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Energie Kennwerte - BFW Bundesverband freier Immobilien- und

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12<br />

Die Verbrauchskennwerte über die Jahre wurden nicht<br />

klimabereinigt. Dennoch lässt sich erkennen, dass ein<br />

stetiger <strong>und</strong> nennenswerter Rückgang beim Heizölverbrauch<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat. Von anfangs knapp 30 l/m²<br />

reduzierte sich der Verbrauch im Durchschnitt auf etwa<br />

16 l/m² (letzte drei Perioden auf 13,6, 13,5 <strong>und</strong> 14,6 l/m²)<br />

– das ist ein Verbrauchsrückgang um gut 40 Prozent. Ab<br />

Heizperiode 1993/94 wurde durch die Umstellung auf<br />

das fünfstellige PLZ-System eine neue Zuordnung der<br />

Regionen notwendig. Sie wurden zahlenmäßig auf 26<br />

erhöht, stimmen aber nicht immer exakt mit den früher<br />

definierten Regionen überein. Vergleichbar bleiben aber<br />

die Angaben zum B<strong>und</strong>esdurchschnitt (alte B<strong>und</strong>esländer).<br />

Eine ab Heizperiode 1993/94 vergleichbare Übersicht<br />

der Verbrauchskennwerte gibt Tabelle 4.<br />

5.2 Klimabereinigte Entwicklung<br />

im B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

Um eine Aussage zur Verbrauchsentwicklung unter Ausschaltung<br />

der witterungsbedingten Einflüsse machen zu<br />

können, wurden die Werte für den B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage der Gradtagzahlen 5 von Deutschland korrigiert<br />

<strong>und</strong> auf den Basiswert von 3.851 Kd/a (GTZ 20/15 )<br />

bezogen. Die daraus resultierende Entwicklung zeigt<br />

Grafik 1.<br />

Danach lässt sich für 26 ausgewertete Jahre (von<br />

1977/78 bis 2002/03) ein klimabereinigter Rückgang des<br />

<strong>Energie</strong>verbrauchs um knapp 40 Prozent feststellen. Diese<br />

beeindruckende Entwicklung hat folgende Gründe:<br />

a) Alle Auswertungen resultieren aus Gebäuden, in<br />

denen die Heizkosten nach individuellem Verbrauch<br />

verteilt werden. Das Verhalten der Nutzer dürf-<br />

Tabelle 5: <strong>Kennwerte</strong> (Heizung) im B<strong>und</strong>esdurchschnitt (Heizperiode 2008/2009)<br />

<strong>Energie</strong>art <strong>und</strong><br />

Mengeneinheit<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch<br />

in Einheiten/m²<br />

<strong>Energie</strong>preis<br />

in Euro/<br />

Einh.<br />

<strong>Energie</strong>kosten<br />

in<br />

Euro/m²<br />

Nebenkosten<br />

in<br />

Euro/m²<br />

te deshalb weitgehend <strong>und</strong> nachhaltig energiebewusst<br />

<strong>und</strong> auf Kosteneinsparung ausgerichtet sein.<br />

b) Die <strong>Energie</strong>effizienz der Bestandsgebäude wurde<br />

im Beobachtungszeitraum erheblich verbessert.<br />

Obwohl nicht mehr alle Gebäude aus der ersten<br />

Analyse (1977/78) auch noch in der aktuellen enthalten<br />

sind <strong>und</strong> obwohl zu den „alten“ Gebäuden im<br />

Laufe der Jahre „neue“ hinzugekommen sind, gilt:<br />

Die Wohnungswirtschaft hat im Gebäudebestand<br />

erhebliche Anstrengungen zur <strong>Energie</strong>einsparung<br />

unternommen. Dieser Trend, begleitet von Maßnahmen<br />

zur Anlagenmodernisierung, wird noch durch<br />

eine weitere Beobachtung gestützt: Die Zahl der<br />

untersuchten Gebäude hat sich nach einem kontinuierlichen<br />

Anstieg bis Ende der 80er Jahre seitdem regelmäßig<br />

verringert. Ab diesem Zeitpunkt haben sich<br />

also Modernisierungen zu „verb<strong>und</strong>enen“ Anlagen für<br />

Heizungs- <strong>und</strong> Warmwasserversorgung <strong>und</strong> der Trend<br />

„weg vom Öl – hin zu Gas“ ausgewirkt. Diese beiden<br />

„Anlagen-Kategorien“ sind dadurch gemäß den Kriterien<br />

nach Abschnitt 3 aus den „Heizöl-Analysen“ herausgefallen.<br />

Somit wäre der Verbrauchsrückgang im<br />

verbliebenen Analysebestand „Heizöl“ überwiegend<br />

auf Dämmmaßnahmen zurückzuführen.<br />

5.3 Entwicklung <strong>und</strong> Einfluss<br />

des Heizölpreises<br />

In Grafik 1 ist neben dem klimabereinigten Verlauf des<br />

Heizölverbrauchs auch die Entwicklung des Heizölpreises<br />

(historische Preise, nicht inflationsbereinigt) in<br />

€/l dargestellt. Von 0,15 €/l (1977/78) stieg er innerhalb<br />

von sieben Jahren sehr steil auf 0,38 €/l an, um in den<br />

folgenden vier Jahren ebenso stark auf 0,17 €/l zu fallen.<br />

Heizkosten<br />

in<br />

Euro/m²<br />

Anteil Nebenkosten<br />

in %<br />

Heizkosten<br />

pro<br />

Wohnung<br />

Anzahl<br />

Woh -<br />

nungen<br />

Heizöl (l) 14,6 0,686 9,92 1,87 11,79 15,9 853,04 239.657<br />

Erdgas (m³) 15,6 0,776 10,41 1,75 12,16 14,4 821,32 85.290<br />

Erdgas (kWh) 147,9 0,072 10,57 1,68 12,25 13,7 826,42 408.912<br />

F-Wärme (kWh) 116,0 0,092 10,12 1,07 11,19 9,6 738,17 177.521<br />

Tabelle 5.1: <strong>Kennwerte</strong> (Heizung <strong>und</strong> Warmwasser) im B<strong>und</strong>esdurchschnitt (Heizperiode 2008/2009)<br />

<strong>Energie</strong>art <strong>und</strong><br />

Mengeneinheit<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch<br />

in Einheiten/m²<br />

<strong>Energie</strong>preis<br />

in Euro/<br />

Einheiten<br />

<strong>Energie</strong>kosten<br />

in Euro/m²<br />

Nebenkosten<br />

in Euro/m²<br />

Heizkosten<br />

in Euro/m²<br />

Anteil Nebenkosten<br />

in %<br />

Heizkosten<br />

pro Wohnung<br />

Anzahl<br />

Woh -<br />

nungen<br />

Heizöl (l) 16,1 0,688 11,11 2,51 13,62 18,4 1073,89 408.450<br />

Erdgas (m³) 16,3 0,737 11,22 2,44 13,66 17,9 975,70 158.687<br />

Erdgas (kWh) 160,9 0,070 11,24 2,40 13,64 17,6 977,88 834.582<br />

F-Wärme (kWh) 116,6 0,100 11,34 1,81 13,15 13,8 847,75 580.128<br />

5 Die Gradtagszahl ist das Produkt aus der Zahl der Heiztage (d) <strong>und</strong> der mittleren Temperaturdifferenz zwischen Raumluft- <strong>und</strong> Außenlufttemperatur<br />

(in Kelvingrad K) an dem entsprechenden Heiztag. Als Heizgrenze werden typischerweise 15 °C Außentemperatur <strong>und</strong><br />

als Raumtemperatur 19 °C angesetzt (früher <strong>und</strong> hier: 20 °C). Für den „mittleren Standort“ Würzburg ergibt sich so z. B. das langjährige<br />

Gradtagszahlmittel GTZ 20/15 3.851 Kd/a, siehe DIN 4108 - 6.

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