Zwischenbericht Evaluation - Kanton Solothurn

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eine Folge bzw. eine Ursache der Erkrankung. Die Betroffenen haben kaum Kontakte zu Gleichaltrigen, üben keine Aussenaktivitäten aus und verbringen einen Grossteil ihrer Zeit vor dem Computer und dem Fernseher. Es fehlen eine feste Tagesstruktur und ein realistischer Lebensentwurf, so dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer „eigenen Welt“ leben. Die hochproblematische Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bahnt sich bereits während der obligatorischen Schulzeit an. Einerseits sind ihre schulischen Noten unterdurchschnittlich, andererseits werden sie häufig Opfer von Mobbing. Die Betroffenen geben an, dass sie infolgedessen „schulmüde“ geworden sind und den Unterricht oft „geschwänzt“ haben. Auch mit anderen staatlichen bzw. sozialen Institutionen haben sie schlechte Erfahrungen gemacht (z.B. mit Brückenangeboten, Beiständen, Ärzten, Psychologen). Gleichzeitig äussern sie Reue über verpasste Chancen und nicht genutzte Hilfsangebote. Dem CM BB stehen sie zunächst skeptisch gegenüber. Zwischenfazit: Ressourcentypen Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Rahmen der Fallstudien befragt wurden, lassen sich in vier Gruppen einteilen: „Jugendliche mit Kompetenzlücken“, „Jugendliche mit inneren Konflikten“, „Jugendliche mit zerbrochenem Lebensentwurf“ und „zurückgezogene Jugendliche“. Die Bezeichnung des ersten Typs legt nahe, dass die betreffenden Jugendlichen im Vergleich mit ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen im Rückstand sind. Die Kompetenzlücken (z.B. sprachliche Ausdrucksfähigkeit) erschweren ihnen den Übergang in eine nachobligatorische Ausbildung. Auch den Jugendlichen des zweiten Typus – „innere Konflikte“ – fehlen bestimmte Kompetenzen. Ihre Defizite liegen im Bereich des kognitiven und emotionalen. Sie haben Mühe, sich zu konzentrieren und zu fokussieren, so dass sie ihre Vorstellungen nicht umsetzen können. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen des dritten Typus ist der Entwurf das Hauptproblem. Weil sie ihren eingeschlagenen Weg abbrechen mussten (z.B. aufgrund eines Lehrabbruchs), müssen sie sich neu orientieren und einen neuen Entwurf entwickeln. Bei den „zurückgezogenen Jugendlichen“ sind mehrere Lebensbereiche defizitär, wobei psychische Erkrankungen prägend sind. Sie führen dazu, dass sich die Betroffenen aus dem sozialen Leben zurückziehen und die meiste Zeit vor dem PC oder Fernseher verbringen. Die sieben Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in Solothurn befragt wurden, lassen sich zwei dieser Typen zuordnen. Die Mehrheit (5 Personen) bilden „Jugendliche mit Kompetenzlücken“. Diese Jugendlichen sind nicht von einer ausgeprägten Mehrfachproblematik in verschiedenen Lebensbereichen betroffen. Aufgrund ihrer Biographie (oft Migration, Bildungsferne) fehlen ihnen jedoch wichtige Kompetenzen, um den Sprung in die Berufswelt zu schaffen. Diese Erkenntnis, dass die Jugendlichen im CM BB Solothurn im Allgemeinen eher ressourcenstärker sind, aber Defizite in den Berufsbildungskompetenzen aufweisen, wird von anderen Untersuchungsergebnissen bestätigt. Die Auswertung der schriftlichen Befragungen zeigt, dass die durchschnittliche Ressourcenlage der Jugendlichen in Solothurn höher ist als diejenige der Jugendlichen in Zürich (vgl. Kapitel 2.3). Auch die Aussagen der Akteure im Unterstützungsnetz weisen darauf hin, dass neben den Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer ausgeprägten Mehrfachproblematik Personen ein CM BB bedürfen, deren Bedarf sich eher auf spezifische Kompetenzlücken konzentrieren, welche sich im Verlauf des biographischen Werdegangs der Betroffenen verfestigt haben. Oft seien dies Jugendliche und junge Erwachsene, die mit schulischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, von einer gewissen Orientierungslosigkeit und Unreife betroffen sind und in beruflichen Fragen von ihren Eltern nicht unterstützt werden können (vgl. Kapitel 4.2). Neben den fünf Jugendlichen mit „Kompetenzlücken“ finden sich unter den Interviewten auch zwei Personen mit „inneren Konflikten“. Diese Jugendlichen blicken einerseits auf eine schwierige Kindheit zurück (Ablehnung durch Eltern, Konflikte mit Lehrpersonen), andererseits haben sie aufgrund psychischer Labilität Schwierigkeiten, ihre Berufsvorstellungen umzusetzen. Obschon sich die sieben befragten Jugendlichen aus Solothurn diesen zwei Typen zuordnen lassen, ist davon auszugehen, dass im CM BB auch Jugendliche anderer Typen begleitet werden. 12
2.2 Soziodemografische Merkmale der CM BB -Klientel In diesem Kapitel wird auf die Merkmale der Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingegangen. Die vorliegenden Auswertungen erfolgten auf der Datenbasis von 303 im Falldokumentationssystem CaseNet erfassten Personen, welche von März 2010 bis 31. Mai 2013 durch das CM BB im Kanton Solothurn begleitet wurden. Ausbildungssituation Die Ausbildungssituation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Anmeldung für das CM BB zeigt, dass fast die Hälfte in keiner Ausbildung ist (24.3%) oder eine Lehre abgebrochen hat (20.3%). Somit kann festgehalten werden, dass sich 44.6% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Anmeldung in einer schwierigen Ausbildungssituation befinden. Diese Ausbildungssituation betrifft vor allem über 16-jährige Jugendliche und junge Erwachsene und steigt mit zunehmendem Alter. Tabelle 2: Ausbildung zum Zeitpunkt der CM BB -Anmeldung Anzahl In % Sekundarstufe I; besonderer Lehrplan 28 9.3 Sekundarstufe I Normallehrplan; Grundansprüche 47 15.6 Sekundarstufe I Normallehrplan; erweiterte Ansprüche 16 5.3 Sekundarstufe I Normallehrplan; integrierte und kooperative Schulformen 5 1.7 Allgemeinbildende Schulen (v.a. Brückenangebote) 19 6.3 Motivationssemester 6 2.0 Praktika 6 2.0 Sekundarstufe II; Eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ 27 9.0 Sekundarstufe II; Anlehre/Vorlehre 6 2.0 Sekundarstufe II; Eidg. Berufsattest EBA 3 1.0 Sekundarstufe II; Maturitätsschule, Fachmittelschulen (FMS) 2 0.7 Lehrabbruch 61 20.3 Nicht in Ausbildung 73 24.3 31.9% 10.3 % 12.7% 44.6% Anderes 2 0.7 Total 301 100.0 Fehlende Werte 2 N= 303 (Anzahl Jugendliche) Rund ein Drittel besucht noch die Sekundarstufe I (31.9%), welche unterschiedliche Anspruchsstufen umfasst. Die Meisten besuchen die Sekundarschule mit Grundansprüchen (15.6%), wie die Werkklasse, Oberschule oder Sek B bzw. die Sekundarschule mit besonderem Lehrplan (9.3%). Ein kleinerer Anteil absolviert die Sekundarstufe mit erweiterten Ansprüchen (5.3%) wie die Sek E oder P (Progymnasium). Vereinzelt kommt die Anspruchsstufe von integrierten und kooperativen Schulformen (1.7%) wie der Rudolf Steiner Schule vor. Diese Ergebnisse zeigen, dass häufig Jugendliche und junge Erwachsene mit einem eher geringen Ausbildungsniveau das CM BB beanspruchen (vgl. auch Anhang Tabelle 25). 13
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Negative Veränderungen im Berufsbi
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den Inhalt des CM BB, die Rolle der
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9 Literaturverzeichnis Amt für Ber
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- Wie beurteilen die am CM beteilig
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Tabelle 25: Höchste abgeschlossene
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Befragte Akteure Andrea Brunner, Te
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