Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn
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2.3 Ressourcen- und Defizite-Lage der CM BB-Klientel<br />
Die Ergebnisse in diesem Abschnitt basieren auf Selbsteinschätzungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.<br />
Für die Auswertung liegen am Stichtag (31.5.2013) Angaben von 31 Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen vor. Bei den 31 Befragten handelt es sich um eine Teilgruppe der seit dem 1. Juni 2012 ins CM<br />
BB aufgenommenen Personen (vgl. auch Kapitel 1.2). Aufgrund der Repräsentativitätsproblematik dürfte die<br />
hier dargestellte Ressourenlage besser ausfallen, als dies für die gesamte CM BB -Population der Fall wäre,<br />
da die Ausbildungssituation der Befragten bei Eintritt ins CM BB besser ist als von der Gesamtpopulation.<br />
Ressourcenlage in zehn Lebensbereichen<br />
Das CM BB zeichnet sich durch eine mehrdimensionale Herangehensweise an die Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen aus. Daher ist es von Interesse, von den Betroffenen zu erfahren, welche Bereiche eher als<br />
Ressourcen bzw. eher als Defizite wahrgenommen werden. Dafür wurden den Befragten 24 kurze Aussagen<br />
zu verschiedenen Lebensbereichen vorgelegt, die auf einer sechsstufigen Skala beurteilt wurden. Je höher<br />
der Wert, desto besser wird der entsprechende Lebensbereich im Mittel von allen Befragten bewertet.<br />
Die Ergebnisse werden verdichtet und anhand der folgenden elf Ressourcendimensionen beschrieben: Kultur,<br />
Gesundheit, Erleben von Sinn im Alltag, Familie, Peers, Regionale Verbundenheit, Wohnen, Finanzen,<br />
Freizeit, Berufsbildung und Selbstkompetenzen. Der Tabelle 27 im Anhang können die 24 vorgelegten Aussagen<br />
zu den elf Dimensionen und einige Kennzahlen dazu entnommen werden.<br />
Wie sich in Abbildung 2 zeigt, wird der Bereich Wohnen (5.6) besonders hoch bewertet, womit sich die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen in ihrer Wohnumgebung besonders wohl fühlen. Ebenfalls über einer<br />
mittleren Bewertung von 5 liegen der Umgang mit und das Verständnis anderer Kulturen (5.2), die regionale<br />
Verbundenheit (5.2), die Familie (5.2) und die Leidenschaft für eine Freizeitbeschäftigung (5.1).<br />
Betreffend die Familie sollen die einzelnen Items differenziert betrachtet werden: So bedeutet den Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen die Familie viel (5.7), die Bewertung der familiären Unterstützung hinsichtlich<br />
der Berufsbildung fällt jedoch tiefer aus (5.0). Ebenfalls von Bedeutung sind die Peers (5.0). Diesen wird allgemein<br />
eine grosse Bedeutung beigemessen (5.6) und die Befragten fühlen sich von ihnen bei Problemen<br />
unterstützt (5.3). Hinsichtlich der Unterstützung der Peers bei der Berufsfindung fällt die Bewertung jedoch<br />
deutlich tiefer aus (4.1). Die Bewertung der Gesundheit liegt knapp unter 5, wobei die körperliche Gesundheit<br />
etwas besser eingeschätzt wird als die psychische.<br />
Die Selbstkompetenzen (Zuverlässigkeit, Verantwortungsübernahme, Stärken und Gelingen) (4.8) und das<br />
Erleben von Arbeitssinn (4.6) werden tiefer bewertet. Dies deutet darauf hin, dass das Vertrauen in die eigenen<br />
Fähigkeiten und das Konstruieren von Perspektiven bei der CM BB-Klientel beeinträchtigter ist als andere<br />
Lebensbereiche. Besonders tief fällt die Bewertung der vorhandenen Finanzen aus (3.7).<br />
Unter dem Bereich Berufsbildung werden fünf Items zur Berufswahlbereitschaft gefasst. Dabei geht es einerseits<br />
um die Exploration von Alternativen bei der Berufswahl durch das sich Informieren und Auseinandersetzen<br />
mit verschiedenen Berufen und andererseits um die Vorstellungen und Entschiedenheit – also der erlebten<br />
Sicherheit – bei der Berufswahl. Dies wiederum kann mehr oder weniger eine Ressource darstellen. Dieser<br />
Bereich wird mit 4.4 relativ tief eingeschätzt, wobei die Sicherheit der Berufswahl etwas besser bewertet<br />
wird als die Exploration von Alternativen.<br />
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