Umweltbericht - Soest

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Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 12 Zuckerfabriksteiche sind im (Süd-)Westen des Änderungsbereichs seit 2001 als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen. Die Ringstraßen dienen teilweise der Erschließung angrenzender Wohn-, Gewerbe und sonstiger Gebiete, es überwiegt jedoch die Funktion als örtliche Verbindungsstraßen gerade auch zu den Bundesautobahnen A 2 im Norden bzw. A 44 im Süden. Die angrenzenden Wohn- und sonstigen Gebiete sind teilweise räumlich deutlich abgewandt von den Straßen, teilweise grenzen bereits heute Lärmschutzwälle die schutzwürdigen Nutzungen ab. Nördlich des Bergenrings schließt teilweise freier Landschaftsraum an. Die für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen Flächen selbst (Teil 1 des Bebauungsplans) haben für die Naherholung der ansässigen Wohnbevölkerung keine Bedeutung. Sie liegen isoliert zwischen den überörtlichen Verkehrstrassen der Hammer Landstraße (L 670) sowie der Bahn, sind eingezäunt und weisen keine nutzbaren Verbindungen in den übergeordneten Freiraum auf. Jedoch ist das angrenzende, nicht mehr vollständig umzäunte Gelände der unter Naturschutz stehenden Teiche einem gewissen Nutzungsdruck durch Spaziergänger ausgesetzt. Die Ringstraßen haben wegen ihres Charakters als örtliche Verbindungsstraßen und der dominierenden Funktion für Kfz- und Schwerlastverkehr eine nur untergeordnete Bedeutung für Fußgänger, Radfahrer und sonstige Erholungssuchende. c) Vorbeugender Immissionsschutz Die ehemalige Zuckerfabrik Soest hat bereits Ende des 19. Jahrhunderts (1883) ihren Betrieb im Soester Norden aufgenommen. Dieser umfasste neben der Anlieferung von Zuckerrüben zur Erntezeit auch die Herstellung von Zucker mit den entsprechenden Produktionsabläufen (Reinigung der Zuckerrüben und eigentliche Herstellung des Zuckers) und den damit verbundenen Verkehrsbeziehungen, Geräusch- und Geruchsentwicklungen. Die Flächen der ehemaligen Zuckerfabrik Soest sind heute südlich der alten Trasse der Hammer Landstraße als unbeplanter Innenbereich gemäß § 34 BauGB zu bewerten. Hier findet noch heute teilweise eine Nutzung durch die Zuckerfabrik statt (Lagerung und Auslieferung). Die nördlich angrenzenden Flächen sind bereits Anfang der 1980er Jahre in den Ursprungsbebauungsplan Nr. 43 aufgenommen worden. Sie sind hier i.W. als eingeschränktes Industriegebiet ausschließlich für Nutzungen der Zuckerfabrik ausgewiesen. Die Flächen im Nordwesten des derzeitigen Änderungsbereichs sind bereits damals als eingeschränktes Gewerbegebiet mit einer Gliederung gemäß Abstandserlass NRW überplant worden (Satzungsbeschluss 1982). Darüber hinaus finden sich aus immissionschutzfachlicher Sicht keine weiteren Anforderungen und Regelungen im Ursprungsplan. Der zusammenhängende Wohnsiedlungsbereich aus den 1920er/1980er Jahren am Endlosen Weg befindet sich aufgrund der trennenden Hammer Landstraße sowie der teilweise tiefen Gärten in einem Abstand von mindestens 90 Metern zum Gewerbestandort. Die ebenfalls zusammenhängende Wohnbebauung aus der Gründerzeit um die Jahrhundertwende, ergänzt in den 1970er Jahren an der Schendeler Straße, die südlich parallel zur Bahntrasse verläuft, liegt mindestens rund 50 Meter entfernt. Die Bestandsituation ist somit geprägt durch eine seit Jahrzehnten entwickelte Gemenge-
Stadt Soest, 3. Änderung und Ergänzung des Bebauungsplans Nr. 43 - Umweltbericht 13 lage, in der die konkurrierenden Nutzungen Wohnen und Gewerbe/Industrie sich seit langem parallel (fort-)entwickelt haben. Neben der Gemengelage aus Wohnen und Gewerbe bringen auch die umgebenden Verkehrstrassen weitere Immissionsvorbelastungen mit sich. Aus Sicht des Immissionsschutzes werden nach dem heutigen Planungsstand folgende weitere Aussagen getroffen: Gewerbe: Im Plangebiet bestehen heute noch gewerbliche Betriebe. Gewisse Immissionsbelastungen sind im Umfeld daher auch heute, nach der Aufgabe der Zuckerproduktion noch vorhanden. Sie umfassen sowohl Lärmimmissionen als auch mögliche Beeinträchtigungen durch Gerüche etc. Verkehr: Auf das Plangebiet selbst wirken am Rand teilweise verkehrliche Einflüsse aufgrund der direkten Lage an der Hammer Landstraße (L 670) und der Gleise insbesondere der Bahnlinie Soest - Hamm ein. Vor dem Hintergrund der geplanten Nutzung als Gewerbegebiet ist hier keine relevante Problemlage zu erkennen. Durch die (Wieder-)Nutzung bzw. Reaktivierung als Gewerbegebiet ist künftig mit einer Erhöhung des Quell- und Zielverkehrs aus dem Gebiet zu rechnen. Zusammen mit dem für das Jahr 2013 beabsichtigten Lückenschluss der nördlichen äußeren Ringstraßen ist eine gewisse Erhöhung der Verkehrslärmbelastung bis in einige Entfernung östlich zu erwarten. Landwirtschaft: Ggf. problematische landwirtschaftliche Betriebe mit Viehhaltung sind im Umfeld nicht vorhanden. Diesbezügliche Beeinträchtigungen im Plangebiet sind somit nicht anzunehmen. Mögliche weitere relevante Beeinträchtigungen des Plangebiets bzw. seines Umfelds durch Luftschadstoffe (Rauch, Ruß, Staub, Abgase u.Ä.) oder sonstige Immissionen (Erschütterungen, Licht, elektromagnetische Strahlungen u.Ä.) werden nach heutigem Kenntnisstand nicht gesehen. Beeinträchtigungen/Belastungen durch Gewerbe: Das Wohngebiet am Endlosen Weg, nördlich des Änderungsbereichs, ist heute insbesondere durch verkehrliche Emissionen der Hammer Landstraße (L 670) belastet. Demgegenüber wirken Geräusche, Erschütterungen etc. des Bahnbetriebs auf die Bebauung an der Schendeler Straße ein. Zur Abschätzung der Belastungssituation in der Gemengelage aus Wohnen, Gewerbe und den überörtlich bedeutsamen Verkehrswegen sind im Zuge des Bauleitplanverfahrens Untersuchungen hinsichtlich Logistik insbesondere in Bezug auf die konkret zu erwartende Nutzung der Backwarenfabrik, hinsichtlich der allgemein zu erwartenden Verkehrsentwicklung, zum Lärmschutz sowie zu Gerüchen wiederum insbesondere aus dem Anlass der absehbaren Entwicklung der Backwarenfabrik eingeholt worden. Gewerbliche Nutzungen des Plangebiets sind bereits heute auf Grundlage des Ursprungsplans bzw. auf Grundlage des § 34 BauGB zulässig. Einschränkungen der Nutzung gerade auch im Hinblick auf mögliche Lichtimmissionen enthält der Ursprungsplan nicht.
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