Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6 Zusammenfassung, Folgerungen und Ausblick<br />
In diesem abschliessenden Kapitel werden die Erkenntnisse zu den Merkmalen der Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen im CM BB, dem Aufnahme- und Unterstützungsprozess, dem Unterstützungsnetzwerk sowie<br />
zu den Wirkungen des CM BB zusammengefasst und daraus hervorgehend Empfehlungen für die Weiterentwicklung<br />
des Angebots formuliert. Abschliessend wird ein Ausblick auf die weitere <strong>Evaluation</strong>sphase und<br />
den Schlussbericht gemacht.<br />
6.1 Merkmale der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
Die Ausbildungssituation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen beim Eintritt ins CM BB lässt erkennen,<br />
dass eine grosse Spannbreite an Klient/innen erreicht wird. So finden einerseits Jugendliche, welche die<br />
letzten Klassen der obligatorischen Schulzeit absolvieren (31.9%), den Zugang zum CM BB. Andererseits<br />
sind viele Jugendliche und junge Erwachsene bei Eintritt ins CM BB in einer schwierigen Ausbildungssituation,<br />
da sie eine Lehre abgebrochen haben (20.3%) bzw. zurzeit in keiner Ausbildung sind (24.3%). 12% befinden<br />
sich bereits in einer Lehre und bedürfen zu deren Weiterführung der Unterstützung (vgl. Tabelle 22).<br />
Tabelle 22: Ausbildung zum Zeitpunkt der Anmeldung ins CM BB<br />
Anzahl In %<br />
Sekundarstufe I; obligatorische Schule 96 31.9<br />
Brückenangebote, Motivationssemester, Praktika 31 10.3<br />
Sekundarstufe II; Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ 27 9.0<br />
Sekundarstufe II; Eidg. Berufsattest EBA 9 3.0<br />
Lehrabbruch 61 20.3<br />
Nicht in Ausbildung 73 24.3<br />
Anderes 4 1.3<br />
Total 301 100.0<br />
Fehlende Werte 2<br />
N= 303 (Anzahl Jugendliche)<br />
Der Anteil ausländischer Jugendlicher und junger Erwachsenen im CM BB liegt deutlich über dem Gesamtanteil<br />
der 15- bis 24-jährigen Ausländer/innen in der Bevölkerung des <strong>Kanton</strong>s <strong>Solothurn</strong> (37.6% vs.<br />
21.3%). Auch der Anteil Jugendlicher, welche eine Schulstufe mit Grundansprüchen bzw. einen niedrigeren<br />
Schultypus absolviert haben, ist grösser als der Anteil jener aus höheren Schulstufen. Aufgrund des Migrationshintergrundes<br />
und des absolvierten Schultypus entstehen für viele dieser Jugendlichen und junger Erwachsenen<br />
Kompetenzlücken im Übergang in eine Berufsausbildung. Diese Problematik zeigt sich auch in<br />
den im Rahmen der <strong>Evaluation</strong> durchgeführten Fallstudien. So sind die sieben befragten Jugendlichen mehrheitlich<br />
dem Typ der „Jugendlichen mit Kompetenzlücken“ zuzuordnen, welche sich durch mangelnde<br />
Fähigkeiten auszeichnen, um den Übergang in eine Berufsausbildung zu meistern. Häufig liegt die Hauptproblematik<br />
bei diesen Personen bei den Lücken im schulischen Wissen, der Orientierungslosigkeit, den<br />
Selbstkompetenzen und der Reife. Gleichzeitig können sie gerade in Bezug auf die Berufsbildung aufgrund<br />
des geringen sozialen Netzes und des bildungsfernen Elternhauses auf wenig Unterstützung zurückgreifen.<br />
Die genannten Kompetenzlücken haben sich während des biographischen Werdegangs verfestigt und stellen<br />
am Übergang in eine Berufsausbildung ein gravierendes Hindernis dar.<br />
Die Resultate zur Ressourcen-/Defizite-Lage stützen die Erkenntnis, dass sich eine Teilgruppe an Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen im CM BB befindet, welche auf relativ starke Ressourcen in den Bereichen<br />
Wohnen, Freizeit, Familie und Peers zurückgreifen können. Allerdings sind die Unterstützungsmöglich-<br />
58