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IM EINSATZ 3/2014

Elbe Hochwasser Wasserrettung

Elbe Hochwasser
Wasserrettung

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RETTUNG/SANITÄT<br />

Hochwassereinsatz mit RTW:<br />

Bewegende Bilder bleiben<br />

S. Vasel<br />

Die Bilder der Hochwasserkatastrophe in Sachsen-Anhalt sind auch nach<br />

etlichen Monaten nicht zu vergessen. Sie sind jetzt nicht traumatisierend,<br />

sie bleiben aber auf eine eigenwillige Art im Kopf, sie sind mahnend, sie<br />

machen nachdenklich und sie sind nachhaltig. Wobei es die Bilder und Eindrücke<br />

sind, die 14 Tage nach der Scheitelwelle – also 14 Tage nach der<br />

medialen Verbreitung – entstanden sind. Ein Erlebnisbericht.<br />

Viele Gedanken. Oder: Was packe ich ein?<br />

Schon Tage vor der eigentlichen Anforderung<br />

sind Gedanken aufgekommen zur Frage „Was<br />

packe ich ein?“ Ein Rettungswagen verfügt<br />

nicht über endlos viel Stauraum, er ist auf kurze<br />

Einsatzabläufe ausgelegt. Man kann sich nur für<br />

kurze Zeit mit solchen Fahrzeugen an Einsatzstellen<br />

selbst versorgen, ohne ein Materiallager<br />

als Background zu haben. In das Einsatzgebiet,<br />

in das es gehen soll, liegt aufgrund von Straßensperrungen<br />

und Überflutung das nächstmögliche<br />

Krankenhaus ca. 160 km weit weg. Auf<br />

welcher Grundlage kann man nun ausreichend<br />

Material verstauen, damit für mindestens sieben<br />

Tage eine autarke Versorgung stattfinden<br />

kann? Hier haben die Erfahrung aus den Zeltlagern<br />

der Jugendfeuerwehr, aber auch der pedantische<br />

Sinn für Ordnung geholfen.<br />

Zum einen muss der Rettungswagen ein Rettungsmittel<br />

bleiben, um den Einsatzkräften<br />

und der Bevölkerung schnellstmöglich Hilfe<br />

zukommen zu lassen, zum anderen muss das<br />

Fahrzeug auch als eine mobile Sanitätsstation<br />

dienen, in der Betreuung und Behandlung leichter<br />

Blessuren durchgeführt werden können. Daher<br />

musste die Packliste der RKiSH, die für ihre<br />

Rettungswagen gilt, über den Haufen geworfen<br />

werden. Es wurde Platz für Frischwasser,<br />

Motorenöl, Stromversorgung, Faltstühle, aber<br />

auch Salben, Tabletten und Verbände gefunden.<br />

Ebenso wurde ein Kommunikationsbereich<br />

eingerichtet. Im Führerhaus fanden Kleidung,<br />

Schlafsäcke und Verpflegung ihren Platz.<br />

Nur für die Gedanken fand sich wenig Platz,<br />

aber was sollte uns denn schon erwarten? Die<br />

Presse hatte keine Schlagzeilen mehr für dieses<br />

Thema übrig. Über die „Big Five“ Passau, Dresden,<br />

Magdeburg, Fischbek und Lauenburg, die<br />

Lieblingsplätze der Reporter und Politiker, war<br />

– aus Sicht der Medien – ausreichend berichtet<br />

worden. Es gab Wichtigeres: Der US-amerikanische<br />

Präsident war in Berlin, und die Türkei<br />

hatte Probleme mit dem Taxim-Platz. Die Welt<br />

Abb. 1: Vorbereitung für den<br />

Einsatz der Hochleistungspumpen<br />

12<br />

<strong>IM</strong> <strong>EINSATZ</strong> 21. Jahrgang · Juni <strong>2014</strong> · 116

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