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Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

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einer kontinuierlichen psychologischen/psychotherapeutischen Begleitung zuzuführen. Dass die Jugendlichen<br />

die gesetzten Ziele nicht umsetzen können, belastet sie zusätzlich. Sie erleben Misserfolge und Enttäuschungen,<br />

so dass sich ein Gefühl der Chancen- und Hoffnungslosigkeit bemerkbar macht. Ihr Scheitern begründen<br />

sie mit ihrer Situation auf dem Arbeitsmarkt. Einerseits gäbe es zu wenig Schnupper- und Lehrstellen,<br />

andererseits würden sie wegen ihrer geringen Schulbildung und/oder ihres Migrationshintergrundes diskriminiert.<br />

Weil das CM BB keine entscheidenden Fortschritte erzielt, stellen die Jugendlichen Sinn und Zweck des<br />

Angebots in Frage. Auch nehmen sie das CM BB zunehmend als Zwang wahr. Die Case Managerinnen und<br />

Case Manager reduzieren infolgedessen ihre Interventionen.<br />

Zwischenfazit: Wirkungskategorien<br />

Aus den verschiedenen Unterstützungsleistungen gehen unterschiedliche Wirkungen hervor. Eine erste positive<br />

Veränderung, die das CM BB erreichen kann, ist der „Kompetenzzuwachs“. Im Zuge des „Anleitens“<br />

erwerben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kompetenzen im Bereich der Berufsbildung (z.B. Bewerbungen<br />

schreiben, Telefonieren) und im Bereich der Selbstkompetenzen (z.B. Selbständigkeit, Selbstbewusstsein).<br />

Die zweite Wirkungskategorie – die Konkretisierung der Berufsvorstellung – beschreibt Veränderungen<br />

am Entwurf der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Rahmen des CM BB werden die Berufsvorstellungen<br />

der Jugendlichen mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes abgeglichen. So kommt es zu<br />

einer Anpassung Berufsvorstellungen in Richtung eines realistischen Entwurfs. Die dritte Wirkungskategorie<br />

beinhaltet verschiedene Arten der „Stabilisierung“: Kognitive Stabilisierungen, Stabilisierungen der Tagestruktur<br />

oder Stabilisierungen der Gesamtsituation. Bei einigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen (v.a. bei<br />

„zurückgezogenen Jugendlichen“) erzielt das CM BB – zumindest phasenweise – nicht die erhofften Wirkungen.<br />

Die vierte Unterstützungskategorie beschreibt „Stagnationen“, d.h. Unterstützungsprozess, die nicht<br />

greifen und bei den Jugendlichen gar Misserfolgserlebnisse auslösen können.<br />

Im CM BB des <strong>Kanton</strong>s <strong>Solothurn</strong> sind die „Jugendlichen mit Kompetenzlücken“ eine wichtige Zielgruppe.<br />

Infolge des „Anleitens“ und des „Arbeitens am beruflichen Entwurf“ erwerben diese Jugendlichen einerseits<br />

wichtige Berufsbildungskompetenzen und Selbstkompetenzen („Kompetenzzuwachs“), andererseits sind ihre<br />

Berufsvorstellungen deutlicher und realistischer („Konkretisierung der Berufsvorstellung“). Die Bewerbungen<br />

werden besser und die Berufsvorstellungen entsprechen eher den vorhandenen Fähigkeiten. Das CM BB<br />

erzielt bei diesen Jugendlichen also wichtige Erfolge. Dank des „Kompetenzzuwachs“ und der „Konkretisierung<br />

der Berufsvorstellung“ steigen ihre Chancen, eine Ausbildung zu finden. Infolge der Unterstützung durch<br />

das CM BB kommt es bei einigen Jugendlichen auch zu „Stabilisierungen“. Durch die Vermittlung einer passenden<br />

Anschlusslösung können die Betroffenen in eine stabile Tagesstruktur eingebunden werden.<br />

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