Umweltbericht - Soest

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Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 16 gehend sichergestellt. Die Entsorgung der Abfälle ist im Bestand bereits gesichert. Konflikte sind nicht bekannt. 3.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen Die überwiegend offenen, nur teils durch bauliche Anlagen und Gehölze geprägten Flächen des Plangebiets bieten aufgrund der unterschiedlichen Strukturen sowie der Nähe zum Naturschutzgebiet der westlichen, ehemaligen Teiche der früheren Zuckerfabrik Lebensraumpotenzial für verschiedene Tierarten. Westliche Teilflächen, darunter zwei weitere alte Teiche, sind Teil des im Biotopkataster NRW geführten schutzwürdigen Biotops „Klärteiche westlich der Zuckerfabrik Soests“ (Kennung BK- 4414-020). Das Biotop umfasst mehrere der alten Wirtschaftsteiche, die durch Dämme voneinander getrennt sind. Die einzelnen Teiche werden nur periodisch genutzt, so dass immer mit Wasser gefüllte Teiche und solche vorhanden sind, die ausgedehnte Schlammbänke aufweisen. Als Ziel nennt das Biotopkataster, dass die Teiche mit offenen, flachen Wasserflächen als Refugial- und Rastgebiet für Wasser- und Watvögel innerhalb der relativ strukturarmen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Hellwegbörde erhalten werden sollen. Ansonsten hat sich auf den offenen, von Hecken und Siedlungsgehölzen teils durchsetzen Freiflächen ein z.T. mageres Grünland entwickelt. Bei den Gehölzen überwiegen insbesondere auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik standortfremde Nadelgehölze, nur wenige Laubbäume sind verblieben. Einzelne Eichen weisen ein Alter von bis zu 120 Jahren auf. Zudem stocken entlang der Trasse der Hammer Landstraße überwiegend Laubgehölze, teilweise durchsetzt mit dichten Heckenstrukturen. Aus dem genannten schutzwürdigen Biotop ist im Jahr 2001 das Naturschutzgebiet „Ehemalige Klärteiche an der Zuckerfabrik Soest“ (Kennung SO-076) hervorgegangen. Zwei naturschutzfachlich weniger wertvolle Teiche direkt an der alten Trasse der Hammer Landstraße sind nicht in das Naturschutzgebiet einbezogen worden. Der vorliegende Bebauungsplan überplant diese beiden Teichanlagen und grenzt damit direkt an das Naturschutzgebiet an. Dessen Schutzziel ist die Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung eines Teich-, Grünland- und Brachlandgebiets mit seinen Lebensgemeinschaften und Biotopen einer Vielzahl schutzwürdiger Arten, insbesondere von seltenen, zum Teil stark gefährdeten rastenden, brütenden und mausernden Wasser-, Wat- und Wiesenvögeln, Amphibien- und Libellen sowie Pflanzenarten und –gesellschaften des feuchten Grünlands, der Schlammflächen, der Röhrichte und stehender Gewässer und der periodisch trockenfallenden Gewässerteile. Die Unterschutzstellung erfolgte aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen, jedoch auch wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit dieses Gebiets. Zur Sicherung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts gemäß BNatSchG ist die biologische Vielfalt an Lebensräumen, Lebensgemeinschaften und Arten sowie die genetische Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln. Wild lebende Tiere und Pflanzen und ihre Lebensgemeinschaften sind in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Vielfalt zu schützen. Ihre Lebensräume und -bedingungen sind zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln bzw. wiederherzustellen. Dies umfasst auch den
Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 17 besonderen Artenschutz entsprechend der europäischen Gesetzgebung, gemäß BNatSchG und Landschaftsgesetz NRW (LG NRW). Zur Ermittlung der Betroffenheit geschützter Tier- und Pflanzenarten und zur Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Belange in der gegebenen siedlungsstrukturellen und landschaftlichen Situation ist bereits während des Verfahrens bis 2010 eine Artenschutzrechtliche Prüfung eingeholt worden. Im Rahmen des vorliegenden „Heilungsverfahrens“ ist diese aktualisiert bzw. ergänzt worden 3 . Die Auswahl der planungsrelevanten Arten richtet sich nach der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) im Internet bereitgestellten und fachlich begründeten Zusammenstellung planungsrelevanter Arten. Für das Messtischblatt 4414 (Soest) werden 62 planungsrelevante Arten aufgeführt. Zur Prüfung der Lebensraumeignung des Plangebiets und des weiteren Wirkraums sind im Rahmen der artenschutzfachlichen Betrachtung verschiedene Begehungen und Kartierungen durchgeführt worden. Nach Abgleich der erhobenen und recherchierten Daten kommt der Gutachter insgesamt zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der Lebensraumeignung des Wirkraums insgesamt acht Fledermaus-, 43 Vogelarten sowie zwei Amphibienarten potenziell vorkommen können, die in der artenschutzrechtlichen Prüfung zu berücksichtigen sind. Hiervon können wiederum 27 Arten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Im Ergebnis stellt das Plangebiet somit einen möglichen Lebensraum für fünf Brutvogel- und zwölf Rastvogelarten, drei Eulenvogelarten sowie sechs Fledermausarten dar. Die offenen bis halboffenen Bereiche im Plangebiet mit den randlichen Gehölzen stellen so ein potenzielles Jagdrevier für Fledermäuse und Eulenvögel dar. Die z.T. alten Gebäude mit Spaltverstecken und Hohlräumen werden ebenfalls teilweise von Fledermäusen aufgesucht. Aufgrund der grundsätzlich andersartigen Lebensräume in dem westlich angrenzenden Naturschutzgebiet ist gegenüber dem Plangebiet davon auszugehen, dass dort weitere planungsrelevante Vogelarten vorkommen. U.a. treten dort die verschiedenen Vogelarten als Brut- oder Rastvögel auf. Röhrichte, brachgefallene bzw. extensiv beweidete Grünländer sowie Obstbäume bieten in diesem an das Plangebiet anschließenden Bereich ein abwechslungsreiches Mosaik von Lebensräumen für zahlreiche Arten. Im benachbarten Naturschutzgebiet gibt es u.a. regelmäßige Vorkommen von Laubfröschen. Diese sind jedoch an die Gewässer gebunden. Das Naturschutzgebiet weist insgesamt eine große Artenvielfalt auf. Demgegenüber fallen die Qualität und Diversität der Nahrungsflächen im Plangebiet deutlich ab. 3.3 Schutzgut Boden a) Böden Innerhalb des Teils 1 des Plangebiets, das für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen ist, sind die Flächen der ehemaligen Zuckerfabrik als aufgeschüttete Flächen, Kippen oder Halden in der Bodenkarte NRW 4 geführt. Sie befinden sich in einem Bereich, in dem überwiegend schluffige Lehmböden vorkommen. Im Umfeld stehen Gley-Parabraunerden und Pseudogley-Parabraunerden mit einem vergleytem tieferen Unter- 3 4 Artenschutzrechtliche Prüfung (ASP) zur 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplanes Nr. 43 der Stadt Soest, Fortschreibung 2013, Büro Stelzig, Soest, Februar 2013 Geologisches Landesamt NRW: Bodenkarte NRW 1:50.000, Blatt L 4514 Soest; Krefeld 1986
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