Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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enachteiligte soziale Schicht, für <strong>die</strong> eigene E<strong>in</strong>richtungen und zunehmend spezialisierte,<br />
ausgebil<strong>de</strong>te Fachkräfte zuständig waren. Als Produkt zunehmen<strong><strong>de</strong>r</strong> Ökonomisierung<br />
entstan<strong>de</strong>n For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen nach Verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbreitung solcher Gene, da sie als<br />
Gefährdung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft galten und e<strong>in</strong>e Gefahr für <strong>die</strong> Existenz <strong>de</strong>s gesamten Staates<br />
darstellten. Hier lag <strong><strong>de</strong>r</strong> Beg<strong>in</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Eugenik, um <strong>de</strong>n angeblichen, beschrieben Gefahren<br />
entgegenwirken zu können. Bereits vor <strong>de</strong>m 1. Januar 1933 existierte das Gedankengut,<br />
<strong>de</strong>n Menschen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Leben geprägt war durch Leid und Schmerzen, <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>de</strong>s<br />
Sterbens zu geben. Die Nationalsozialisten nannten <strong>die</strong>s „Aktion Gna<strong>de</strong>ntod“, o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch<br />
schmerzfreier Tod. Es war <strong>die</strong> menschenverachten<strong>de</strong>, radikale Umsetzung <strong>de</strong>s<br />
Euthanasiegedankens, wie man ihn <strong>in</strong> Büchern schon zur Mitte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts f<strong>in</strong><strong>de</strong>n<br />
konnte. Die hier skizzierten Entwicklungen und Praktiken wur<strong>de</strong>n gerechtfertigt durch e<strong>in</strong>e<br />
verbreitete Moral, <strong>die</strong> ihre Legitimation durch <strong>die</strong> gesellschaftliche Mehrheit erfuhr, trotz<br />
massiver Auswirkungen auf das Individuum und Verletzung se<strong>in</strong>er persönlichsten<br />
Freiheiten. Vor <strong>die</strong>sem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d Son<strong><strong>de</strong>r</strong>schulen, Werkstätten für Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung und mediz<strong>in</strong>ische Praxis <strong>de</strong>s 21. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts, trotz ihrer zu betonen<strong>de</strong>n<br />
positiven Aspekte, e<strong>in</strong>e Fortsetzung von Selektion und Segregation, <strong>die</strong> auch heute<br />
moralisch durch das Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit ihre Begründung erfahren und immer noch <strong>in</strong><br />
ureigenste persönliche, <strong>in</strong>dividuelle Freiheitsrechte e<strong>in</strong>greifen.<br />
5.3.2 Zu Aufgaben und Zielen <strong><strong>de</strong>r</strong> Ethik und ihrer Wechselbeziehung zur Moral<br />
Ethik (griechisch ethos = Sitte, Gewohnheit, Brauch) ist als Moralphilosophie <strong>die</strong> Lehre<br />
vom guten und richtigen Han<strong>de</strong>ln. In e<strong>in</strong>em engen Verständnis, basierend auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Übersetzung „Sitte“, „Gewohnheit“, „Brauch“, ist damit das unkritische Befolgen e<strong>in</strong>es<br />
gesellschaftlichen Moralko<strong>de</strong>x geme<strong>in</strong>t. E<strong>in</strong> weites Verständnis h<strong>in</strong>gegen zeigen<br />
Analogien zur Moralität auf: Hiernach entsteht ethisches Han<strong>de</strong>ln e<strong>in</strong>erseits aufgrund<br />
kritisch - distanzierter Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit Handlungsmaßstäben, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits auf <strong>de</strong>m<br />
Wollen gut respektive richtig zu han<strong>de</strong>ln.<br />
Ethik und ethisch s<strong>in</strong>d als Term<strong>in</strong>i <strong><strong>de</strong>r</strong> philosophischen Wissenschaft zugehörig, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Inhalt <strong>die</strong> Moral und moralisches Han<strong>de</strong>ln aller Menschen ist. Moral be<strong>de</strong>utet <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem<br />
S<strong>in</strong>ne <strong>die</strong> Zusammenfassung von Normen, Werturteilen und Institutionen.<br />
Während Ethik als übergeordnetes, philosophisches Kriterium alle Problembereiche <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Moral untersucht, s<strong>in</strong>d Moral und Moralität ihre Forschungsgegenstän<strong>de</strong>.<br />
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