Umweltbericht - Soest

Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 38
Durch die Änderungs- und Ergänzungsplanung ist im Vergleich zur örtlich bestehenden
Situation eine deutliche Veränderung des Landschafts- und Ortsbilds zu erwarten.
Durch räumliche Einschränkung des Bereichs, in dem großvolumige Gebäudekörper errichtet
werden können, werden die Auswirkungen einer reaktivierten Gewerbenutzung
gemindert. Gerade die Sichtbeziehungen vom Nordwesten auf die Altstadt und die
Stadtsilhouette Soests werden jedoch beeinträchtigt. Weiterhin kann es durch die
Überplanung zu einer stärkeren Versiegelung und Inanspruchnahme der Flächen sowie
zur weiteren Entfernung von Gehölzen im Plangebiet kommen.
Insgesamt werden sich die Beeinträchtigungen durch die erneute und ergänzende
Bebauung nach heutigem Kenntnisstand - mit Ausnahme der o.g. Sichtbeziehungen
zur Altstadt - für die einzelnen Schutzgüter voraussichtlich auf das Plangebiet selbst
und sein näheres Umfeld beschränken.
Auch bei Nichtdurchführung der Planung wird es in Folge des nahezu fertiggestellten
Lückenschlusses der Ringstraßen zu einer Verkehrs- und somit Lärmzunahme entlang
der Straßen kommen. Da die im Rahmen der vorliegenden Änderungsplanung vorgesehenen
aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen entlang der Straßen so ausgelegt
sind, dass sie die Lärmauswirkungen des zu erwartenden Quell- und Zielverkehrs
des reaktivierten Gewerbegebiets neutralisieren, ergibt sich diesbezüglich bei Durchführung
der Planung keine andere Situation als bei Nichtdurchführung der Planung.
5.2 Prognose über die Umweltentwicklung bei Nichtdurchführung der Planung
Auch wenn die Planung nicht umgesetzt wird, können die größten Teile des Plangebiets
bereits auf Grundlage des Ursprungsplans bzw. im Rahmen der Zulässigkeitsvoraussetzungen
des § 34 BauGB erneut bzw. weitergehend bebaut und genutzt werden.
Aufgrund der teilweise engen Vorgaben des Bebauungsplans Nr. 43 zur Art der
Nutzung würden zumindest diese Teilflächen jedoch voraussichtlich weiterhin brachliegen.
Die Fortführung der großflächig bestehenden Zwischen- bzw. Mindernutzung
als Lagerfläche (Paletten) wäre zu erwarten. Die mit der Planung einhergehende
weitere Bodenversiegelung, die Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft und z.T.
auf die Belange von Natur und Landschaft würden jedoch voraussichtlich in einem
geringeren Maße als bei Durchführung der Planung eintreten.
Bei Nichtdurchführung der Planung würden die zur Neutralisierung der Lärmauswirkungen
des mit der Planung vorbereiteten zusätzlichen gewerblichen Verkehrs vorgesehenen
Schallschutzmaßnahmen voraussichtlich ebenfalls nicht umgesetzt. Bei einer
weitergehenden Nutzung von Teilflächen des Plangebiets auf Grundlage des § 34
BauGB könnten daher bei Nichtdurchführung der Planung ggf. höhere Lärmimmissionen
entlang der nördlichen äußeren Ringstraßen entstehen, als bei Durchführung
der Planung.
Eine ortsansässige Firma für Backwaren benötigt Erweiterungsflächen, um auch
zukünftig konkurrenzfähige Produkte und Leistungen anbieten zu können. Alternativ
müsste sie sich einen anderen, ggf. weniger gut geeigneten, z.B. entfernt liegenden
Standort suchen. Auch dort würden die mit der Planung verursachten Eingriffe in die
einzelnen Schutzgüter erfolgen. Ggf. müsste in diesem Zusammenhang auch der
bisherige Betriebsstandort in Soest komplett aufgegeben und auf einem langfristig
entwickelbaren Standort neu angesiedelt werden. Dies könnte zu einem Verlust von