Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ten Jugendlichen aufgrund der geografischen Distanz für ein in Olten und <strong>Solothurn</strong> zentralisiertes Angebot<br />
gewonnen zu werden. Eine Zweigstelle in der dortigen Region ermöglichte, dass eine grössere Verbindlichkeit<br />
für die Inanspruchnahme des Angebots geschaffen werden könnte.<br />
Der Bedarf an klarerer Positionierung und Verankerung des Angebots und somit die Abgrenzung von anderen<br />
Angeboten, deren Unterstützungsbereich sich mit dem CM BB überschneiden, bringt für einige Akteure die<br />
Frage mit sich, wie die Weiterentwicklung des CM BB aussehen könnte. Eine Idee wäre, gewisse Angebote<br />
wie beispielsweise das CM BB, Step4, die Berufsberatung und allenfalls auch die Lehraufsicht, welche den<br />
Fokus auf die Schnittstelle „obligatorische Schulzeit – Berufsausbildung“ legen, in einem Kompetenzzentrum<br />
Berufsbildung zusammenzubringen. Die damit verfolgte Idee ist eine koordiniertere auf die Bedürfnisse der<br />
Jugendlichen abgestimmte Begleitung.<br />
Aufgehend vom oben und in der Darstellung aufgezeigten Institutionennetz erwähnen gewisse Akteure – insbesondere<br />
aus dem Bereich der Berufsberatung – den mehrfach beobachteten Bedarf an einem Coaching-<br />
Pool. Es wird vermehrt eine Gruppe von Jugendlichen aus dem tieferen schulischen Segment beobachtet,<br />
welche keine Mehrfachproblematik aufweisen, aufgrund von gewissen schulischen Schwierigkeiten, „mangelnder<br />
Reife“ und Orientierungslosigkeit bezüglich der Berufswahl und dem Übertritt in eine Berufsausbildung<br />
aber einer engen Coaching-Begleitung für den beruflichen Werdegang bedürfen. Dieses Coaching soll<br />
die genannten Jugendlichen über längere Zeit eng begleiten können, indem Verhaltensweisen, Strategien und<br />
Techniken geübt werden, um die Entwicklungsaufgaben in Angriff zu nehmen. Gleichzeitig sollten auch in<br />
Zusammenarbeit mit den Akteuren des Arbeitsmarktes Möglichkeiten ausgearbeitet werden, dass diese Jugendlichen<br />
Zugang zu Ausbildungsplätzen finden.<br />
Ausserdem wird das Angebot an Zwischenlösungen vom Umfang her bemängelt. Die bestehenden Strukturen<br />
mit 10. Schuljahr (nur noch bis 2016), Berufsvorbereitungsjahr, Hauswirtschaftsjahr, Integrationsjahr,<br />
Startpunkt Wallierhof und Motivationssemester Step4 entsprechen nicht immer den Bedürfnissen der Jugendlichen<br />
und die Anzahl Plätze ist beschränkt.<br />
Zwischenfazit: CM BB im Unterstützungsnetz<br />
Die Erkenntnisse aus den Gesprächen mit Schlüsselpersonen aus dem Institutionennetz des CM BB zeigen,<br />
dass insbesondere die Möglichkeit einer längerfristigen, engen Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
über verschiedene Übergänge hinweg sowie die Koordinations- und Lotsenfunktion im Unterstützungsnetz,<br />
das CM BB zu einem wichtigen neuen Akteur in der Institutionenlandschaft macht. Das CM<br />
BB wird in der individuellen Begleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in mehrfachproblematischen<br />
Situationen als eine wichtige Stütze erachtet, indem die Situation und Bedürfnisse der Person umfassend<br />
abklärt und verschiedene Möglichkeiten durchdiskutiert werden, um die nächsten Schritte in Richtung<br />
einer Berufsausbildung in die Wege zu leiten. So steht den Betroffenen jemand zur Seite, der/die über eine<br />
längere Zeitdauer von Ende der obligatorischen Schulzeit bis zum Abschluss einer Berufsausbildung dran<br />
bleibt und Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen bietet. Die Unterstützung in verschiedenen Lebensbereichen<br />
durch das CM BB wird insbesondere dann als besonders bereichernd gesehen, wenn dieses<br />
die Übersicht über die involvierten Stellen hat, die Vernetzung vorantreiben, die involvierten Akteure an einem<br />
Tisch zusammengebracht werden und so aus der Vogelperspektive koordinieren kann. Dabei wird dem CM<br />
BB eine wichtige Triagefunktion in Richtung andere – in verschiedenen Lebensbereichen – zu involvierende<br />
Institutionen zugesprochen. Durch diese Koordinationsfunktion und den intensiven Informationsaustausch<br />
können laut verschiedener Akteure Doppelspurigkeiten vermieden, Synergien geschaffen und das institutionelle<br />
System entlastet werden, um die mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen definierten Ziele effizienter<br />
anzugehen. Die bisherigen Institutionen (exkl. CM BB) decken zwar ein breites Angebot ab, können eine<br />
solch umfassende und längerfristige Begleitung jedoch aufgrund mangelnder Ressourcen bzw. klarer definiertem<br />
Handlungsspielraum (bezüglich Alterspanne, Zeitraum, Unterstützungsbereich und zu erfüllende Voraussetzungen)<br />
nicht bieten.<br />
49