Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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Mit Blick auf die 102 Fälle (vgl. Tabelle 10), welche nach der definitiven Aufnahme ins CM BB wieder abgelöst<br />
wurden, zeigt sich, dass 57.8% abgelöste Fälle als vorzeitiger Abschluss (59 Fälle) taxiert wurden, während<br />
es bei den anderen 42.2% durch Zielerreichung (40 Fälle) bzw. in drei Fällen aus einem anderen Grund zu<br />
einem Abschluss durch Zielerreichung kam.<br />
Vorzeitige Abschlüsse<br />
Betrachtet man die 59 Fälle genauer, in denen das CM vorzeitig abgeschlossen wurde, zeigt sich ein differenziertes<br />
Bild (vgl. Tabelle 12). Der häufigste Grund für einen vorzeitigen Abschluss ist die fehlende Kooperationsbereitschaft<br />
(42.4%), die Jugendlichen und jungen Erwachsenen (27.1%) bzw. ihre Erziehungsberechtigten<br />
(16.9%) wollen kein CM BB mehr oder der Kontakt konnte nicht mehr hergestellt werden (11.9%). Des<br />
Weiteren fehlt 11.9% der Jugendlichen die Bereitschaft, eine Ausbildung zu absolvieren. Die Herstellung der<br />
Verbindlichkeit für die CM-Begleitung stellt also eine zentrale Herausforderung dar. Neben dieser mangelnden<br />
Bereitschaft seitens der Jugendlichen und jungen Erwachsenen führt die Feststellung, dass eine andere Stelle<br />
zuständig ist (37.3%) zu einem vorzeitigen Abschluss. Bei 16.9% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
waren die Voraussetzungen für eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt aufgrund psychischer Probleme<br />
nicht gegeben. Seltener führen folgende Situationen zu einem vorzeitigen Abschluss der Begleitung: 8.5%<br />
ziehen weg, die Voraussetzungen für eine nachobligatorische Ausbildung ist in 5.1% nicht gegeben und in je<br />
einem Fall war der Grund eine Suchtproblematik, die Familiengründung oder ein Freiheitsentzug (je 1.7%).<br />
Tabelle 12: Gründe für vorzeitigen Abschluss<br />
Anzahl % der Nennungen % der Jugendlichen<br />
Fehlende Kooperationsbereitschaft 25 23.1 42.4<br />
Eine andere Stelle ist zuständig 22 20.4 37.3<br />
Jugendliche/r will kein CM BB mehr 16 14.8 27.1<br />
Erziehungsberechtigte wollen kein CM BB 10 9.3 16.9<br />
Psychische Probleme 10 9.3 16.9<br />
Keine Kontaktaufnahme möglich 7 6.5 11.9<br />
Fehlende Bereitschaft der/des Jugendlichen,<br />
eine Ausbildung zu absolvieren<br />
7 6.5 11.9<br />
Wegzug/Abreise ins Ausland 5 4.6 8.5<br />
Voraussetzungen für nachobligatorische<br />
Ausbildung nicht gegeben<br />
3 2.8 5.1<br />
Suchtproblematik 1 0.9 1.7<br />
Familiengründung 1 0.9 1.7<br />
Freiheitsentzug 1 0.9 1.7<br />
Total 108 100.0<br />
N= 59 (Anzahl Jugendliche mit vorzeitigem Abschluss des CM, mehrere Nennungen pro Jugendliche/r möglich)<br />
Im gleichen Ausmass wie im <strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> zeigt sich auch in den <strong>Kanton</strong>en Basel-Stadt und Zürich, dass<br />
die mangelnde (Kooperations-) Bereitschaft für ein CM BB seitens der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
häufig zu einem vorzeitigen Abschluss führt (vgl. Tabelle 12). Auch der Anteil Jugendlicher und junger<br />
Erwachsener, welche in der Triage aufgrund mangelnder Mehrfachproblematik oder Gefährdung abgelehnt<br />
werden, ist in allen drei untersuchten <strong>Kanton</strong>en etwa gleich hoch (vgl. Haller & Hümbelin 2011 bzw. Haller et<br />
al. 2012). Höher ist im <strong>Kanton</strong> <strong>Solothurn</strong> der Anteil der vorzeitigen Abschlüsse, weil eine andere Institution<br />
zuständig ist. Dies verdeutlicht die Triagefunktion des CM BB.<br />
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