Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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Des Weiteren sind aus Sicht der Akteure die Zuständigkeiten der verschiedenen involvierten Akteure und<br />
die Kooperationsabläufe sowie die Handlungsspielräume des CM BB und dabei insbesondere die<br />
Frage bei wem die Fallführung liegt, teilweise ungenügend geklärt. Daher klappt das gewünschte Schaffen<br />
von Synergien und Verhindern von Doppelspurigkeiten nicht immer. Zur Verbesserung dieser Umstände wird<br />
einerseits die Informations- und Sensibilisierungsarbeit bei den zuweisenden Instanzen und den Betroffenen<br />
als wichtig erachtet. Insbesondere die Schulen sollen im Sinne einer verstärkten Früherfassung intensiv<br />
in den Fokus dieser Sensibilisierungsarbeit genommen werden. Andererseits wird ein besonders grosser<br />
Bedarf in der klareren strategischen Positionierung und Verankerung des CM BB auf der übergeordneten<br />
Ebene der Ämter gesehen.<br />
Diese Herausforderungen des CM BB zeigen auch die Gründe auf, warum in den bisherigen Daten die Bedeutung<br />
des „Lotsen“ im CM BB gering ausfiel. So ist das Lotsen – also das nach einer Vermittlung weitere<br />
Dranbleiben und im Unterstützungsnetz Koordinieren – durch die ungeklärten Kooperationsabläufe zwischen<br />
den Akteuren und die damit noch nicht austarierten Handlungsspielräume des CM BB in gewissen Fällen nur<br />
eingeschränkt möglich.<br />
Eine weitere auf der individuellen Fallebene konstatierte Herausforderung, welche ebenfalls von den eben<br />
genannten Herausforderungen im Institutionennetz tangiert ist, stellt die Freiwilligkeit der Teilnahme am<br />
CM BB dar. So sehen die Akteure das Gewinnen der Jugendlichen und Herstellen einer (längerfristigen) Verbindlichkeit<br />
für das Angebot als Schwierigkeit. Dafür ist die Beziehungsarbeit wie auch ein näheres Begleiten<br />
von der zuweisenden Institution zum CM BB zentral, was wiederum eine gut funktionierende Zusammenarbeit<br />
im Institutionennetz bedingt.<br />
6.4 Wirkungen<br />
Wie insbesondere den Fallstudien zu entnehmen ist, werden im CM BB verschiedene Entwicklungsschritte<br />
erreicht, welche längerfristig zu einer Berufsausbildung führen können. So kann ein „Kompetenzzuwachs“<br />
durch Aneignen von Know-How und Selbstkompetenzen in Bezug auf die Berufsbildung erreicht<br />
werden. Auch die „Konkretisierung der Berufsvorstellungen“ durch die bessere Kenntnis der Berufe,<br />
der Anforderungen des Arbeitsmarktes und der eigenen Möglichkeiten kann im CM BB erreicht werden. Eine<br />
weitere Wirkung stellt die „Stabilisierung“ der Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar.<br />
Dabei geht es um das Aufgleisen von Unterstützungen bzw. Erledigen von Aufgaben in den Lebensbereichen,<br />
in welchen Instabilitäten erkannt wurden. Dies stellen Zwischenschritte in Richtung des Ziels der Aufnahme<br />
und des Abschlusses einer Berufsausbildung dar.<br />
Bis die Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Ziel des CM BB erreicht haben – d.h. die Aufnahme einer<br />
Ausbildung und die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt – brauchen sie die Unterstützung des CM BB<br />
unterschiedlich lange. Wird die Dauer bei den abgeschlossenen Fällen angeschaut, so zeigt sich, dass die<br />
Mehrheit (55.0%) zwischen einem und zwei Jahren begleitet wurde bis eine erfolgreiche Ablösung in eine<br />
Lehre erreicht wurde. Bei 25% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gelang dies bereits nach sechs bis<br />
zwölf Monaten. Bei einzelnen Jugendlichen nach mehr als zwei Jahren (7.5%).<br />
Die positiven Veränderungen, die das CM BB bewirken kann, zeigen sich auch bei der Entwicklung<br />
des Berufsbildungsstatus (vgl. Abbildung 10). Nach einem Jahr erfolgt bei knapp 40% der Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen eine positive Veränderung – vom Übergangsstatus in den erfolgversprechenden<br />
Status bzw. vom prekären Status in den Übergangsstatus – oder sie verbleiben im erfolgversprechenden<br />
Status. Nach zwei Jahren kann diese positive Entwicklung bei mehr als der Hälfte der Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen festgestellt werden (55.5%). Auch an diesen Resultaten lässt sich ablesen, dass eine Verbesserung<br />
in Richtung eines erfolgsversprechenden Status unterschiedlich lange dauert. Die Möglichkeit,<br />
dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen längerfristig begleiten werden, ist dennoch eminent wichtig.<br />
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