Allmendedilemma in Törbel Früher und heute - Professur für ...
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2 Theoretischer Teil Seite 7 von 87<br />
Spieler B<br />
Kooperiert (C) Defektiert (D)<br />
❵❵❵❵❵❵❵❵❵❵❵❵<br />
Spieler A<br />
Kooperiert (C) R, R S, T T>R>P>S<br />
Defektiert (D) T, S P, P<br />
Abbildung 4: Auszahlungsmatrix des Basisspiels<br />
breiten Spektrum von Fällen zum Schutz von Wildtieren <strong>und</strong> zur Vermeidung<br />
der Tragik der Allmende (Smith 1981: 467).<br />
Doch ist Privatisierung immer möglich? Wie privatisiert man den Ozean oder<br />
die Luft? Wer kommt für die Privatisierungskosten auf? Was ist, wenn es sich<br />
um e<strong>in</strong>e ertragsschwache Ressource handelt <strong>und</strong> diese im Zuge der Privatisierung<br />
geteilt werden müsste? Wäre es <strong>in</strong> diesem Fall nicht besser, die Ressource geme<strong>in</strong>sam<br />
zu bewirtschaften? Es gibt e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise, dass der Privatisierung (analog<br />
zum staatlichen E<strong>in</strong>griff) zur Behebung des <strong>Allmendedilemma</strong>s Grenzen gesetzt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
2.2.2 Der dritte Weg<br />
El<strong>in</strong>or Ostrom (1999) zeigt e<strong>in</strong>e dritte Möglichkeit im Umgang mit der Allmenderessource<br />
auf. Sie schlägt e<strong>in</strong>e endogene, von den Beteiligten entwickelte Institution<br />
(kommunale Lösung) oder anders ausgedrückt, e<strong>in</strong>e genossenschaftliche Bewirtschaftung<br />
mit festgelegten (<strong>in</strong>stitutionellen) Regeln vor. Bei geeigneten Voraussetzungen<br />
führt diese Bewirtschaftungsform zu optimalen Ergebnissen. Steht dies<br />
nicht im Wiederspruch zur “Tragik der Allmende” oder dem “Gefangenendilemma”?<br />
Fehlt nicht e<strong>in</strong>e theoretische Gr<strong>und</strong>lage? Die Antwort lautet ne<strong>in</strong>, wie man<br />
im nächsten Abschnitt feststellen kann.<br />
Evolution von Kooperation<br />
R. Axelrod (1984) entwickelte mit se<strong>in</strong>er spieltheoretischen Weiterführung des<br />
Gefangenendilemmas, die Evolution der Kooperation, e<strong>in</strong>e mögliche Erklärung<br />
für “altruistisches Verhalten” unter egoistischen, selbstsüchtigen Individuen.<br />
Die Basis dieses Modells ist das Gefangenendilemma. Um die Auszahlungsmatrix<br />
<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung zu rufen, ist sie <strong>in</strong> leicht abgeänderter Form (siehe Abbildung<br />
4) nochmals wiedergegeben. Spieler A <strong>und</strong> B haben die Wahl zu kooperieren (C)<br />
oder zu defektieren (D). Im wahren Leben wäre e<strong>in</strong>e Analogie zum Beispiel Zu-<br />
10. Januar 2006 M. Maiorano & D. Schmuki