50 Aufgaben zur Spieltheorie
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a) Wird sie zu der Sitzung gehen?<br />
b) Wird sie zu der Sitzung gehen, wenn der Elternbeirat aus insgesamt neun<br />
Mitgliedern besteht?<br />
c) Was passiert mit wachsender Wählerzahl N? Bei politischen Wahlen ist die<br />
Anzahl der Wähler wesentlich größer als im Beispiel des Elternbeirats. Wird<br />
ein strikt rationaler Wähler <strong>zur</strong> Wahl gehen? Was glauben Sie, weshalb<br />
dennoch viele Wähler sich an Wahlen beteiligen? (das sogenannte „Voting-<br />
Paradox“).<br />
28. In einer Wohnanlage leben 100 Familien mit Kindern. Die Mieterversammlung plant<br />
den Bau eines Kinderspielplatzes in Eigenarbeit. Aus jeder Familie soll ein Elternteil<br />
freiwillig a Arbeitsstunden leisten. Die Zahl der Eltern, die sich beteiligen ist x. Der<br />
Spielplatz ist umso wertvoller, je mehr Eltern sich beteiligen. Der Nutzen für jede<br />
Familie ist A = ax. Der Arbeitseinsatz ist mit Kosten al verbunden, wobei l der<br />
Stundenlohn ist (wir nehmen vereinfacht an, dass der Lohnsatz aller Eltern ungefähr<br />
gleich ist). Familien, die sich nicht beteiligen, können von der Nutzung des<br />
Spielplatzes nicht ausgeschlossen werden. Der Spielplatz ist also ein Kollektivgut der<br />
Wohnsiedlung.<br />
a) Stellen Sie die strategische Situation des symmetrischen N-Personenspiels in<br />
einer Spielmatrix dar. (Hinweis: An die Zeilen schreiben Sie „beteiligen = C“<br />
versus „nicht beteiligen = D“. An den Spalten steht die Anzahl anderer<br />
Spieler, die sich beteiligen, also C wählen).<br />
b) Analysieren Sie das Spiel. Gibt es eine dominierende Strategie? Geben Sie die<br />
Gleichgewichtsstrategie an.<br />
c) Überlegen Sie sich andere Beispiele von Kollektivgutproblemen. Warum<br />
kommen Protestdemonstrationen oftmals nicht zustande bzw. haben nur<br />
wenige Teilnehmer, obwohl alle ein Interesse am Erfolg eines Protests haben?<br />
Warum tragen Leute <strong>zur</strong> Umweltverschmutzung bei, obwohl sie an einer<br />
intakten Umwelt interessiert sind? “Jeden Tag sterben durchschnittlich drei<br />
Menschen, weil für sie ein Organ nicht rechtzeitig <strong>zur</strong> Verfügung steht. Sie<br />
sterben an ‘akutem Organspende-Versagen’, wie es der Medizinrechtler Hans<br />
Lilie ausdrückt” (Hardenberg 2008). Warum haben nur wenige Leute einen<br />
Organspenderausweis (in Deutschland etwa 12 %), obwohl die meisten<br />
Menschen Organspenden befürworten (etwa 80 %)?<br />
d) Wie könnte man das Kollektivgutproblem „Bau eines Kinderspielplatzes“<br />
lösen? Mancur Olson zeigte, dass kollektive Güter produziert werden, wenn<br />
„selektive Anreize“ eingeführt werden. Wie hoch müssten diese Anreize sein?<br />
e) Eine Möglichkeit <strong>zur</strong> Lösung des Kollektivgutproblems ist, eine Steuer oder<br />
Abgabe von allen Familien zu verlangen, die sich nicht beteiligen. Wie hoch<br />
müsste die Abgabe mindestens sein?<br />
29. Gefangenendilemma wird mit den Auszahlungen T=5, R=3, P=1, S=0 über 200<br />
Runden gespielt (Axelrod 1984). Wie hoch sind die Auszahlungen an die Strategien:<br />
a) „Immer D“ gegen „Tit-for-Tat“ (TFT)?<br />
b) „Immer D“ gegen „Immer C“?<br />
c) RANDOM gegen RANDOM? (C und D wird mit Wahrscheinlichkeit 0,5<br />
gewählt)<br />
d) TFT gegen RANDOM?<br />
e) „Immer D“ gegen RANDOM?<br />
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