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Allmendedilemma in Törbel Früher und heute - Professur für ...

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Seite 54 von 87 7 Perspektiven der Berggebiete<br />

bereits <strong>heute</strong> mehr Geld für den Rahmenkredit <strong>und</strong> Weiterführung der Preisstützung<br />

<strong>in</strong> der Landwirtschaft.<br />

7.2 Forstwirtschaft<br />

Es sche<strong>in</strong>t, als ob die Waldwirtschaft an e<strong>in</strong>em Wendepunkt angelangt ist, der<br />

sich durch überhöhte Holzvorräte, Knappheit von Umwelt- <strong>und</strong> Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> mangelnde wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit auszeichnet (Gotsch et al.<br />

2004: 274).<br />

E<strong>in</strong>e mögliche Nutzung des überschüssigen Holzes wäre bei weiterem Anstieg<br />

der Ölpreise zum Beispiel die Holzschnitzelheizung. E<strong>in</strong>e andere Handlungsoption<br />

wäre die Waldweide. Gemäss Stuber <strong>und</strong> Bürgi (2001) handelt es sich bei<br />

ihr um e<strong>in</strong>e traditionelle Doppelnutzung von Waldflächen durch die Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft. In der Schweiz hat sie das Landschaftsbild bis Anfang letzten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts vor allem <strong>in</strong> den Alpen geprägt, wo die Beweidung von Wäldern<br />

e<strong>in</strong>e lange Tradition hat. Sie liefert Futter für die sie nutzenden Bergbauernbetriebe.<br />

Mit dem Aufkommen e<strong>in</strong>er geregelten Forstwirtschaft kämpften die Förster<br />

zum Teil gegen erhebliche Widerstände <strong>in</strong> der Bevölkerung für e<strong>in</strong>e Trennung<br />

von land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlicher Nutzung. Aus der Sicht der Forstwirtschaft<br />

<strong>und</strong> dann auch des Gesetzgebers im Forstpolizeigesetz von 1902 handelt es sich<br />

bei der Waldweide um e<strong>in</strong>e meist schädliche <strong>und</strong> deshalb aufzugebende Nebennutzung<br />

des Waldes. Dies ist verständlich, denn im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert führte die<br />

Überbenutzung der Gebirgswälder zu Naturkatastrophen.<br />

Die Idee der Waldbeweidung ist <strong>heute</strong> wieder aktuell. Bei den Förstern überwiegt<br />

jedoch bei e<strong>in</strong>er Abwägung zwischen Schaden <strong>und</strong> Nutzen der Waldweide<br />

der Schaden (Gotsch et al. 2004: 229). Die Bedenken reichen vom Verbiss von<br />

Leit- <strong>und</strong> Seitentrieben bis h<strong>in</strong> zu Trittschäden. Trotzdem zeigen aktuelle Diskussionen<br />

wie Klaus (2005), dass die Tendenz Richtung agrarische Waldnutzung<br />

zeigt. Denn die Waldweide kann nachhaltig <strong>und</strong> waldverträglich betrieben werden,<br />

vorausgesetzt man berücksichtigt Nahrungsangebot <strong>und</strong> das Verhalten der<br />

entsprechenden Tierart (Gotsch et al. 2004: 285).<br />

M. Maiorano & D. Schmuki 10. Januar 2006

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