Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

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13.07.2014 Aufrufe

Im Erhebungszeitraum von März 2010 und 31. Mai 2013 wurden im CM BB 303 Jugendliche und junge Erwachsene erfasst. Bei 41 Personen läuft die Triage noch, womit der Entscheid über die Aufnahme noch aussteht. Bei 46 kam es bereits zu einer Ablehnung in der Triage-Phase. Über 80% wurden nach der Triagephase definitiv ins CM BB aufgenommen. Bei den 216 definitiv aufgenommenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren am Stichdatum (31. Mai 2013) 114 Fälle noch am Laufen. 40 Fälle wurden bereits wieder abgeschlossen, weil die Jugendlichen eine Lehre oder konkrete Massnahme des ersten Arbeitsmarktes aufnahmen bzw. in drei Fällen aus einem anderen Grund (42.2% der abgeschlossenen Fälle). Diese Begleitungen dauerten mehrheitlich zwischen 13 und 24 Monaten. Dies verdeutlicht, dass für einen erfolgreichen CM- Abschluss meist eine längerfristige Begleitung nötig ist, um das Ziel einer Lehre erreichen zu können. Bei 59 Personen wurde die Unterstützung aus unterschiedlichen Gründen vorzeitig abgeschlossenen (57.8% der abgeschlossenen Fälle). Grösstenteils wurden die Abbrüche mit der fehlenden (Kooperation) Bereitschaft für ein CM BB begründet oder es erwies sich eine andere Stelle als zuständig. Dies sind auch in der Triagephase häufige Gründe einer Ablehnung für eine definitive Aufnahme ins CM BB. Die Herstellung der Verbindlichkeit für eine CM-Begleitung stellt somit eine zentrale Herausforderung dar. Bei einem vorzeitig abgeschlossenen CM konnten nicht immer Anschlusslösungen gefunden werden oder diese sind nicht bekannt (32.1% der vorzeitigen Abschlüsse). Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden vorwiegend in Angeboten der IV-Stelle, des RAV und des Sozialdienstes Anschluss. Insbesondere die Triage zur IV ist aufgrund der häufigen psychischen Erkrankungen von Bedeutung. Einige gelangten direkt in den ersten Arbeitsmarkt. Dies macht einerseits die Triagefunktion und andererseits die Grenzen des CM BB deutlich, welche in Zusammenhang mit der Tatsache stehen, dass die Teilnahme am Angebot freiwillig ist. 32

4 Akteure im Unterstützungsnetz Das vorliegende Kapitel zu den Akteuren im Unterstützungsnetz fasst einerseits die Erkenntnisse zum institutionellen und privaten Unterstützungsnetz einer Teilgruppe von 31 befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Andererseits werden hier die Erkenntnisse aus den Interviews mit Schlüsselpersonen aus dem institutionellen Netzwerk des CM BB präsentiert. 4.1 Unterstützungsnetz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Einführung Die an einem Unterstützungsprozess beteiligten Akteure werden als Handlungsgemeinschaft untersucht, die sich aus den betroffenen Jugendlichen/jungen Erwachsenen, ihren wichtigen Bezugspersonen aus Familie, Freizeit sowie verschiedenen Fachpersonen des Volksschulbereichs und/oder Institutionen der Berufsbildung, der sozialen Sicherung und eventuell der Gesundheitsversorgung konstituiert. Die Unterstützungen können nach folgenden inhaltlichen Bereichen unterschieden werden: - Schule/Beruf/Beschäftigung - Freizeit - Finanzen/materielle Situation - Wohnen - Gesundheit - Rechtliches Für jeden dieser Bereiche interessieren sowohl öffentliche Institutionen als auch Privatpersonen, die innerhalb der letzten sechs Monate vor der Zuweisung zum CM BB Unterstützungen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erbracht haben. Als Unterstützung werden folgende Tätigkeiten aufgeführt: - Beraten - Informieren - Weitervermitteln - Anleiten - Unterrichten - Freizeitgestaltung - somatische/medizinische Unterstützung (auch Physiotherapie) - Psychotherapie, Gesprächstherapie - materielle Unterstützung - Wohnen Die nachfolgenden Ergebnisse basieren auf Angaben von 31 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit Hilfe einer eigens für diese Forschung eingerichteten Online-Plattform erhoben wurden. Es handelt sich somit um eine Teilgruppe der gesamten CM BB-Population 5 (vgl. auch Kapitel 1.2). 5 Die Befragten machten die Angaben teilweise alleine, was zur Folge haben könnte, dass gewisse stigmatisierende Angaben (z.B. Psychotherapie, Polizei, Justiz) nicht gemacht wurden oder aufgrund mangelnden Bewusstseins über die Involvierung der Angebote Lücken in den Angaben bestehen. 33

Im Erhebungszeitraum von März 2010 und 31. Mai 2013 wurden im CM BB 303 Jugendliche und junge Erwachsene<br />

erfasst. Bei 41 Personen läuft die Triage noch, womit der Entscheid über die Aufnahme noch aussteht.<br />

Bei 46 kam es bereits zu einer Ablehnung in der Triage-Phase. Über 80% wurden nach der Triagephase<br />

definitiv ins CM BB aufgenommen. Bei den 216 definitiv aufgenommenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

waren am Stichdatum (31. Mai 2013) 114 Fälle noch am Laufen. 40 Fälle wurden bereits wieder<br />

abgeschlossen, weil die Jugendlichen eine Lehre oder konkrete Massnahme des ersten Arbeitsmarktes aufnahmen<br />

bzw. in drei Fällen aus einem anderen Grund (42.2% der abgeschlossenen Fälle). Diese Begleitungen<br />

dauerten mehrheitlich zwischen 13 und 24 Monaten. Dies verdeutlicht, dass für einen erfolgreichen CM-<br />

Abschluss meist eine längerfristige Begleitung nötig ist, um das Ziel einer Lehre erreichen zu können.<br />

Bei 59 Personen wurde die Unterstützung aus unterschiedlichen Gründen vorzeitig abgeschlossenen (57.8%<br />

der abgeschlossenen Fälle). Grösstenteils wurden die Abbrüche mit der fehlenden (Kooperation) Bereitschaft<br />

für ein CM BB begründet oder es erwies sich eine andere Stelle als zuständig. Dies sind auch in der Triagephase<br />

häufige Gründe einer Ablehnung für eine definitive Aufnahme ins CM BB. Die Herstellung der Verbindlichkeit<br />

für eine CM-Begleitung stellt somit eine zentrale Herausforderung dar. Bei einem vorzeitig abgeschlossenen<br />

CM konnten nicht immer Anschlusslösungen gefunden werden oder diese sind nicht bekannt<br />

(32.1% der vorzeitigen Abschlüsse). Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden vorwiegend in Angeboten<br />

der IV-Stelle, des RAV und des Sozialdienstes Anschluss. Insbesondere die Triage zur IV ist aufgrund<br />

der häufigen psychischen Erkrankungen von Bedeutung. Einige gelangten direkt in den ersten Arbeitsmarkt.<br />

Dies macht einerseits die Triagefunktion und andererseits die Grenzen des CM BB deutlich, welche in Zusammenhang<br />

mit der Tatsache stehen, dass die Teilnahme am Angebot freiwillig ist.<br />

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