Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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Tabelle 23: Übersicht über Fälle am Stichtag (31. Mai 2013)<br />
Anzahl In %<br />
Laufende CM BB-Fälle 114 52.8<br />
Vorzeitiger Abschluss CM BB 59 27.3<br />
Abschluss, da Ziel erreicht 40 18.5<br />
Abschluss, anderer Grund 3 1.4<br />
Total 216 100.0<br />
Ablehnung nach Triage 46<br />
Laufende Triage 41<br />
N= 303 (Anzahl Jugendliche)<br />
Diese Ergebnisse weisen auf zwei zentrale Punkte des CM BB hin. So besteht einerseits eine grosse Herausforderung<br />
darin, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für das Angebot zu gewinnen und dieses längerfristig<br />
verbindlich zu gestalten. Andererseits wird auch die Triagefunktion des CM BB deutlich, welches die<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach umfassenden Abklärungen bei Bedarf an eine andere Stelle<br />
weiterleitet.<br />
Die Funktion und das konkrete Handeln des CM BB in der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen verdeutlichen sich in den durchgeführten Fallstudien. Das „Anleiten“ und „Arbeiten<br />
am beruflichen Entwurf“ nehmen eine wichtige Rolle ein. So ist die enge Begleitung mit einer klaren zeitlichen<br />
Rahmung zur Erarbeitung eines beruflichen Entwurfs, der Abstimmung mit den realen Möglichkeiten<br />
auf dem Arbeitsmarkt, dem Zusammenstellen von Dossiers und dem konkreten Üben von Verhaltensweisen<br />
von grosser Bedeutung. Dies deckt sich mit den oben genannten Ressourcenmerkmalen der Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen. Das häufige Auftreten des Typus „Jugendlicher mit Kompetenzlücken“, deren Unsicherheiten<br />
in Bezug auf die Berufswahl und die geringe Unterstützung des Elternhauses führen dazu, dass<br />
das „Anleiten“ und „Arbeiten am beruflichen Entwurf“ zu einer zentralen Aufgabe des CM BB wird. Auch die<br />
„Beziehungsarbeit“ und somit das Zeigen von Interesse, ernst nehmen und Mut zusprechen durch die<br />
Case Managenden ist ausgesprochen wichtig. In den Fallstudien zeigt sich, dass die CM BB-Fachpersonen<br />
dadurch häufig zu einer wichtigen Vertrauensperson der Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden. Die<br />
Beziehungsarbeit ist bedeutsam, da die Jugendlichen ihre Selbstkompetenzen, den Alltagssinn und ihre psychische<br />
Gesundheit schlechter einschätzen als andere Lebensbereiche. Dadurch können das Selbstvertrauen<br />
und Selbstbewusstsein gestärkt werden. Ausserdem ist die Beziehungsarbeit hinsichtlich der oben genannten<br />
Herausforderung, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für das CM BB zu gewinnen und dieses<br />
verbindlich zu gestalten von grosser Bedeutung.<br />
Demgegenüber zeigen sich in den Fallstudien im <strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> das „Strukturieren“ und das „Lotsen“<br />
weniger ausgeprägt als das oben beschriebene Handeln. Während das „Strukturieren“ das Klären von organisatorischen<br />
Angelegenheiten und der Aufbau von Strukturen beinhaltet, bezieht sich das „Lotsen“ auf das<br />
Informieren, Vermitteln und das Koordinieren von diversen Leistungen im Unterstützungsnetz. Diese Erkenntnisse<br />
sind im Zusammenhang mit der Tatsache zu verstehen, dass im Rahmen der Fallstudien vor allem „Jugendliche<br />
mit Kompetenzlücken“ und somit weniger mit ausgeprägter Mehrfachproblematik in verschiedenen<br />
Lebensbereichen befragt wurden. Zudem findet sich im CM BB eine ressourcenstärkere Teilgruppe mit schulischen<br />
und verhaltensbezogenen Kompetenzlücken, bei welcher der Koordination diverser Unterstützungsangebote<br />
eine geringere Bedeutung zukommt. Gleichzeitig zeigen die obigen Erkenntnisse zu den Merkmalen<br />
der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass die Bandbreite der Ressourcenlage der erreichten Personen<br />
breit ist und somit auch dem „Strukturieren“ und „Lotsen“ eine wichtige Bedeutung einnehmen kann.<br />
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