Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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CM BB als Koordinatoren und Vermittler<br />
Die Koordinations- und Vernetzungsaufgaben des CM BB, um den/die Jugendliche/n oder junge/n Erwachsene/n<br />
im Unterstützungsnetz zu leiten, wird von den interviewten Akteuren häufig als sehr zentraler Aspekt<br />
hervorgehoben. So wird geschätzt, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an eine Stelle vermittelt<br />
werden können, wo das Fachwissen zur Berufsbildung, ein institutionelles Netzwerk über verschiedene Lebensbereiche<br />
hinweg und die Vernetzung in verschiedenen Gremien vorhanden ist, um die Betroffenen adäquat<br />
zu begleiten.<br />
„Eine übergeordnete Stelle so aus der Vogelperspektive, wo dann einfach koordiniert, vergrössert für mich die Chance,<br />
dass am Schluss auch das Ganze verhebt oder wenn’s dann irgendwo anfängt brüchig zu werden, dass dann die übergeordnete<br />
Stelle rechtzeitig bereits intervenieren kann und nicht erst wenn’s bereits verschachtelt ist. Für mich ist das<br />
eine zusätzliche Absicherung.“ (Sozialregion)<br />
Auch die Tatsache, dass die Betroffenen „vor Ort“ begleitet werden, die Case Managenden also mit den Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen zu den involvierten Institutionen gehen, wird als sehr positiv wahrgenommen.<br />
Ausserdem wird dem CM BB eine wichtige Triagefunktion zugesprochen, welches die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen je nach individuellem Bedarf an die zuständigen Stellen weiterleitet. Die Triagefunktion<br />
des CM BB zeigt sich auch in den quantitativen Daten als bedeutend (vgl. Kapitel 3.2). Diese<br />
Funktionen können in diesem Umfang von keiner anderen Institution übernommen werden, wodurch das CM<br />
BB von vielen befragten Akteuren als Entlastung angesehen wird. So kann das CM BB die Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen auch weiterbetreuen, wenn andere Institutionen nicht mehr involviert sind, indem der<br />
Bogen von der obligatorischen Schulzeit bis zum Abschluss einer Berufsausbildung gezogen wird.<br />
Die Case Managenden als Koordinator/innen im Unterstützungsnetz bringt auch für die involvierten Institutionen<br />
eine Absicherung, dadurch dass diese beim CM BB eine Ansprechperson finden. Der intensive, unkomplizierte<br />
(Informations-) Austausch mit dem CM BB wird dabei von den meisten Interviewten als sehr hilfreich<br />
erachtet. Durch die Weitergabe von Informationen werden Synergie geschaffen, um die Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen effizienter unterstützen zu können. Gewisse Personen finden, dass dieser Austausch<br />
intensiviert werden sollte, insbesondere, damit Kenntnis darüber besteht, welche Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen bereits beim CM BB anhängig sind. Gleichzeitig sind gerade in Bezug auf den Informationsaustausch<br />
auch kritische Stimmen zu hören und die Gefahr zu leichtsinnig mit heiklen Daten umzugehen.<br />
Individuelle Fallarbeit im CM BB<br />
Enge Begleitung durch das CM BB<br />
Auf der Ebene der individuellen Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird der Vorteil des<br />
CM BB insbesondere in der sehr engen, längerfristigen Begleitung über verschiedene Schul- bzw. Ausbildungsstufen<br />
hinweg, gesehen. Das CM BB „bleibt dran“ und „doppelt nach“.<br />
„Es ist ein Angebot, wo sie über diese Stufen hinaus begleitet und dran bleibt, nachdoppelt (…) solange dass die Jugendlichen<br />
irgendwie auch dranbleiben, und motivieren.“ (Berufsberatung)<br />
Viele interviewte Akteure nennen die wichtige Aufgabe des CM BB zusammen mit den Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen, die jeweilige Situation in seiner Komplexität zu verstehen, indem systematische und<br />
umfassende Abklärungen getroffen, verschiedene Möglichkeiten durchdiskutiert und so Klarheit geschaffen<br />
und Massnahmen aufgegleist werden.<br />
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