Allmendedilemma in Törbel Früher und heute - Professur für ...

6 Allmendenbewirtschaftung heute Seite 49 von 87
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1956 1964 1972 1980 1988 1996 2004
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(a) Rindvieh- und Schafbesitzer in Törbel
ab 1956. Linien: blau = Rindviehbesitzer,
rot = Schafbesitzer
(b) Tierbestand in Törbel ab 1911. Linien:
blau = Rindvieh, rot = Kühe,
schwarz = Ziegen, grün = Schafe
Abbildung 19: Entwicklung Viehbesitzer und Tierbestand (Bundesamt für Statisk 2005b;
Dienststelle für Landwirtschaft 2005)
terwallis kommend, stossen sie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf
ein steigendes Interesse im Oberwallis. Heutzutage gehört es zum guten Ton eines
Oberwalliser Landwirten, seine Kuh an alljährlichen Kuhwettkämpfen zu messen.
Diese Kühe sind für die Milchproduktion ungeeignet und werden vor allem für
die Wettkämpfe gezüchtet.
Dass der Schafbestand grösser als der Rindviehbestand ist, trifft auf den ganzen
Kanton Wallis zu. Als einziger Kanton der Schweiz übersteigen bei der Datenerhebung
von 2003 die Anzahl Schafe die Anzahl Rindvieh. Gründe hierfür könnten
die traditionelle Verbundenheit der Walliser zur Rasse der Walliser Schwarznasenschafe
(siehe Abbildung 20), der geringe Aufwand für den Unterhalt, die
Möglichkeit der Bewirtschaftung unwegsamer Gelände und die Direktzahlungen
sein. Die Schwarznasenschafe sind für die Milchproduktion ungeeignet, ihre Wolle
ist jedoch verwertbar.
6.4 Strukturwandel in Törbel
Ein eindrücklicher Strukturwandel hat sich in Törbel respektive im Oberwallis in
den letzten fünfzig Jahren vollzogen. In kurzer Zeit gab es eine Wandlung von der
Agrargesellschaft zur Industrie- und in der Folge zur Dienstleistungsgesellschaft
(siehe Kapitel 6.2.1 auf Seite 42). Die Selbstversorgerwirtschaft als Mehrzweckbauerntums
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Folge eines Industrialisierungsschubes
vom Arbeiterbauerntum als Mehrzweckbauerntum ohne Ackerbau abge-
10. Januar 2006 M. Maiorano & D. Schmuki