Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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„Wenn man nicht mehr davon ausgeht, dass man Angebote hat, wo Leute reinpassen müssen, sondern Leute, wo Angebote<br />
brauchen, dann fängt man anders an. Das ist von dem her, warum ich das CM BB sehr befürworte, weil sie diese<br />
Art von Denken unterstützen.“ (IV)<br />
So wird auf die individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingegangen, die Betroffenen<br />
werden „an der Hand genommen“ und haben durch die enge Begleitung „jemanden an der Seite“.<br />
Das CM BB wird als Stütze dargestellt. Häufig kann so die nötige Vertrauensbeziehung aufgebaut werden, so<br />
dass sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ernst genommen fühlen. Auch diese Aufgaben können<br />
in diesem Umfang und über eine längerfristige Dauer aufgrund mangelnder Ressourcen von keiner anderen<br />
Institution übernommen werden. Durch die enge Begleitung - erwähnen viele Interviewte – bekommen die<br />
Betroffenen eine Struktur, es finden Lernprozesse statt, die Selbständigkeit wird gefördert und es wird an<br />
Selbstwert gewonnen.<br />
„Ich denke dort gibt’s auch gute Lösungen, das geht aber auch nicht so schnell. Eine gute Lösung heisst nicht, dass man<br />
in zwei Wochen einen Abschluss hat oder eine gute Lösung hat, sondern man ist einfach auf dem richtigen Weg. Sie<br />
machen mit und man ist bemüht da irgendwie den richtigen Weg oder die richtigen Weichen zu stellen.“ (Lehraufsicht)<br />
Der Aspekt, dass eine nachhaltige Integration in eine Berufsausbildung Zeit benötigt, zeigt sich auch in den<br />
Daten zum Berufsbildung-Status und dessen Veränderung während der CM BB-Begleitung (vgl. Kapitel 5.2).<br />
So bedarf es einer längerfristigen Unterstützung, um einen erfolgsversprechenden Status zu erreichen.<br />
In den Interviews mit den Akteuren wird des Weiteren hervorgehoben, dass unbedingt genügend zeitliche<br />
Ressourcen zur Verfügung stehen müssen, um diese enge Begleitung aufrechthalten zu können. Denn gerade<br />
auch die nach einer Zuweisung schnelle Kontaktaufnahme des CM BB mit der angemeldeten Person wird<br />
als sehr zentral erachtet. Daher finden einige Akteure die Aufstockung der Ressourcen notwendig. Dabei wird<br />
auch die Möglichkeit, bei Bedarf das Geschlecht der CM-Person zu wählen, als wichtig erachtet.<br />
Freiwilligkeit<br />
Eine grosse Herausforderung wird bei der Freiwilligkeit, das CM BB in Anspruch zu nehmen gesehen. So wird<br />
einerseits eine Hemmschwelle der Jugendlichen und deren Eltern bzw. der jungen Erwachsenen gesehen,<br />
das Angebot in Anspruch zu nehmen und sich dadurch einer weiteren Person öffnen zu müssen. Andererseits<br />
besteht auch eine grosse Schwierigkeit darin, das Angebot für die gewonnenen Jugendlichen längerfristig<br />
verbindlich zu gestalten. Es besteht die Gefahr, dass die begleiteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
sich nach den ersten erfolgreichen Schritten wieder vom CM BB distanzieren und keinen Bedarf an längerfristiger<br />
Begleitung bei allfälligen erneuten Schwierigkeiten sehen. Diese Herausforderung zeigt sich auch<br />
in den quantitativen Daten deutlich, zumal viele Begleitungen aufgrund mangelnder (Kooperations-) Bereitschaft<br />
in der Triage-Phase oder im regulären CM vorzeitig abgeschlossen werden müssen (vgl. Kapitel 3.2).<br />
Die interviewten Personen messen daher der Informations- und Beziehungsarbeit einen wichtigen Stellenwert<br />
bei. Eine wertschätzende, ressourcenorientierte und unterstützende Haltung gegenüber den Jugendlichen<br />
wird als sehr wichtig erachtet. Auch eine engere Begleitung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis<br />
zur Einbindung beim CM BB durch die zuweisende Stelle wird als notwendig gesehen, um den Zugang besser<br />
zu gewährleisten.<br />
Lücken im System<br />
Unter den befragten Akteuren herrscht der Grundtenor, dass das CM BB eine wichtige Aufgabe erfüllt, unter<br />
dem Einbezug der oben dargestellten Herausforderungen und Verbesserungspunkte. Dabei müssen die personellen<br />
Ressourcen beim CM BB erlauben, neben der Fallarbeit auch intensive Netzwerkarbeit betreiben zu<br />
können. Die Vertreterinnen der Region Dorneck-Thierstein erwähnen die Schwierigkeit für die dort wohnhaf-<br />
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