Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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In der Tabelle ist ersichtlich, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in fast allen Lebensbereichen<br />
auf die Unterstützung von Privatpersonen zählen können. Die grosse Mehrheit der Befragten hat mindestens<br />
einen privaten Akteur in den Bereichen Finanzen (96.8% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen), Wohnen<br />
(90.3%), Schule/Beruf (87.1%) und Freizeit (83.9) genannt. Lediglich in den Bereichen Gesundheit<br />
(58.1%) und Recht (6.5%) fallen die Anteile tiefer aus, was sich damit begründen lässt, dass nicht in jedem<br />
Fall auch ein Unterstützungsbedarf in diesem Bereich vorhanden ist. Grundsätzlich werden in jedem Lebensbereich<br />
die Eltern am häufigsten genannt, besonders für finanzielle Unterstützung fast ausschliesslich<br />
(90.3%). Bei Anliegen im Bereich Schule/Beruf wenden sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben<br />
den Eltern (80.6%) auch häufig an Freund/innen oder Kolleg/innen (41.9%) und Geschwister (19.4%).<br />
Dieses Resultat zeigt gleichzeitig, dass rund 20% auf keine elterliche Unterstützung in Bezug auf Schule und<br />
Beruf setzen können. Zwar erfährt über die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch bei der<br />
Freizeitgestaltung Unterstützung durch die Eltern (67.7%) und Geschwister (51.6%), den grössten Anteil machen<br />
jedoch eindeutig Freund/innen und Kolleg/innen aus (90.3%). Soziale Isolation scheint somit ein eher<br />
wenig auftretendes Phänomen zu sein.<br />
Ein Vergleich mit dem <strong>Kanton</strong> Zürich zeigt, dass die dort Befragten vor allem in den Bereichen Finanzen<br />
(76.5%) und Schule/Beruf (51.5%) deutlich seltener auf Unterstützung durch die Eltern setzen können (Haller<br />
et al. 2012).<br />
Zwischenfazit: Das Unterstützungsnetzwerk der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
Das vielfältige Unterstützungsnetzwerk basierend auf 139 relevanten institutionellen Kontakten zu 34 Institutionen<br />
in unterschiedlichen Handlungsfeldern konnte für 31 befragte Jugendliche und junge Erwachsene visualisiert<br />
werden. Es zeigt das - nicht abschliessende Bild - des Settings, in welchem sich das CM BB bewegt.<br />
Die Befragten sind häufig mit Akteuren aus den Bereichen Schule/Beruf, Gesundheit, Freizeit und Finanzen<br />
vernetzt. Geringer scheint die Vernetzung in den Bereichen Wohnen und Recht zu sein. Diese Einschätzung<br />
ist jedoch situationsabhängig. So verteilen sich die Anteile aller Nennungen unterschiedlich auf die sechs<br />
Lebensbereiche: je zu einem Drittel auf die Bereiche Schule/Beruf und Gesundheit sowie der übrige Drittel auf<br />
die Bereiche Freizeit, Finanzen, Recht und Wohnen. Dies lässt einerseits auf eine relativ gute Einbindung in<br />
Schule und Freizeit schliessen. Andererseits scheinen auch häufig gesundheitliche Problematiken aufzutreten.<br />
Zu den häufigsten genannten Akteuren in den unterschiedlichen Bereichen zählen gesamthaft der Hausarzt<br />
(71.0% der Klientel) oder Sportvereine oder -angebote (38.7%) in der Freizeit und die Sekundarschule<br />
(32.3%). Dies zeigt, dass viele Befragte am Ende der obligatorischen Schulzeit für das CM BB gewonnen<br />
werden.<br />
Je mehr unterschiedliche Akteure um einen Jugendlichen und jungen Erwachsenen involviert sind, umso<br />
grösser ist der Koordinationsbedarf, die Person zielorientiert zu unterstützen. Die durchschnittliche Akteursdichte<br />
liegt mit 4.9 pro Person relativ hoch, wobei die Spannweite von einem bis zwölf involvierten Akteuren<br />
reicht. So kann festgehalten werden, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im CM BB das bestehende<br />
Unterstützungsangebot des „Regelsystems“ nutzen und auf die Unterstützung und Koordination unterschiedlicher<br />
Akteure angewiesen sind.<br />
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen können grösstenteils auch auf Unterstützung aus ihrem privaten<br />
Umfeld zählen. In fünf von sechs Lebensbereichen werden die Eltern neben den Geschwistern, anderen Verwandten,<br />
Freund/innen oder Kolleg/innen und Lebenspartner/in mit Abstand am häufigsten genannt. So stellen<br />
die Eltern insbesondere bezüglich Finanzen und Wohnen eine wichtige Absicherung dar. Einzig bei der<br />
Freizeitgestaltung machen Freund/innen oder Kolleg/innen den grössten Anteil aus. Die häufig noch umfassende<br />
Unterstützung durch die Eltern deckt sich mit dem Alter der Jugendlichen und jungen Erwachsenen,<br />
welche oftmals am Ende der obligatorischen Schulzeit bzw. kurz danach ins CM BB gelangen.<br />
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