Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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6.6 Empfehlungen<br />
Folgende zwei Grundideen des CM BB hebt Landert (2011) im Bericht der nationalen Umsetzungsevaluation<br />
hervor:<br />
· Die Koordination der Leistungen im Unterstützungsnetz aus einer Hand durch die Fallführung<br />
des/der Case Manager/in<br />
· Die längerfristige Begleitung über die Nahtstellen des Ausbildungssystems hinweg<br />
Durch diese beiden Leistungen unterscheidet sich das CM BB von anderen Institutionen. Ausgehend von<br />
diesen Grundideen und den gewonnenen Erkenntnisse werden nachfolgend Empfehlungen für die Weiterentwicklung<br />
des CM BB formuliert:<br />
Strategische Positionierung<br />
Eine klarere strategische Verankerung des CM BB auf der Ebene der Führung der kantonalen<br />
Verwaltung erweist sich als zentral, um die genannten zwei Grundideen umsetzen zu können. Diese Positionierung<br />
beinhaltet das Schaffen von Klarheit über den Zuständigkeitsbereich und die Handlungsspielräume<br />
des CM BB und das Klären der Kooperationsabläufe zwischen den verschiedenen involvierten<br />
Institutionen. So kann die Triage-, Koordinations- und Lotsenfunktion dieses Angebots im institutionellen Unterstützungsnetz<br />
der begleiteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestärkt werden.<br />
Aufnahmekriterien<br />
Die Konkretisierung der Aufnahmekriterien von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins CM BB<br />
kristallisiert sich als Anliegen heraus. Ein detaillierter Kriterienraster für alle zuweisenden Institutionen stellte<br />
eine Orientierungshilfe dar, um einfacher über eine Zuweisung zu entscheiden. Gleichzeitig soll bei Unklarheiten<br />
über eine Zuweisung weiterhin eine individuelle Fallbesprechung mit den Case Managenden möglich sein.<br />
In den Daten zeigen sich zwei Segmente der Zielgruppe; „Fällen mit Kompetenzlücken“ und „Fällen<br />
mit Mehrfachproblematik“. Bei Erstgenannten konzentrieren sich die Problematiken eher auf einen Bereich<br />
– häufig spezifische schulische und verhaltensbezogene Kompetenzlücken – welche ein einschneidendes<br />
Ausmass angenommen haben. Diese Personen bedürfen einer engen, längerfristigen Begleitung zur<br />
Entwicklung von Verhaltensweisen, Strategien und Techniken, um den Übergang in eine Berufsausbildung<br />
bewältigen zu können. Dabei ist das Bewahren eines mehrdimensionalen Blickwinkels von grosser Bedeutung.<br />
Zweitgenannte charakterisieren sich durch angetroffene Schwierigkeiten in mehreren Lebensbereichen<br />
wie dem sozialen Netz sowie dem schulischen, materiellen und/oder gesundheitlichen Bereich, wodurch<br />
auch ein grösserer Koordinationsbedarf im Unterstützungsnetz besteht. Für die beiden Segmente der Zielgruppe<br />
ist aus Sicht der <strong>Evaluation</strong> ein CM BB angebracht, weil dieses einen mehrdimensionalen Blickwinkel<br />
und den Bedarf an längerfristiger Begleitung abdecken kann.<br />
Die Klärung der Aufnahmekriterien der Jugendlichen und jungen Erwachsenen erweist sich auch aufgrund der<br />
vorhandenen personellen Ressourcen beim CM BB als relevant. 150 aktuell laufende Fälle verteilt auf drei<br />
teilweise Teilzeit arbeitende Case Managende ist bei einem umfangreichen CM BB eine zu hohe Fallzahl. Eine<br />
klare Abgrenzung der Zielgruppe ist unter dem Aspekt der begrenzten Kapazitäten des CM BB unabdingbar.<br />
Die bestehenden Ressourcen bedingen, dass Kriterien formuliert werden, welche Klient/innen prioritär aufgenommen<br />
werden.<br />
Informations- und Sensibilisierungsarbeit<br />
Der Informations- und Sensibilisierungsarbeit soll sowohl in den Schulen der Sek-I-Stufe wie auch anderen<br />
relevanten Institutionen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Durch die genaue Information über<br />
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