50 Aufgaben zur Spieltheorie
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mit ihm zu verbringen. Tosca aber erdolcht den üblen Gesellen Scarpia. Dieser<br />
seinerseits hat nicht, wie versprochen, die Patronen ausgetauscht. Welches Spiel wird<br />
hier gespielt? Stellen Sie die Situation von Tosca und Scarpia als 2 x 2-Matrixspiel dar<br />
(Rapoport 1962).<br />
8. In der eidgenössischen Hauptstadt Bern gibt es zwei lokale Gazetten: „Der Bund“ und<br />
die „Berner Zeitung“. Laut Aussage des Journalisten X hat dieser sich mit seinem<br />
Kollegen Y vom Konkurrenzblatt des öfteren abgesprochen, am späten Nachmittag<br />
über ein lokales Ereignis nicht mehr druckfrisch am nächsten Tag zu berichten. Solche<br />
Artikel erschienen einen Tag später, so dass beide Redakteure einen ruhigen<br />
Feierabend genießen konnten. Ist die Absprache in einer einmaligen Situation ein<br />
Nash-Gleichgewicht? Könnte es sich um ein Gleichgewicht im wiederholten Spiel<br />
handeln? (Anmerkung A.D.: Diese Geschichte ist nicht fiktiv.)<br />
9. Eine fiktive Geschichte. Der begnadete Satiriker Michail Sostschenko hat zahlreiche<br />
Satiren in den frühen Jahren der Sowjetunion verfasst. In einer Geschichte geht es um<br />
die Sensation eines bärtigen Säuglings in Moskau. Zwei Reporter erfahren von dem<br />
Ereignis, ein Reporter einer Provinzzeitung und der Reporter der Prawda. Sie können<br />
sich jeweils entscheiden, einen Artikel mit Foto zu verfassen oder keinen Artikel zu<br />
schreiben. Natürlich ist ein exklusiver Artikel von höherem Wert als ein Bericht, der<br />
in beiden Zeitungen erscheint. Der Reporter der Provinzzeitung steht früh auf und<br />
begibt sich mit Kamera auf den Weg zu der Familie des außergewöhnlichen Kindes.<br />
Der Prawda-Reporter lässt sich Zeit, denn Redaktionsschluss für die aktuelle Ausgabe<br />
des nächsten Tages ist erst am späten Nachmittag. Der schlaue Reporter der<br />
Provinzzeitung aber ändert die Spielregeln. Er fotografiert den Säugling mit Bart –<br />
und rasiert ihn danach. Die Prawda hat das Nachsehen. Es handelt sich um ein<br />
sequenzielles Spiel. Stellen Sie das Spiel in der Extensivform dar.<br />
10. Im Hirschjagdspiel („Assurance Game“) nach Jean Jaques Rousseau hat jeder Spieler<br />
zwei Optionen. Die Auszahlungsmatrix ist „common knowledge“. Im simultanen<br />
Spiel hat A zwei Strategien und B hat ebenfalls zwei Strategien. Nun wird das Spiel<br />
sequenziell gespielt. Zunächst entscheidet sich Spieler A. Die Entscheidung von A<br />
wird B bekannt gegeben. Anschließend entscheidet Spieler B.<br />
a) Handelt es sich um ein Spiel mit vollständiger Information oder um ein Spiel<br />
mit perfekter Information?<br />
b) Wie viele Strategien hat Spieler A, wie viele hat B?<br />
c) Stellen Sie das Spiel in der Extensivform dar.<br />
d) Stellen Sie das Spiel in die Normalform dar (als Spielmatrix).<br />
e) Bestimmen Sie das oder die Nash-Gleichgewichte.<br />
f) Gibt es ein oder mehrere teilspielperfekte Nash-Gleichgewichte? Welches bzw.<br />
welche?<br />
11. Gehen sie von dem sequenziellen Hirschjagdspiel in der vorhergehenden Aufgabe aus.<br />
Bestimmen Sie:<br />
a) Die Menge der Strategien von Spieler A und die Menge der Strategien von<br />
Spieler B.<br />
b) Die Menge der Strategienprofile.<br />
c) Die Auszahlungsfunktion.<br />
12. In einem Spiel verfügt Spieler A über 3 Alternativen und B über 4 Alternativen.<br />
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