Von der Antike in die Neuzeit - sonderpaedagoge.de!
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3. Methodologische Reflexion:<br />
„Methodologisch <strong>de</strong>nken be<strong>de</strong>utet: auf <strong>die</strong> vom Wissenschaftler verwen<strong>de</strong>ten Metho<strong>de</strong>n zu<br />
reflektieren“ 10 . Durch das Offenlegen <strong><strong>de</strong>r</strong> methodischen Vorgehensweise soll <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
fachwissenschaftliche Anspruch <strong>die</strong>ser Arbeit erörtert wer<strong>de</strong>n. Nach allgeme<strong>in</strong>en<br />
Ausführungen zur Hermeneutik erfolgt <strong>die</strong> Darlegung <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten Vorgehensweise zur<br />
Analyse <strong><strong>de</strong>r</strong> Texte. Ziel ist es, <strong>die</strong> Vorgehensweise zum Erlangen me<strong>in</strong>er Ergebnisse <strong>de</strong>m<br />
Leser transparent zu machen.<br />
Hierzu wer<strong>de</strong> ich <strong>die</strong> systematischen und spezifischen Fragen als Grundlage me<strong>in</strong>er<br />
hermeneutischen Textanalyse benennen.<br />
3.1 Zu <strong>de</strong>n Inhalten und Zielen <strong><strong>de</strong>r</strong> Hermeneutik<br />
Hans Georg Gadamer <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert Etymologie und Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> Hermeneutik. Sie „[...]ist <strong>die</strong><br />
Kunst <strong>de</strong>s ermeneue<strong>in</strong>, d.h. <strong>de</strong>s Verkün<strong>de</strong>ns, Dolmetschens, Erklärens und Auslegens.<br />
Hermes hieß <strong><strong>de</strong>r</strong> Götterbote, <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>die</strong> Botschaften <strong><strong>de</strong>r</strong> Götter <strong>de</strong>n Sterblichen ausrichtet.<br />
Se<strong>in</strong> Verkün<strong>de</strong>n ist offenkundig ke<strong>in</strong> bloßes Mitteilen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n Erklären von göttlichen<br />
Befehlen, und zwar so, daß er <strong>die</strong>se <strong>in</strong> sterbliche Sprache und Verständlichkeit<br />
übersetzt“ 11 . Gadamers Def<strong>in</strong>ition zeigt bereits e<strong>in</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nes Verständnis von<br />
Hermeneutik: Er hat ihr ursprüngliches Anwendungsgebiet als Metho<strong>de</strong> zur re<strong>in</strong>en<br />
Textanalyse überwun<strong>de</strong>n. Es liegt e<strong>in</strong>e weite Auffassung <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzbarkeit hermeneutischer<br />
Metho<strong>de</strong>n vor. Dies schließt <strong>die</strong> Bearbeitung von Texten ebenso e<strong>in</strong>, wie <strong>die</strong> Anwendung<br />
auf e<strong>in</strong>e Vielzahl kultureller und gesellschaftlicher Ereignisse. Mit ihrer Hilfe können<br />
Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>, menschliche Erfahrungsberichte, alltägliche Situationen und auch pädagogisches<br />
Han<strong>de</strong>ln <strong>in</strong>terpretiert wer<strong>de</strong>n. Trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung zu e<strong>in</strong>er umfassen<strong>de</strong>n<br />
Interpretationsmetho<strong>de</strong> hat sich das zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong> Ziel hermeneutischer Analysen nicht<br />
verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t: Sie soll Inhalte, Aussagen, Me<strong>in</strong>ungen und S<strong>in</strong>ne hervorbr<strong>in</strong>gen, <strong>die</strong> bei<br />
oberflächlicher Betrachtung verborgen bleiben. Arbeitsgebiete hermeneutischer Analysen<br />
s<strong>in</strong>d vielfältig und zeigen ihre Interdiszipl<strong>in</strong>arität auf. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychologie, Psychoanalyse,<br />
Theologie, Kunst, Musik, Philosophie und Pädagogik f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sie Anwendung. Als<br />
Strömung e<strong>in</strong>er geisteswissenschaftlichen Pädagogik geht <strong>die</strong> Hermeneutik auf Dilthey<br />
10 Klafki 1975, zitiert nach Rittelmeyer/Parmentier 2001, S.132<br />
11 Gadamer 1974, zitiert nach Rittelmeyer/Parmentier 2001, S.1<br />
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