Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

13.07.2014 Aufrufe

Häufigkeiten Abbildung 6: Anzahl involvierte Institutionen pro Person (n=31) 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Anzahl involvierte Institutionen (Anzahl involvierte Institutionen pro Person im Durchschnitt: 4.9) Auf den ersten Blick scheint die Akteursdichte eher hoch. Es ist jedoch zu beachten, dass die involvierten Institutionen der letzten sechs Monate vor Eintritt ins CM BB erfasst wurden, die Kontakte zeitlich gestaffelt erfolgen können und nicht alle Akteure Teil des CMs sein müssen. Ebenfalls variiert die Anzahl involvierter Institutionen pro Person stark. Die durchschnittliche Akteursdichte liegt bei 4.9 Institutionen pro Person, wobei die Spannweite von einem bis zwölf Akteuren pro Person reicht. Die mittleren 50% der Befragten stehen mit vier oder fünf Akteuren in Kontakt. Da die Mehrheit mit Akteuren aus den Bereichen Schule/Beruf, Gesundheit und Freizeit vernetzt ist, erklären sich die höheren Akteursdichten durch eine stärkere Thematisierung der Bereiche Gesundheit oder mit zusätzlichen Institutionen aus dem Bereich Recht. Der Bereich Wohnen fällt an dieser Stelle wie oben erwähnt, nicht ins Gewicht. Unterstützung durch Privatpersonen Tabelle 17 zeigt die Anteile der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche in den verschiedenen Lebensbereichen Unterstützung von privaten Personen erhalten. Die Privatpersonen mit dem höchsten Anteil bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind jeweils pro Lebensbereich hervorgehoben. Tabelle 17: Jugendliche und junge Erwachsene mit privater Unterstützung nach Lebensbereichen (in %) Mit privater Unterstützung Eltern Geschwister Andere Verwandte Freund/innen/ Kolleg/innen Lebenspartner/In Finanzen 96.8 90.3 6.5 9.7 16.1 6.5 Wohnen 90.3 83.9 6.5 0.0 12.9 6.5 Schule/Beruf 87.1 80.6 19.4 12.9 41.9 3.2 Freizeit 83.9 67.7 51.6 22.6 90.3 19.4 Gesundheit 58.1 58.1 9.7 9.7 16.1 3.2 Recht 6.5 6.5 0.0 0.0 0.0 0.0 38

In der Tabelle ist ersichtlich, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in fast allen Lebensbereichen auf die Unterstützung von Privatpersonen zählen können. Die grosse Mehrheit der Befragten hat mindestens einen privaten Akteur in den Bereichen Finanzen (96.8% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen), Wohnen (90.3%), Schule/Beruf (87.1%) und Freizeit (83.9) genannt. Lediglich in den Bereichen Gesundheit (58.1%) und Recht (6.5%) fallen die Anteile tiefer aus, was sich damit begründen lässt, dass nicht in jedem Fall auch ein Unterstützungsbedarf in diesem Bereich vorhanden ist. Grundsätzlich werden in jedem Lebensbereich die Eltern am häufigsten genannt, besonders für finanzielle Unterstützung fast ausschliesslich (90.3%). Bei Anliegen im Bereich Schule/Beruf wenden sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben den Eltern (80.6%) auch häufig an Freund/innen oder Kolleg/innen (41.9%) und Geschwister (19.4%). Dieses Resultat zeigt gleichzeitig, dass rund 20% auf keine elterliche Unterstützung in Bezug auf Schule und Beruf setzen können. Zwar erfährt über die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch bei der Freizeitgestaltung Unterstützung durch die Eltern (67.7%) und Geschwister (51.6%), den grössten Anteil machen jedoch eindeutig Freund/innen und Kolleg/innen aus (90.3%). Soziale Isolation scheint somit ein eher wenig auftretendes Phänomen zu sein. Ein Vergleich mit dem Kanton Zürich zeigt, dass die dort Befragten vor allem in den Bereichen Finanzen (76.5%) und Schule/Beruf (51.5%) deutlich seltener auf Unterstützung durch die Eltern setzen können (Haller et al. 2012). Zwischenfazit: Das Unterstützungsnetzwerk der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Das vielfältige Unterstützungsnetzwerk basierend auf 139 relevanten institutionellen Kontakten zu 34 Institutionen in unterschiedlichen Handlungsfeldern konnte für 31 befragte Jugendliche und junge Erwachsene visualisiert werden. Es zeigt das - nicht abschliessende Bild - des Settings, in welchem sich das CM BB bewegt. Die Befragten sind häufig mit Akteuren aus den Bereichen Schule/Beruf, Gesundheit, Freizeit und Finanzen vernetzt. Geringer scheint die Vernetzung in den Bereichen Wohnen und Recht zu sein. Diese Einschätzung ist jedoch situationsabhängig. So verteilen sich die Anteile aller Nennungen unterschiedlich auf die sechs Lebensbereiche: je zu einem Drittel auf die Bereiche Schule/Beruf und Gesundheit sowie der übrige Drittel auf die Bereiche Freizeit, Finanzen, Recht und Wohnen. Dies lässt einerseits auf eine relativ gute Einbindung in Schule und Freizeit schliessen. Andererseits scheinen auch häufig gesundheitliche Problematiken aufzutreten. Zu den häufigsten genannten Akteuren in den unterschiedlichen Bereichen zählen gesamthaft der Hausarzt (71.0% der Klientel) oder Sportvereine oder -angebote (38.7%) in der Freizeit und die Sekundarschule (32.3%). Dies zeigt, dass viele Befragte am Ende der obligatorischen Schulzeit für das CM BB gewonnen werden. Je mehr unterschiedliche Akteure um einen Jugendlichen und jungen Erwachsenen involviert sind, umso grösser ist der Koordinationsbedarf, die Person zielorientiert zu unterstützen. Die durchschnittliche Akteursdichte liegt mit 4.9 pro Person relativ hoch, wobei die Spannweite von einem bis zwölf involvierten Akteuren reicht. So kann festgehalten werden, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im CM BB das bestehende Unterstützungsangebot des „Regelsystems“ nutzen und auf die Unterstützung und Koordination unterschiedlicher Akteure angewiesen sind. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen können grösstenteils auch auf Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld zählen. In fünf von sechs Lebensbereichen werden die Eltern neben den Geschwistern, anderen Verwandten, Freund/innen oder Kolleg/innen und Lebenspartner/in mit Abstand am häufigsten genannt. So stellen die Eltern insbesondere bezüglich Finanzen und Wohnen eine wichtige Absicherung dar. Einzig bei der Freizeitgestaltung machen Freund/innen oder Kolleg/innen den grössten Anteil aus. Die häufig noch umfassende Unterstützung durch die Eltern deckt sich mit dem Alter der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche oftmals am Ende der obligatorischen Schulzeit bzw. kurz danach ins CM BB gelangen. 39

Häufigkeiten<br />

Abbildung 6: Anzahl involvierte Institutionen pro Person (n=31)<br />

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Anzahl involvierte Institutionen<br />

(Anzahl involvierte Institutionen pro Person im Durchschnitt: 4.9)<br />

Auf den ersten Blick scheint die Akteursdichte eher hoch. Es ist jedoch zu beachten, dass die involvierten<br />

Institutionen der letzten sechs Monate vor Eintritt ins CM BB erfasst wurden, die Kontakte zeitlich gestaffelt<br />

erfolgen können und nicht alle Akteure Teil des CMs sein müssen. Ebenfalls variiert die Anzahl involvierter<br />

Institutionen pro Person stark. Die durchschnittliche Akteursdichte liegt bei 4.9 Institutionen pro Person, wobei<br />

die Spannweite von einem bis zwölf Akteuren pro Person reicht. Die mittleren 50% der Befragten stehen<br />

mit vier oder fünf Akteuren in Kontakt. Da die Mehrheit mit Akteuren aus den Bereichen Schule/Beruf, Gesundheit<br />

und Freizeit vernetzt ist, erklären sich die höheren Akteursdichten durch eine stärkere Thematisierung<br />

der Bereiche Gesundheit oder mit zusätzlichen Institutionen aus dem Bereich Recht. Der Bereich Wohnen<br />

fällt an dieser Stelle wie oben erwähnt, nicht ins Gewicht.<br />

Unterstützung durch Privatpersonen<br />

Tabelle 17 zeigt die Anteile der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche in den verschiedenen Lebensbereichen<br />

Unterstützung von privaten Personen erhalten. Die Privatpersonen mit dem höchsten Anteil<br />

bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind jeweils pro Lebensbereich hervorgehoben.<br />

Tabelle 17: Jugendliche und junge Erwachsene mit privater Unterstützung nach Lebensbereichen (in %)<br />

Mit privater<br />

Unterstützung<br />

Eltern<br />

Geschwister<br />

Andere<br />

Verwandte<br />

Freund/innen/<br />

Kolleg/innen<br />

Lebenspartner/In<br />

Finanzen 96.8 90.3 6.5 9.7 16.1 6.5<br />

Wohnen 90.3 83.9 6.5 0.0 12.9 6.5<br />

Schule/Beruf 87.1 80.6 19.4 12.9 41.9 3.2<br />

Freizeit 83.9 67.7 51.6 22.6 90.3 19.4<br />

Gesundheit 58.1 58.1 9.7 9.7 16.1 3.2<br />

Recht 6.5 6.5 0.0 0.0 0.0 0.0<br />

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