Umweltbericht - Soest

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 4 1.2 Inhalte und Ziele der 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Kurzfassung Nordwestlich der Kernstadt befindet sich die Fläche der ehemaligen Zuckerfabrik Soest. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier Zucker produziert. Diese Nutzung ist seit einigen Jahren i.W. aufgegeben worden, verbliebene Anlagenteile werden heute lediglich zur Lagerung und Auslieferung von Zucker genutzt. Der Teil 1 des Bebauungsplans sowie der gesamte Soester Norden werden seit Ende des 19. Jahrhunderts durch die Nutzung der Zuckerfabrik geprägt. Entsprechend damaliger und bis heute verfolgter städtebaulicher Zielsetzungen der Stadt soll die Fläche weiterhin für eine gewerbliche Nutzung zur Verfügung stehen. Sowohl im gültigen Flächennutzungsplan als auch im Gewerbeflächenkonzept der Stadt ist der Bereich entsprechend als gewerbliche Fläche dargestellt. Die Stadt Soest plant, diese derzeit mindergenutzten Flächen wieder für die Gewerbeentwicklung verfügbar zu machen und für gewerbliche Betriebe im Allgemeinen planungsrechtlich zu öffnen. Neben den allgemeinen Zielen der Gewerbegebietsentwicklung sollen mit der Planung auch die Verlagerungs- und Erweiterungsabsichten eines örtlichen Gewerbebetriebs geprüft und berücksichtigt werden. Eine Soester Firma für Backwaren benötigt zusätzliche gewerbliche Flächen zur Unterbringung von Hallen und Anlagen zur Neuorganisation der internen Logistik und Distribution. Zudem soll an dem Standort auch die Unterbringung weiterer Produktionsanlagen ermöglicht werden. Die Flächen der ehemaligen Zuckerfabrik werden teilweise von dem Ursprungsbebauungsplan Nr. 43 aus dem Jahr 1982 erfasst. Dieser Plan sieht die Entwicklung eines eingeschränkten Gewerbegebiets mit einer Gliederung gemäß Abstandserlass NRW zwischen der damaligen Planstraße im Osten, der alten Hammer Landstraße im Süden und der neuen Hammer Landstraße im Norden vor. Zudem beinhaltet der Plan die Festsetzung eines eingeschränkten Industriegebiets, in dem ausschließlich Anlagen der Zuckerfabrik zulässig sind. Das eingeschränkte Industriegebiet hat die älteren Flächen der ehemaligen Zuckerfabrik, die sich südlich anschließen, ergänzt. Letztere werden bislang nicht von einem Bebauungsplans erfasst und sind als unbeplanter Innenbereich (§ 34 BauGB) zu bewerten. Sie sind als Teil des Betriebsgeländes der ehemaligen Zuckerfabrik intensiv genutzt und vorgeprägt worden. Randbereiche im Südwesten des Änderungsgebiets sind heute als Außenbereich nach § 35 BauGB zu bewerten. Die Flächen zwischen Bahntrasse im Süden, Hammer Landstraße (L 670) im Norden und Osten sowie den ehemaligen Klärteichen im Westen sollen nunmehr insgesamt als Gewerbegebiet gemäß § 8 BauNVO entwickelt werden (Teil 1 der 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43). Die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung des gewerblichen Standorts werden durch einen angebotsorientierten Bebauungsplan geschaffen. Hierbei sollen auch die bisher bekannten Anforderungen zur Errichtung eines Hochregallagers und von Produktionsanlagen der o.g. Backwarenfabrik als einem möglichen Nutzer des reaktivierten Gewerbegebiets berücksichtigt werden. Die gewerblichen Flächen stellen einen Teil eines gewerblich-verkehrlich geprägten Keils dar, der von Westen in den Stadtkern Soests hineinragt, östlich der Straßen Bergenring bzw. Londonring schließen die gewerblichen Bauflächen am Hansenweg bzw. am Bahnhof Soest an. Nördlich und südlich des Teils 1 des Änderungsbereichs
Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 5 befinden sich Wohngebiete. Aufgrund der Lage im Siedlungszusammenhang sollen im Bebauungsplan Maßnahmen getroffen werden, die zu einer verträglichen Einbindung der gewerblichen Nutzung in die Nachbarschaft beitragen. Vorgaben zur Höhenentwicklung der Gebäude sollen die Wirkung für die Nachbarschaft (Verschattung) aber auch für das Landschaftsbild (insbesondere Sichtbeziehungen zur Stadt einschließlich der Stadtsilhouette) mindern. Über eine Nutzungsgliederung (i.W. Lärmemissionskontingentierung) sowie Vorgaben zum aktiven und passiven Schallschutz soll die Wohnnachbarschaft vor Immissionen möglichst weitgehend geschützt werden. Dies umfasst auch Vorgaben zum Schallschutz entlang der nördlichen Ringstraßen (Bergenring, Schleswiger Ring und Danziger Ring), die ebenfalls durch den vorliegenden Bebauungsplan vorbereitet werden (Teil 2 der 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43). Zu den stadtplanerischen Rahmenbedingungen und zur Erläuterung der konkreten Planungsziele wird auf Teil I (Begründung) zur 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 verwiesen. 2. Relevante Umweltschutzziele aus Fachgesetzen und Fachplanungen und ihre Berücksichtigung in der Bauleitplanung Im Zuge der Bauleitplanung sind die relevanten übergeordneten fachgesetzlichen und fachplanerischen Anforderungen zu prüfen. Die jeweiligen Vorgaben sind entweder als striktes Recht zu beachten oder können nach Prüfung konkreter Aspekte im Plangebiet ggf. begründet abgewogen werden. Nach dem gegenwärtigen Planungsstand sind im vorliegenden Plangebiet bzw. im ggf. bedeutsamen Umfeld vorrangig folgende umweltrelevante Fachgesetze und Fachplanungen von konkreter Bedeutung: Umweltschutzziele relevanter Fachgesetze, Fachplanungen etc. Landesentwicklungsplan LEP NRW - C.II.2 2.3: Vorrang der Nutzung brachliegender und ungenutzter Grundstücke vor der Inanspruchnahme von Flächen im Außenbereich. Regionalplan für den Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Kreis Soest und Hochsauerlandkreis - Zeichnerische Festlegung: Bereich für gewerbliche und industrielle Nutzungen (GIB). - Westlich angrenzende Klärteiche sind als Allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich mit der Freiraumfunktion Schutz der Natur dargestellt. - Textliche Festlegung (Ziel 8 – Nutzung der GIB): GIB haben vorrangig der Unterbringung von emittierenden und sonstigen nicht wohnverträglichen Gewerbe-, Industrie- und öffentlichen Betrieben zu dienen. Berücksichtigung in der Bauleitplanung - (Wieder-)Nutzung/Reaktivierung einer überkommenen Gewerbe- bzw. Industriefläche. - Schaffung planungsrechtlicher Voraussetzungen zur Sicherung und Fortentwicklung eines bestehenden lokalen Gewerbebetriebs. - Einbindung in den Siedlungskontext durch angebotsorientierte Planung eines gegliederten Gewerbegebiets (i.W. Lärmemissionskontingente) und Vorgabe von Lärmschutzmaßnahmen entlang öffentlicher Straßen. - Berücksichtigung der Anforderungen des Naturschutzgebiets der Teiche der ehemaligen Zuckerfabrik durch Vorgaben zur Eingrünung, Beleuchtung etc. - Minderung der Wirkungen auf die Stadtsilhouette durch grünordnerische Vorgaben und Begrenzung der Höhenentwicklung im Rahmen der Planungsziele.
Seite 1 und 2: STADT SOEST 3. Änderung und Ergän
Seite 3: Stadt Soest, 3. Änderung und Ergä
Seite 7 und 8: Stadt Soest, 3. Änderung und Ergä

Umweltbericht - Soest

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?