Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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allen Gesellschaften bil<strong>de</strong>t. Bereits <strong>die</strong>se <strong>in</strong>tra-gesellschaftlichen Divergenzen zeigen <strong>die</strong><br />
Unmöglichkeit auf, Moral <strong>in</strong>terkulturell zu etablieren. E<strong>in</strong>e universale Moral, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Normen unabhängig von Kultur, Geschichte, Lebensform und Lebensbed<strong>in</strong>gung gelten<br />
sollen, scheitert an genau <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> sie zu überw<strong>in</strong><strong>de</strong>n hat. Die geschichtliche<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von moralischen Basiswerten zeigt <strong>die</strong> soziale Integration, <strong>die</strong> heute das<br />
übergeordnete Rehabilitationsziel für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung bezeichnet. Es ist<br />
humanitäre Absicht, durch <strong>die</strong> <strong>de</strong>m Anspruch <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichheit und Freiheit aller Menschen<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n soll. Aber auch <strong>die</strong> Aus- und Abson<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>in</strong> Waisen- und F<strong>in</strong><strong>de</strong>lhäuser im Mittelalter war zu Beg<strong>in</strong>n von e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong><br />
humanitären Absicht getragen und stellte e<strong>in</strong>e elementare Verbesserung zur Aussetzung<br />
und Tötung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n altorientalischen und christlich-abendländlichen Gesellschaften dar.<br />
Ausgehend von moralischen Basiswerten kann <strong>die</strong> Umsetzung <strong>in</strong> Abhängigkeit von<br />
Geographie, Kultur, Ökonomie und Tradition differieren. Als Beispiel sei an das westliche<br />
Moralverständnis e<strong>in</strong>er monogamen Ehe, im Gegensatz zur Polygamie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
orientalischen Staaten, er<strong>in</strong>nert.<br />
Bereits erwähnt wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Moralko<strong>de</strong>x, welcher als Resultat e<strong>in</strong>er gesellschaftlichen<br />
Mehrheitsbildung entstehen kann. Im Folgen<strong>de</strong>n soll kurz skizziert wer<strong>de</strong>n, dass durch<br />
<strong>die</strong>sen aber ke<strong>in</strong> M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heitenschutz garantiert wird. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>de</strong>utlich wird <strong>die</strong>s an <strong>de</strong>m<br />
Begriff <strong><strong>de</strong>r</strong> Eugenik und <strong><strong>de</strong>r</strong> Weiterentwicklung zur Euthanasie. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich<br />
nicht um e<strong>in</strong>e i<strong>de</strong>ologische Neuheit, <strong>die</strong> <strong>de</strong>m Nationalsozialismus entsprungen ist son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
um bereits lange vorher existieren<strong>de</strong> Strömungen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Radikalität<br />
nationalsozialistischer Umsetzung e<strong>in</strong>en Höhepunkt erfuhren. Der These, ob Kont<strong>in</strong>uitäten<br />
und Parallelitäten bis heute <strong>in</strong> subtiler und <strong>de</strong>zentrierter Form überdauern, soll hier nicht<br />
nachgegangen wer<strong>de</strong>n. Es soll vielmehr e<strong>in</strong> eigener Standpunkt, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich durch<br />
Literaturrecherche manifestierte, dargelegt wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Gesellschaft ist e<strong>in</strong> vernetztes<br />
Gebil<strong>de</strong>, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m Normen bezüglich Ästhetik, Leistung, Wissen, Umgang und Moral<br />
entworfen wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong> durch das Pr<strong>in</strong>zip <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit ratifiziert wer<strong>de</strong>n<br />
und kulturell variieren können.<br />
Alle Menschen, <strong>die</strong> sich aufgrund unterschiedlichster Ursachen, <strong>die</strong>se s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em weiten<br />
Kausalzusammenhang zu verstehen, außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Normen, bildlich gesprochen neben<br />
<strong>de</strong>m Kartenrand bewegen, erzeugen als M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heitengruppe e<strong>in</strong> Gefühl <strong>de</strong>s Unbehagens,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Ablehnung o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Skepsis bei <strong>de</strong>n Zugehörigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit. Große Teile <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gesellschaft können <strong>die</strong> unterschiedlichen und vielfältigen Ersche<strong>in</strong>ungsformen<br />
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