Revitalisierungskonzept Emmenschachen - Kanton Solothurn

Revitalisierungskonzept Emmenschachen - Kanton Solothurn Revitalisierungskonzept Emmenschachen - Kanton Solothurn

13.07.2014 Aufrufe

Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme Wehr Biberist bis Aare Revitalisierungskonzept Emmenschachen - 22 - 3.3 Modul Kanalaufwertung Ost Der Bereich östlich des Emmekanals zeichnet sich durch fehlende Geschiebe- und Überflutungsdynamik und durch ein fehlen an auentypischen Lebensräumen aus. Auf Grund der bestehenden Wasserkraftnutzung kann die Geschiebedynamik nicht reaktiviert werden. Auch die Überflutungsdynamik kann auf Grund des konstanten Abflusses des Kanals nicht wiedererlangt werden. Mit dem Modul Kanalaufwertung sollen wertvolle aquatische und amphibische Lebensräume geschaffen werden. Folgende Aufwertungsmassnahmen sind denkbar: Tabelle 4 Varianten Modul Kanalaufwertung Ost Variantenbeschriebe Kanalaufwertung Ost K1 K2 K3 Altarm und viele Stillgewässer Bau eines blind endenden, in den hinteren Bereichen verzweigten Altarms. Länge > 100 m. Bau von mehreren grösseren, grundwassergespiesenen Stillgewässern. Einzelne Stillgewässer Bau von mehreren grösseren, grundwassergespiesenen Stillgewässern Überführen der standortfremden Bestockung Die bestehenden Fichtenbestände werden in standortgerechte, auentypische Waldgesellschaften überführt. 22

Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme Wehr Biberist bis Aare Revitalisierungskonzept Emmenschachen - 23 - 4 Prüfung Machbarkeit Für die Aufwertungsvarianten der drei Module wurde die Machbarkeit bezüglich Hydraulik und Vereinbarkeit mit den Rahmenbedingungen abgeklärt. Untenstehend sind die Resultate zusammengefasst. Die Rahmenbedingungen für alle Module wurden bereits in Kapitel 1.4 erläutert. In der Einleitung zur Beschreibung der Machbarkeit werden die für das jeweilige Modul besonders wichtigen Rahmenbedingungen noch einmal aufgeführt. 4.1 Machbarkeit der Varianten des Moduls Geschiebemanagement Besonders wichtige Rahmenbedingungen sind: Kein Geschiebe in die Aare. Ständige ‚Reserve’ für Geschiebe von 15'000 m3 im Kiessammler. Hochwasserschutz: Keine Verschlechterung des Status quo. Ob die vorgeschlagenen Aufwertungsvarianten machbar sind, hängt insbesondere von folgenden Fragen ab: Können im Bereich des auf einer Kote von ca. 426 m ü. M. eingestauten Wassers der Emmemündung Auflandungen entstehen? Und welche Auswirkungen ergeben sich auf die Sohlenhöhe flussaufwärts? Kommt es zu unerwünschten Auflandungen? Diese Fragen wurden mit Hilfe eines 2D- Geschiebemodells abgeklärt. Vorgängig wurden die Varianten G1 bis G5 in Vorversuchen mit einem 1D-Geschiebemodell untersucht. Diese erfolgten durch die Hunziker, Zarn & Partner AG (s. Arbeitspapier AP-702.02 HZP). Die Resultate der Simulationen der Varianten G1 - G5 sind auf der folgenden Seite zusammengestellt. Varianten G1 bis G4: keine Kiesbänke oder massive Sohlenhebung emmeaufwärts. Variante G5: nur partielles Auftauchen der Kiesbänke Die Varianten G1 bis G4 erreichen entweder die primäre ökologische Zielsetzung nicht (kein Auftauchen der Kiesbänke) und/oder sie weisen ein grosses oder sehr grosses Defizit bezüglich Hochwasserschutz auf. Die Vorversuche G1 bis G5 mit dem 1D-Geschiebemodell zeigen, dass bei einer Verlandung und einer substantiellen Anhebung der Sohle über den Stauspiegel hinaus ein grosses Risiko besteht, dass die Sohle oberhalb des Emmenschachens ebenfalls auflandet und damit die Hochwassersicherheit im Bereich der Kantonsstrassen- und SBB-Brücke gefährdet. Die 2D-Simulation erlaubt eine genauere Beurteilung der zu erwartenden morphologischen Prozesse. Die Simulation der Variante G5 ergibt, dass auch bei einer massiven Verbreiterung der Emme im Projektbereich auf 110 m die Sohle nur partiell, im Strömungsschatten der Aufweitung, auftaucht. Die Auflandung ist geringer als in den Vorversuchen festgestellt. Um die Sohle noch weiter anzuheben, müsste die Auflandung mit einer Schwelle provoziert werden. In diesem Falle wäre jedoch mit einer Rückwärtsauflandung zu rechnen (vgl. 1D- 23

Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme Wehr Biberist bis Aare<br />

<strong>Revitalisierungskonzept</strong> <strong>Emmenschachen</strong> - 22 -<br />

3.3 Modul Kanalaufwertung Ost<br />

Der Bereich östlich des Emmekanals zeichnet sich durch fehlende Geschiebe- und<br />

Überflutungsdynamik und durch ein fehlen an auentypischen Lebensräumen aus.<br />

Auf Grund der bestehenden Wasserkraftnutzung kann die Geschiebedynamik<br />

nicht reaktiviert werden. Auch die Überflutungsdynamik kann auf Grund des<br />

konstanten Abflusses des Kanals nicht wiedererlangt werden. Mit dem Modul<br />

Kanalaufwertung sollen wertvolle aquatische und amphibische Lebensräume<br />

geschaffen werden.<br />

Folgende Aufwertungsmassnahmen sind denkbar:<br />

Tabelle 4 Varianten Modul Kanalaufwertung Ost<br />

Variantenbeschriebe Kanalaufwertung Ost<br />

K1<br />

K2<br />

K3<br />

Altarm und viele Stillgewässer<br />

Bau eines blind endenden, in den hinteren Bereichen verzweigten Altarms.<br />

Länge > 100 m. Bau von mehreren grösseren, grundwassergespiesenen<br />

Stillgewässern.<br />

Einzelne Stillgewässer<br />

Bau von mehreren grösseren, grundwassergespiesenen Stillgewässern<br />

Überführen der standortfremden Bestockung<br />

Die bestehenden Fichtenbestände werden in standortgerechte, auentypische<br />

Waldgesellschaften überführt.<br />

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