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Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

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5 Wirkungen des CM BB<br />

In den nachfolgenden zwei Kapiteln werden die in den Fallstudien ersichtlichen Entwicklungsschritte anhand<br />

der erarbeiteten Wirkungskategorien und die zeitliche Entwicklung des Berufsbildungsstatus der begleiteten<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen dargestellt.<br />

5.1 Wirkungskategorien im CM BB<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Ressourcenlagen und Unterstützungsleistungen hat das CM BB auch unterschiedliche<br />

Effekte. Die Wirkungen, die im Folgenden beschrieben werden, unterscheiden sich zunächst vom<br />

Wechsel des Berufsbildungsstatus. Letzterer markiert einen grossen Schritt in der Biographie eines Jugendlichen.<br />

Mit Hilfe der Fallstudien lassen sich kleinschrittige Veränderungen nachweisen, die sich im Alltag der<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen manifestieren. Die Wirkungskategorien „Kompetenzzuwachs“, „Konkretisierung<br />

der Berufsvorstellung“, „Stabilisierung“ und „Stagnation“ können die Basis für einen Statuswechsel<br />

in der Berufsbildung bilden.<br />

Kompetenzzuwachs<br />

Wichtige Veränderungen erreicht das CM BB im Bereich der Kompetenzen der Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen. Diese gehen meist aus dem Anleiten hervor. Im Zuge des gemeinsamen Übens erwerben die<br />

Jugendlichen Know-How und Kompetenzen im Bereich der Berufsbildung. Zum einen wissen sie, wie man<br />

Bewerbungen und Lebensläufe schreibt, zum anderen, wie man sich in Telefon- und Bewerbungsgesprächen<br />

verhält. Dadurch, dass sie das Gelernte umsetzen, werden sie im Sprechen und Schreiben geübter, sicherer<br />

und lockerer. Gleichzeitig sind sie produktiver und effizienter. Darüber hinaus entwickeln sie Selbstkompetenzen.<br />

Weil die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktiv handeln und kleine Erfolge erzielen, werden sie<br />

selbständiger, selbstbewusster und mutiger. Auch der Rahmen des CM BB begünstigt die Lernprozesse.<br />

Das kleinschrittige Vorgehen sowie die Kontrolle durch die Case Managerinnen und Case Manager können<br />

dazu führen, dass sich die Jugendlichen besser konzentrieren und fokussiert bleiben. Eine Person gibt gar an,<br />

dass sie „verantwortungsvoller“ und „reifer“ geworden sei. In der Regel erfolgt der Kompetenzzuwachs in der<br />

direkten Zusammenarbeit mit den Case Managerinnen und Case Managern. Da diese aber auch an andere<br />

Stellen vermitteln, können sich die Jugendlichen auch dort Kompetenzen aneignen. Bspw. holen sie in Zwischenlösungen<br />

Schulstoff nach.<br />

Konkretisierung der Berufsvorstellung<br />

Die nächste Wirkungskategorie ist in erster Linie eine Folge der Arbeit am beruflichen Entwurf, die in den Unterstützungsprozessen<br />

geleistet wird. Infolge der Informationen der Case Managerinnen und Case Manager<br />

sowie aufgrund der eigenen Auseinandersetzungen und Reflexionen verfügen die Jugendlichen über ein erweitertes<br />

Wissen. Sowohl haben sie bessere Kenntnis der Berufe und des Arbeitsmarktes als auch der eigenen<br />

Möglichkeiten. Die Jugendlichen wissen wo sie stehen, wo sie hin wollen und wie sie dorthin gelangen<br />

können. Sie haben eine konkrete Vorstellung davon, welchen Beruf sie ergreifen möchten und kennen auch<br />

die Schritte, um diese Vorstellung zu verwirklichen. Eine Jugendliche erklärt, dass sie früher „durcheinandergestöbert“<br />

gewesen sei und erst dank dem CM BB auf einen Beruf „zusteuere“. Einige Personen haben mit<br />

ihrer Case Managerin oder ihrem Case Manager einen „Plan B“ entwickelt, falls es mit dem eingeschlagenen<br />

Weg nicht klappen sollte. Die Jugendlichen erhalten im CM BB Empfehlungen und Ideen, jedoch betonen sie,<br />

dass sie sich selbst oder gemeinsam mit ihrer Case Managerin oder ihrem Case Manager für eine Ausbildung<br />

entschieden haben. Nur wenige Jugendliche fühlen sich unter Druck gesetzt. Die Konkretisierung der Berufsvorstellungen<br />

erfolgt auch aufgrund der praktischen Erfahrungen, die die Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

sammeln. Dadurch, dass sie Schnupperlehren absolvieren und verschiede Berufe ausprobieren, er-<br />

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