Umweltbericht - Soest

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 22 4. Auswirkungen der Planung auf die Umwelt sowie Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen Im folgenden Abschnitt wird - jeweils schutzgutbezogen - die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands beschrieben. Zusammenfassend wird zum Vergleich in Kapitel 5 die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands gegenübergestellt, die sich ergeben würde, wenn auf die Umsetzung dieser Bauleitplanung verzichtet würde. Die Auswirkungen stehen in komplexer Wechselwirkung zwischen den Schutzgütern Mensch, Natur und Landschaft, Wasser sowie Luft und Klima. 4.1 Schutzgut Mensch a) Lage, Umfeld, bauliche Nutzung und Erschließung Der Mensch ist durch die Überplanung unmittelbar betroffen: als Eigentümer, Pächter oder Nachbar, der durch die Wiedernutzung und Entwicklung der gewerblichen Flächen in Nachbarschaft seines Grundstücks eine Veränderung in seinem bisherigem Wohnumfeld erfährt; als Unternehmer/Kunde/Beschäftigter, dessen Belange im Bebauungskonzept berücksichtigt werden müssen und der verschiedenen direkten oder indirekten Einwirkungen durch die Planung ausgesetzt werden kann. Die Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans bereitet eine geordnete (Wieder-) Nutzung bzw. Reaktivierung einer bereits vorhandenen gewerblich-industriell geprägten Fläche vor. Nach Aufgabe der örtlichen Produktion durch die ehemalige Zuckerfabrik ist es seit Jahren städtebauliches Ziel der Stadt Soest, die Flächen für eine anderweitige gewerbliche Nutzung zu öffnen. Sie sind daher bereits seit langer Zeit in den Darstellungen von Regionalplan und Flächennutzungsplan entsprechend ausgewiesen. Die äußere Erschließung ist mit der heutigen Hammer Landstraße (L 670) bereits vorhanden. Auch eine Wiedernutzung des früheren Anschlusses an die Bahngleise südlich des Plangebiets ist möglich. Der gesamte Soester Norden ist durch den jahrzehntelangen Betrieb der ehemaligen Zuckerfabrik siedlungsstrukturell geprägt, von einer entsprechenden Vorbelastung in der örtlichen Situation ist auszugehen. Die eingleisige Gewerbenutzung der Zuckerproduktion wird durch die Planung dauerhaft aufgegeben. Die Öffnung der gewerblichen Flächen für die Ansiedlung auch andersartiger Gewerbebetriebe führt zu Veränderungen im Umfeld. Dies umfasst auch eine mögliche Verschattung benachbarter Gebäude. Für Neubauten im Plangebiet wird weit überwiegend eine Gebäudehöhe von ca. 11 - 12 Meter über dem heutigen Geländeniveau vorgegeben. Auch die gut 40 Meter hohen Silo-Türme werden mit dieser Höhenbegrenzung überplant und entsprechend auf Bestandsschutz gesetzt. Auf einer rd. 17.000 m² großen Grundfläche zentral im Plangebiet ist demgegenüber die Errichtung von bis zu rund 40 Meter hohen Gebäuden zulässig. Hier ist z.B. die
Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 23 Umsetzung eines Hochregallagers möglich. Derartig hohe Gebäude bringen Auswirkungen auf das Landschaftsbild (siehe Kapitel 4.6) sowie großräumige Verschattungswirkungen mit sich. Die nördlich gelegene Wohnbebauung am Endlosen Weg hat einen Abstand von mindestens 90 Meter zu der Fläche für ein mögliches hohes Gebäude wie ein Hochregallager. In einem Abstand von etwa 75 Metern befindet sich ein Schützenheim. Zur Einschätzung der Verschattungswirkungen bei Ausschöpfung der Höhenvorgaben im zentralen Bereich des Teils 1 des Plangebiets wurde bereits im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens bis 2010 eine Verschattungsanalyse eingeholt 8 . Zum einen werden die Bereiche auf dem Geländeniveau ermittelt, bei denen im Jahresverlauf eine Verschattung eintreten wird. Hierbei bleiben bestehende Verschattungswirkungen durch Vegetation oder andere Gebäude unberücksichtigt. Weiterhin wurde im Rahmen der Verschattungsanalyse geprüft, inwieweit im Umfeld durch die zu erwartende Verschattung eine Verminderung der Intensität der solaren Einstrahlung über das ganze Jahr eintritt. Das Ergebnis der Verschattungsanalyse zeigt, dass die nordöstlich gelegenen Grundstücke des Bunkers und des Schützenheims am Endlosen Weg vom Schattenwurf eines möglichen Hochregallagers beeinträchtigt werden. Das unmittelbar an der Hammer Landstraße (L 670) gelegene Schützenheim hat auf Geländeniveau eine verminderte solare Einstrahlungsintensität von etwa 30 % - 40 % zu verzeichnen. Verschattungswirkung auf Geländeniveau Legende: Gelb = 10% - 20% weniger Einstrahlungsintensität (äußerer Bereich) Blau = 20% - 30% (zweiter innerer Bereich) Grün = 30% - 40% (dritter innerer Bereich) usw. Für die Ermittlung der Verschattungswirkung für die auf dem Schützenheim installierte Fotovoltaikanlage ist eine zusätzliche Berechnung erstellt worden, die den um etwa 3,6 m erhöhten Standort der Anlage berücksichtigt. Danach liegt die Verschattung 8 Darstellung der durch das Hochregallager verursachten Verschattung, Wortmann & Scheerer, Bochum, September 2010
Seite 1 und 2: STADT SOEST 3. Änderung und Ergän
Seite 3 und 4: Stadt Soest, 3. Änderung und Ergä
Seite 21: Stadt Soest, 3. Änderung und Ergä

Umweltbericht - Soest

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?