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Energie Kennwerte - BFW Bundesverband freier Immobilien- und

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14<br />

Tabelle 6: Regionale Preisunterschiede<br />

für <strong>Energie</strong>träger (Heizperiode 2008/2009)<br />

Region<br />

Heizöl<br />

(€/l)<br />

Region<br />

Erdgas<br />

(€/m³)<br />

Region<br />

Erdgas<br />

(€/kWh)<br />

Erfurt 0,650 Bremen 0,698 Bremen 0,066<br />

München 0,718 Kiel 0,900 Dresden 0,077<br />

Faktor 1,110 Faktor 1,290 Faktor 1,170<br />

Außerdem variieren die <strong>Energie</strong>preise mit den jeweiligen<br />

Bezugs- bzw. Liefermengen. Die folgende Tabelle stellt<br />

<strong>Energie</strong>preise in Gebäuden bis 200 m² Wohnfläche (typische<br />

Bezugsmenge z. B. 4.400 Liter Heizöl p.a.) jenen<br />

in Gebäuden ab 3.000 m² Wohnfläche (typische Bezugsmenge<br />

48.000 Liter p.a.) gegenüber.<br />

Tabelle 7: <strong>Energie</strong>kosten als Funktion der<br />

Bezugsmengen (Heizperiode 2008/2009)<br />

Gebäude<br />

mit<br />

Wohnfläche<br />

Durchschnittlicher <strong>Energie</strong>preis in<br />

Cent pro Liefereinheit<br />

Heizöl Erdgas<br />

Fernwärme<br />

Liter m³ kWh kWh<br />

< 200 m² 69,0 74,0 7,1 9,2<br />

> 3.000 m² 60,9 66,0 6,8 9,3<br />

Differenz % - 11,7 - 10,8 - 4,2 + 1,0<br />

5.4.3 Heiznebenkosten<br />

Aus Tabelle 5 sind sowohl die <strong>Energie</strong>kosten als auch<br />

die Heiznebenkosten (jeweils in €/m²) für die vier betrachteten<br />

Versorgungsarten im B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

ersichtlich. <strong>Energie</strong>kosten sind definiert als „Kosten der<br />

im Gebäude für Heizzwecke verbrauchten <strong>Energie</strong>“; bei<br />

Fernwärme sind es die Kosten aus der Mischung von<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Arbeitspreis (evtl. noch Messpreis),<br />

wie sie dem Gebäudeeigentümer vom Lieferanten in<br />

Rechnung gestellt werden. Nebenkosten sind definiert<br />

durch die zusätzlichen Kosten, die durch den Betrieb der<br />

Heizungsanlage anfallen, wie zum Beispiel elektrische<br />

<strong>Energie</strong> für Pumpen, Regelung, Beleuchtung, Wartung,<br />

Reinigung, Verbrauchserfassung <strong>und</strong> Abrechnung. Nebenkosten<br />

sind mit 1,87 €/m² bei Einsatz von Heizöl<br />

<strong>und</strong> 1,75 beziehungsweise 1,68 €/m² bei Erdgas etwa<br />

vergleichbar. Deutlich niedriger sind sie mit 1,07 €/m²<br />

verständlicherweise bei Fernwärme.<br />

Regionale Streuungen gibt es auch hier: Bei Heizöl beispielsweise<br />

liegen sie zwischen 1,73 €/m² (Hannover)<br />

<strong>und</strong> 2,13 €/m² (Stuttgart). Eine einfache Begründung<br />

hierfür findet sich nicht.<br />

Nebenkosten entstehen unabhängig vom <strong>Energie</strong>verbrauch.<br />

Deshalb sollten sie nach festen Maßstäben<br />

auf alle Nutzer des Gebäudes verteilt werden. Die<br />

Heizkostenverordnung verlangt, dass mindestens 30,<br />

höchstens aber 50 Prozent nach festen Maßstäben<br />

(beispielsweise Wohnfläche) umzulegen sind. Die aus<br />

Tabelle 5 zu entnehmenden prozentualen Anteile der<br />

Nebenkosten an den gesamten Heizkosten liegen für<br />

fossile <strong>Energie</strong>träger zwischen 14 (Gas) <strong>und</strong> 16 Prozent<br />

(Öl). Mit Anwendung der unteren Grenze von 30 Prozent<br />

würden somit etwa 15 Prozentpunkte an <strong>Energie</strong>kosten<br />

nach festem Maßstab umgelegt.<br />

5.4.4 Heizkosten je Wohnung<br />

Infolge der deutlich gestiegenen Preise für Heizöl hat diese<br />

Versorgungsart im Hinblick auf ihre Betriebskosten<br />

mit der Gasheizung gleichgezogen. Bei den spezifischen<br />

Heizkosten (€/m²) liegt die Ölheizung immer noch etwas<br />

niedriger als eine Gasheizung. Nur die im Schnitt größere<br />

Wohnung bei Ölheizung bringt die Heizkosten pro Wohnung<br />

über das Niveau der Gasheizung.<br />

5.5 Handlungsbedarf<br />

Wie Tabelle 4 <strong>und</strong> Grafik 1 zeigen, stagnieren die Verbrauchswerte<br />

seit der Jahrtausendwende auf einem Niveau<br />

von r<strong>und</strong> 15 l/m². Das deutet möglicherweise auf<br />

nachlassende Investitionen in Bestandssanierung <strong>und</strong><br />

zeigt die Notwendigkeit für weitere energiesparende<br />

Aktivitäten auf.<br />

Auch eine andere Analyse des Datenmaterials beweist<br />

den Handlungsbedarf. Aus der Gegenüberstellung der<br />

Gebäudeverteilung auf Verbrauchsbereiche für zwei<br />

klimatisch vergleichbare Heizperioden ergibt sich folgendes<br />

Bild:<br />

Tabelle 8: Gebäudewanderung in niedrigere<br />

Verbrauchsbereiche<br />

Verbrauchs- Anteil der untersuchten Gebäude<br />

bereich<br />

Heizperiode 87/88 Heizperiode 01/02<br />

l/m²<br />

Gebäude<br />

Prozent Gebäude<br />

Prozent<br />

bis 12,0 1.869 2,6 6.105 15,4<br />

12,0 bis 24,0 49.376 67,4 29.696 74,8<br />

über 24,0 19.802 30,0 6.500 9,7<br />

davon > 32,0 5,6 1,7<br />

Im akzeptablen (wenn auch nicht besonders guten) Verbrauchsbereich<br />

zwischen 12 <strong>und</strong> 24 l/m² lagen damals<br />

(01/02) knapp 75 Prozent der Gebäude <strong>und</strong> unterhalb<br />

von 12 l/m² immerhin schon gut 15 Prozent. Das ist erfreulich.<br />

Der Anteil der Gebäude mit einem Verbrauch<br />

von mehr als 24 l/m² hat sich somit in den betrachteten<br />

14 Jahren auf ein Drittel reduziert – ein großer Erfolg.<br />

Bedenkt man aber, dass das Verbrauchsniveau der beiden<br />

verglichenen Zeiträume aus Perioden mit einem<br />

recht milden Klimaverlauf resultiert (GTZ 20/15 r<strong>und</strong> 3.350

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