und je<strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>s Körpers<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> Seele, wobei <strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch e<strong>in</strong> natürliches Wohlbehagen empf<strong>in</strong><strong>de</strong>t“ 28 . Es geht<br />

hieraus hervor, daß Vergnügen, welches als oberstes Ziel auf Utopia betrachtet wird, nur<br />

25 ebd. 1992, S. 157ff<br />

26 ebd. 1992, S. 157<br />

27 ebd. 1992, S. 134<br />

28 ebd. 1992, S. 136<br />

Diese und viele an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Examensarbeiten gibt es auf www.son<strong><strong>de</strong>r</strong>paedagoge.<strong>de</strong> 63

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