Gewölle
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Centre Hollenfels<br />
Dossier pédagogique . Lehrerheft<br />
<strong>Gewölle</strong><br />
und die Wechselbeziehungen zwischen<br />
Greifvögeln und Beutetieren<br />
Tagesaufenthalt im Centre Hollenfels – éducation au développement durable
INhaltsverzeichnis<br />
I. <strong>Gewölle</strong>∙ 1<br />
I.a. Begriffserklärung ∙ 1<br />
I.b. über <strong>Gewölle</strong>bildung bei Eulen∙ 1<br />
II. Mögliche Fundorte ∙ 2<br />
III. Bestimmungshilfe für die häufigsten Greifvögel Luxemburgs ∙ 3<br />
IV. Bestimmungshilfe für die häufigsten <strong>Gewölle</strong> luxemburgs∙ 4<br />
∙<br />
V. Morphologie der Säugetierknochen<br />
v.a. Das Skelett der Wirbeltiere am Beispiel des Menschen∙ 6<br />
v.b. Das Extremitätenskelett der Wirbeltiere am Beispiel des Menschen und des Hundes 7<br />
v.c. Das Skelett einer Maus und die Erkennungsmerkmale der Knochen∙ 8<br />
v.d. Vorlage zum Aufkleben der Knochen∙ 9<br />
∙<br />
VI. Die häufigsten IN GEWölle gefundenen Beutetiere<br />
vI.a. Bestimmungsschlüssel anhand der Schädel 10<br />
vI.b. Bestimmungshilfe für Kleinsäuger∙ 11<br />
VII. Wechselbeziehungen zwischen GreifvögelN und BeutetiereN<br />
vii.a. Nährstoffkreislauf ∙ 12<br />
vII.b. “<strong>Gewölle</strong>detektive” — den Jagdrevieren auf der Spur!∙ 12<br />
vII.c. Gegenspielerprinzip — biologisches Gleichgewicht∙ 13<br />
∙<br />
VIII. ökologische Nischen am Beispiel<br />
vIII.a. Am Beispiel von Sperber und Habicht 14<br />
vIII.b. Am Beispiel von Tag- und Nachtgreifen∙ 15<br />
IX. Die Bedeutung und der Schutz von Greifvögeln ∙ 16<br />
Impressum<br />
Autoren<br />
Iris May, Centre SNJ Hollenfels – éducation au développement durable<br />
Daniel Schmidt, Centre SNJ Hollenfels – éducation au développement durable<br />
Mit der Unterstützung von Josy Huberty, Centre SNJ Hollenfels – éducation au développement durable<br />
Textgestaltung<br />
www.accentaigu.lu<br />
Fotos<br />
Coverfotos : Raymond Gloden<br />
1. Auflage<br />
2013
I. <strong>Gewölle</strong><br />
I.a. Begriffserklärung<br />
Als <strong>Gewölle</strong> werden die v.a. von Greifvögeln (Eulen, Tagesgreifer …) aber auch von vielen anderen Vogelarten ausgewürgten<br />
unverdaulichen Nahrungsreste (Knochen, Federn) bezeichnet.<br />
I.b. über <strong>Gewölle</strong>bildung bei Eulen<br />
kein Kropf<br />
Schon lange ist bekannt, dass Eulen, Taggreife und<br />
andere Vögel unverdaute Nahrungsreste als <strong>Gewölle</strong><br />
wieder auswürgen.<br />
Speiseröhre<br />
Warum werden <strong>Gewölle</strong> gebildet?<br />
Woraus bestehen sie?<br />
Krummdarm<br />
Leerdarm<br />
Mesenterium<br />
(„Aufhängebänder“ des Darms)<br />
Drüsenmagen<br />
Muskelmagen<br />
Bauchspeicheldrüse<br />
Zwölffingerdarm<br />
Blinddärme<br />
Eulen greifen die Beutetiere mit ihren Krallen, töten<br />
sie mit einem Schnabelhieb auf den Hinterkopf und<br />
verschlingen sie ganz. Die verschlungene Nahrung<br />
enthält Bestandteile, die für die Erhaltung des<br />
Stoffwechsels der Tiere unnötig oder im Überschuss<br />
vorhanden sind. Der Vogel kann diese Nahrungsreste<br />
entweder durch den ganzen Verdauungstrakt<br />
passieren lassen oder sie, in einem Abschnitt<br />
desselben, zusammenballen und durch den Schnabel<br />
zurückführen. Große Bestandteile, wie Knochen,<br />
Krallen, Schuppen sowie Haare und Federn, werden,<br />
offenbar mit weniger Energieaufwand, als <strong>Gewölle</strong><br />
durch den Schnabel wieder herausgebracht. Bei der<br />
Schleiereule geschieht das ungefähr 6 Stunden nach<br />
dem Verzehr. Gewöhnlich wird das <strong>Gewölle</strong> vor der<br />
nächsten Mahlzeit ausgewürgt.<br />
Abb.1. Verdauungsapparat einer Eule<br />
Kloake<br />
Wo und wie werden <strong>Gewölle</strong> gebildet?<br />
Bei den Eulen werden die <strong>Gewölle</strong> im Muskelmagen<br />
gebildet. Der Magenausgang hat einen relativ kleinen<br />
Durchmesser, so dass die Bestandteile der Nahrung,<br />
die im Magen nicht zu Brei werden, nicht in den<br />
Dünndarm gelangen können, sondern im Magen<br />
zurückbleiben. Durch die Bewegungen des Magens<br />
werden die Reste zu länglichen Ballen geformt. Wenn<br />
das <strong>Gewölle</strong> fertig ist, wird es aus dem Muskelmagen<br />
in den Drüsenmagen verschoben. Schließlich wird es<br />
durch Speiseröhre und Schnabel ausgewürgt.<br />
1
II. MÖGLICHE FUNDORTE<br />
Bestimme folgende 8 Greifvögel (der Name kommt von ihren scharfen Fängen) mit Hilfe von Seite 3 und den Bestimmungsbüchern!<br />
B: Brutplatz / J: Jagdverhalten / N: Nahrung<br />
Schleiereule Waldohreule Waldkauz Steinkauz<br />
B: Dachböden,<br />
Scheunen, Kirchen,<br />
Bäume…<br />
J: offene Kulturlandschaft,<br />
nachtaktiv…<br />
N: kleine Nager, einzelne<br />
Kleinvögel…<br />
B: Krähen o. Greifvögelnester<br />
in dichten Nadelwäldern,<br />
offenem Wald<br />
oder Feldgehölzen…<br />
J: offene Gelände,<br />
dämmerungs- u.<br />
nachtaktiv…<br />
N: Mäuse, Kleinvögel…<br />
B: offene Misch- oder<br />
Laubwälder (manchmal in<br />
Dörfern und Parks)…<br />
J: offene Misch- oder<br />
Laubwälder (manchmal<br />
in Dörfern und Parks)…,<br />
streng nachtaktiv…<br />
N: kleine Nager, Igel,<br />
Vögel, Frösche…<br />
B: Höhlen, Gärten, Bäume,<br />
offene Gebäude…<br />
J: offene, bewirt schaftete<br />
Gelände, nachtaktiv…<br />
N: kleine Nager,<br />
Kleinvögel, Insekten,<br />
Schnecken, Würmer…<br />
Mäusebussard Turmfalke Habicht Sperber<br />
B: Waldrand<br />
J: Kulturlandschaften<br />
mit Gehölzen, Wäldern,<br />
Wiesen, Feldern,<br />
tagaktiv…<br />
N: Nagetiere, Vogeljunge,<br />
Regenwürmer,<br />
Insekten…<br />
B: in alten Krähen nestern<br />
o. an hohen Gebäuden…<br />
J: offene Kulturlandschaften,<br />
tagaktiv…<br />
N: Nagetiere, Vogeljunge,<br />
Frösche, Insekten…<br />
B: Zusammen hängende<br />
Wald gebiete<br />
J: Zusammen hängende<br />
Wald gebiete, Felder und<br />
Wiesen, tagaktiv…<br />
N: Mittelgroße Vögel…<br />
B: meiste Waldtypen<br />
J: Wälder, Kulturlandschaften<br />
mit Wäldchen<br />
und Hecken, Stadtparks,<br />
tagaktiv…<br />
N: Kleinvögel…<br />
2
III. BESTIMMUNGSHILFE FÜR DIE HÄUFIGSTEN GREIFVÖGEL LUXEMBURGS<br />
1 m 1 m<br />
Schleiereule (Tureil / Tyto alba)<br />
Steinkauz (Steekäizchen / Athene noctua)<br />
breit, rund<br />
kurz, rund<br />
kurz, rund<br />
- herzförmiger weißer<br />
Gesichtsschleier<br />
kurz, rund<br />
Wellenflug<br />
- große gelbe Augen +<br />
weißer Überaugenstreifen<br />
Spannweite: 90-98 cm<br />
Größe: 34 cm<br />
Gewicht: 290-340 g<br />
310-370 g<br />
- niedrige Stirn + flacher Scheitel<br />
- kleiner als eine Haustaube<br />
Sw: 54-58 cm<br />
Gr: 21-23 cm<br />
Ge: 160-240 g<br />
170-250 g<br />
Waldohreule (Huereil / Asio otus)<br />
Waldkauz (Bëschkauz / Strix aluco)<br />
- kleiner und schlanker als<br />
der Waldkauz<br />
Sw: ca. 95 cm<br />
Gr: 36 cm<br />
Ge: 220-280 g<br />
250-370 g<br />
- lang und steil<br />
aufgerichtete Federohren<br />
- gedrungener-<br />
„plumper“- Körper<br />
- großer runder Kopf ohne Federohren<br />
- schwarzbraune Augen<br />
Sw: 98 cm<br />
93 cm<br />
Gr: 40-42 cm<br />
Ge: 330-475 g<br />
400-630 g<br />
Mäusebussard (Bussar / Buteo buteo)<br />
Turmfalke (Tuurmfalk, Kréchel / Falco tinnunculus)<br />
spitz, lang<br />
lang, breit<br />
lang, schmal<br />
relativ kurz, breit<br />
gefächert und rund<br />
- rüttelt<br />
manchmal<br />
- charakteristischer<br />
Rüttelflug: flügelschlagend<br />
an einer Stelle verharrend,<br />
hält er den Schwanz breit<br />
gefächert und schräg<br />
nach unten gerichtet<br />
- Gefieder mit Tropfenflecken<br />
Sw: 120-140 cm<br />
Gr: 51-56 cm<br />
Ge: 600-900 g<br />
800-1200 g<br />
- senkrecht gestreift<br />
- mit 8-10 schmalen<br />
Querbändern und<br />
einem dunkelen<br />
Endband<br />
Sw: 72-77 cm<br />
75-80 cm<br />
Gr: 32-34 cm<br />
Ge: 165-210 g<br />
185-290 g<br />
Habicht (Héngerdéif / Accipiter gentilis)<br />
Sperber (Käizchen / Accipiter nisus)<br />
lang, schmal<br />
kurz, breit,<br />
abgerundet<br />
relativ kurz, breit<br />
und abgerundet<br />
- Das verkleinerte, schlankere<br />
Ebenbild des Habichts, dem<br />
er auch im Flugbild sehr<br />
ähnelt<br />
lang, schmal<br />
kaum abgerundet<br />
- mehrere kräftige Flügelschläge im<br />
Wechsel mit Gleitflugphasen<br />
Sw: 100-105 cm<br />
115-120 cm<br />
Gr: 48-61 cm<br />
Ge: 600-850 g<br />
900-1300 g<br />
- waagerecht<br />
gestreift<br />
- Aus der Nähe sieht man<br />
die dichte Querbänderung<br />
der Körperunterseite, die<br />
sogenannte „Sperberung“!<br />
- Mit vier-fünf breiten, dunklen<br />
Querbändern.<br />
3-4 Flügelschläge<br />
wechseln mit kurzen<br />
Gleitstrecken ab<br />
Sw: 60-65 cm<br />
75-80 cm<br />
Gr: 28-38 cm<br />
Ge: 130-170 g<br />
230-320 g<br />
3
IV. BESTIMMUNGSHILFE FÜR DIE HÄUFIGSTEN GEWÖLLE luxemburgs<br />
Aufgabe (Partnerarbeit):<br />
Bestimmt mit Hilfe der folgenden Bestimmungshilfe die nummerierten <strong>Gewölle</strong> in den vorliegenden Kästchen! Achtung: Bitte das<br />
Kästchen NUR öffnen und beobachten - NICHT ANFASSEN!!! Von jedem <strong>Gewölle</strong> ist ein ganzes und ein geöffnetes vorhanden!<br />
Schreibt die passenden Nummern in die Kreise zu den Namen in folgendem Bestimmungsschlüssel.<br />
START<br />
nicht klebend<br />
immer geruchlos, rund<br />
oder leicht zugespitzt<br />
klebend, riechend und<br />
an einem Ende stark<br />
zugespitzt<br />
KOT<br />
(Vorsicht, nicht anfassen!)<br />
<strong>Gewölle</strong> mit Steinen<br />
<strong>Gewölle</strong> ohne Steine<br />
auf Feldern, Pfosten,<br />
Rundballen, unter<br />
einzelnen Bäumen<br />
gefunden<br />
KRähe<br />
Viele Knochen, meist ganzer<br />
Schnabel ohne Hornüberzug,<br />
Vogelfüße ohne Krallen<br />
EULEN<br />
Wenige, zum Teil verdaute Knochen,<br />
Schnabel mit Hornüberzug,<br />
Vogelfüße mit Krallen<br />
GREIFE<br />
viele Haare (wenig Federn)<br />
viele Federn (wenig Haare)<br />
unter<br />
Einzelbäumen<br />
gefunden<br />
unter Türmen, Brücken,<br />
Scheunen, Festungen<br />
oder toten Bäumen<br />
gefunden<br />
am Waldrand, in<br />
Dornenhecken oder in<br />
jungen Fichtenwäldern<br />
gefunden<br />
in Wäldern gefunden<br />
größer als 4,5 cm<br />
unter Pfosten und<br />
Masten gefunden<br />
kleiner als 4 cm<br />
groß<br />
6-7 cm lang<br />
2,5-3 cm breit<br />
klein<br />
3-3,5 cm lang<br />
1,5 cm breit<br />
unregelmäßige Oberfläche, manche<br />
ganz klein, unterschiedliche Formen,<br />
1 oder 2 abgerundete Enden<br />
ein Ende abgerundet, das 2. faserig, gleicht<br />
dem des Steinkauzes, aber kompakter<br />
schwer zu finden, oft am<br />
gewöhnlichen Kröpfplatz vorhanden<br />
selten, da wenig Federn und<br />
Knochen geschluckt werden<br />
Mäusebussard turmfalke sperber habicht<br />
4
EULEN<br />
Fundort:<br />
Baumhöhle<br />
Fundort: Speicher,<br />
Scheune, Schuppen,<br />
Steingrube, Kirche<br />
Fundort: Laubwald<br />
(Baum mit Efeu)<br />
Fundort:<br />
Nadelwald<br />
hellgrau<br />
schwarzglänzend<br />
dunkelgrau<br />
dunkelgrau, kleine<br />
Anzahl <strong>Gewölle</strong><br />
am Fundort, viele<br />
zerbrochene Schädel<br />
hellgrau, viele <strong>Gewölle</strong><br />
am Fundort, viele<br />
ganze Schädel<br />
bröckelig<br />
2-5 cm lang<br />
1,5 cm breit<br />
hart<br />
3,5-8 cm lang<br />
2,5-3 cm breit<br />
viele Spitzmäuse,<br />
viele ganze Schädel,<br />
2 Enden abgerundet,<br />
regelmäßige<br />
Oberfläche<br />
wenig Spitzmäuse,<br />
viele zerbrochene<br />
Schädel, 1 oder<br />
2 faserige Enden,<br />
unregelmäßige<br />
Oberfläche<br />
oft ist 1 Ende stumpf, das<br />
2. faserig; enthält im Winter<br />
Haare und Knochen, im<br />
Sommer Insektenteile und<br />
Erde; wenige <strong>Gewölle</strong> am<br />
Fundort; schwer zu finden<br />
leicht zu finden<br />
4-6 cm lang<br />
2-3 cm breit<br />
schwer zu finden<br />
1 oder 2 abgerundete Enden;<br />
regelmäßige Oberfläche;<br />
4-7,5 cm lang<br />
2-3 cm breit<br />
leicht zu finden<br />
steinkauz schleiereule waldkauz waldohreule<br />
5
V. Morphologie der Säugetierknochen<br />
V.a. Das Skelett der Wirbeltiere am Beispiel des Menschen<br />
Aufgabe:<br />
- Beschrifte die mit Nummern gekennzeichneten Teile des Skeletts: Zehenknochen, Schienbein, Wadenbein, Mittelfußknochen,<br />
Fußwurzelknochen, Elle, Speiche, Beckenknochen, Oberarmknochen, Schlüsselbein, Brustbein, Rippen, Schulterblatt, Kniescheiben,<br />
Oberschenkelknochen, Handwurzelknochen, Mittelhandknochen, Fingerknochen, Schädelkapsel, Oberkiefer, Unterkiefer, Wirbelsäule!<br />
- Färbe die Hauptteile des Skelettes mit den angegebenen Farben (siehe rechts)!<br />
(Nimm dein Biologiebuch zur Hilfe!)<br />
Schädelkapsel<br />
Oberkiefer<br />
Unterkiefer<br />
Schädel (gelb)<br />
Wirbelsäule<br />
Schlüsselbein<br />
Schulterblatt<br />
Brustbein<br />
Wirbelsäule (rot)<br />
Oberarmknochen<br />
Rippen<br />
Brustkorb (= Rippen und<br />
Brustbein) (orange)<br />
Speiche<br />
Elle<br />
Unterarmknochen<br />
Beckenknochen<br />
Armskelett und<br />
Beinskelett (blau)<br />
Handwurzelknochen<br />
Mittelhandknochen<br />
Handknochen<br />
Fingerknochen<br />
Oberschenkelknochen<br />
Kniescheiben<br />
Schultergürtel<br />
und Beckengürtel<br />
(violett)<br />
Schienbein<br />
Wadenbein<br />
Unterschenkelknochen<br />
20<br />
21<br />
22<br />
Fußwurzelknochen<br />
Mittelfußknochen<br />
Zehenknochen<br />
Fußknochen<br />
6
V.b. Das Extremitätenskelett der Wirbeltiere am Beispiel des Menschen und des Hundes<br />
12<br />
6<br />
16<br />
8<br />
17<br />
18<br />
5<br />
19<br />
11<br />
10<br />
6<br />
20<br />
21<br />
13<br />
14<br />
8<br />
22<br />
15<br />
dick ><br />
< dünn<br />
10 12<br />
11<br />
13<br />
dünn ><br />
< dick<br />
Pfanne<br />
Kopf<br />
Hals<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
Wachstumsfuge<br />
20<br />
21<br />
22<br />
7
V.c. Das Skelett einer Maus und die Erkennungsmerkmale der Knochen<br />
Vorlage mit Beschreibung der Erkennungsmerkmale:<br />
Merke: Die Pfeile zeigen auf ein wichtiges Merkmal um nicht 2 Knochen zu verwechseln; auf diese Pfeile müssen die Schüler<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Die Pfeile zeigen, welcher Teil eines Knochens vergrößert abgebildet wurde.<br />
Nagetierskelett: z.B.<br />
einer Wühlmaus (Feldmaus)<br />
Schulterblatt<br />
Rippen<br />
Rückenwirbel<br />
Schädel<br />
Beckenknochen<br />
Schwanzwirbel<br />
Unterkiefer<br />
Oberarm<br />
Speiche<br />
Elle<br />
Handknochen<br />
Fußknochen<br />
Unterschenkel<br />
Oberschenkel<br />
Die Striche zeigen häufige<br />
Bruchstellen des Schädels<br />
Wird oft mit einem Wirbel<br />
verwechselt, ist aber dünner<br />
Hinterhauptsbein<br />
Schädel<br />
oberer Schneidezahn<br />
unterer Schneidezahn<br />
Die Schneidezähne sind von<br />
der Mitte aus gebogen; die<br />
oberen sind mehr als die<br />
unteren gebogen<br />
Eiförmig, mit einem Loch<br />
Ohrkapsel<br />
Unterkiefer<br />
Backenzahn<br />
Vorderbein:<br />
Schulterblatt<br />
Flacher Teil oft gebrochen<br />
oder verdaut<br />
Das dicke Knochenende<br />
bleibt immer<br />
Oberarm<br />
Großer Höcker<br />
Der untere Teil zeigt eine<br />
Vertiefung oder ein Loch<br />
für den Ellbogen<br />
Speiche<br />
Mehr oder weniger krumm<br />
Rippe<br />
Die Rippen sind auf einer Seite mehr<br />
gebogen als auf der anderen<br />
Wirbel<br />
Meist so hoch wie breit; die<br />
Schwanzwirbel haben kein<br />
Wirbelloch<br />
Hinterbein:<br />
Beckenknochen<br />
Halbsphärige<br />
Gelenkpfanne<br />
Oberschenkel<br />
Hat auf der Seite einen<br />
sphärigen Gelenkkopf, der in<br />
die Gelenkpfanne passt, wenn<br />
der Knochen von derselben<br />
Maus stammt<br />
Dieses Gelenkende ist oft<br />
abgetrennt, weil der Knorpel,<br />
vor allem bei jungen Mäusen,<br />
verdaut wurde<br />
Unterschenkel<br />
Elle<br />
Wadenbein oft gebrochen<br />
Verdickung des einen Knochenendes<br />
mit halbkreisförmiger Gelenkpfanne<br />
Fußknochen<br />
Einfache kleine Knochen<br />
Das Schienbein ist leicht<br />
s-förmig und zeigt eine<br />
Verdickung<br />
Fußknochen<br />
Einfache kleine Knochen<br />
8
V.d. Vorlage zum Aufkleben der Knochen<br />
Aufgabe:<br />
Klebe nun jeweils einen Knochen pro Knochentyp !<br />
Schädel<br />
oberer Schneidezahn<br />
Hinterhauptsbein<br />
unterer Schneidezahn<br />
Ohrkapsel<br />
Unterkiefer<br />
Backenzahn<br />
Vorderbein:<br />
Schulterblatt<br />
Rippe<br />
Hinterbein:<br />
Beckenknochen<br />
Oberarm<br />
Wirbel<br />
Oberschenkel<br />
Speiche<br />
Elle<br />
Unterschenkel<br />
Fußknochen<br />
Fußknochen<br />
9
VI. Die häufigsten in gewölle gefundenen Beutetiere<br />
VI.a. Bestimmungsschlüssel anhand der Schädel<br />
Aufgabe (Partnerarbeit):<br />
Bestimmt mit Hilfe der folgenden Bestimmungshilfe die nummerierten Schädel in den vorliegenden Kästchen!<br />
Achtung: Bitte das Kästchen öffnen, beobachten – und mit äußerster Vorsicht nur mit den weichen Pinzetten berühren!!!<br />
Schreibt die Nummern des Kästchens in die passenden Kreise zu den Namen in folgendem Bestimmungsschlüssel.<br />
START:<br />
Schädel beobachten<br />
Schädel mit Zähnen<br />
oder Zahnhöhlen<br />
Schädel ohne Zähne oder<br />
Zahnhöhlen. Globulöser Schädel,<br />
dreieckiger Oberkiefer<br />
Vogel<br />
länglicher Schädel, sich nach<br />
vorne verengend; Schneide-,<br />
Eck-, Backenzähne<br />
rundlicher Schädel; lange,<br />
meißelförmige Schneidezähne;<br />
keine Eckzähne<br />
nagetier<br />
insektenfresser<br />
spitze Backenzähne<br />
gewellte Backenzähne mit<br />
mehreren, feinen Wurzeln oder<br />
runden Wurzelhöhlen<br />
zickzack-förmige<br />
Backenzähne mit<br />
flacher Oberfläche;<br />
eine einzige Wurzel<br />
oder zickzack-förmige<br />
Wurzelhöhle<br />
großer, erster<br />
Schneidezahn<br />
mit Hakenform<br />
am Oberkiefer<br />
großer<br />
Eckzahn am<br />
Oberkiefer<br />
echte maus<br />
Unterkiefer beobachten<br />
und Länge der Backenzahn-Reihe<br />
messen<br />
wühlmaus<br />
typischer<br />
weniger als 3 mm<br />
6 bis 8 mm<br />
Oberarm-<br />
spitzmaus<br />
knochen<br />
zwergmaus<br />
ratte<br />
maulwurf<br />
3 bis 5 mm<br />
Oberkiefer beobachten<br />
waldmaus<br />
1. Backenzahn mit<br />
4 Wurzeln oder 4<br />
Wurzelhöhlen<br />
1. Backenzahn mit<br />
3 Wurzeln oder 3<br />
Wurzelhöhlen<br />
hausmaus<br />
10
VI.b. Bestimmungshilfe für Kleinsäuger<br />
B = Biotop / N = Nahrung<br />
spitzmaus z.B. Hausspitzmaus<br />
maulwurf<br />
Fell ohne Strichrichtung<br />
lang, spitz<br />
hellbraun<br />
kurz<br />
schwarz<br />
hell<br />
lang<br />
- Sternenförmig<br />
angeordnete Hügel<br />
- Gang queroval<br />
Breite Grabhand,<br />
Körper walzenförmig<br />
- Karavanenbildung bei<br />
der Feldspitzmaus<br />
Wühlnase<br />
Kopf+Rumpf: 6,2-9,5 cm<br />
Schwanzlänge: 3,3-4,6 cm<br />
Gewicht: 6-14 gr<br />
B: Gärten, Wiesen, Hecken, Waldränder;<br />
im Winter auch Häuser<br />
N: Insekten, Würmer, Schnecken<br />
B: Wiesen, Gärten, Sportwiesen<br />
N: Regenwürmer, Insekten, Schnecken, kleine Wirbeltiere<br />
KR: 11,3-16 cm<br />
S: 2,2-3,8 cm<br />
G: 65-130 gr<br />
wühlmaus (Schermaus)<br />
wühlmaus (feldmaus)<br />
hellbraun<br />
mittellang<br />
klein<br />
- Linienförmig<br />
angeordnete Hügel<br />
Körper<br />
walzenförmig<br />
- Gang hochoval<br />
- Große Vorratskammer dicht unter der Oberfläche<br />
KR: 12-20 cm<br />
S: 5,6-10,9 cm<br />
G: 80-180 gr<br />
B: Gewässer, Wiesen (Felder, Gärten), Baumgärten<br />
N: unterirdische Pflanzenteile<br />
B: Felder, Wiesen, Straßenböschungen, Gärten,<br />
offene Gebäude<br />
N: Getreide, Pflanzenteile<br />
KR: 9,5-13 cm<br />
S: 2,7-4,6 cm<br />
G: 19-52 gr<br />
hausmaus<br />
WALDmaus<br />
lang<br />
lang<br />
grau<br />
hellbraun<br />
lang<br />
grauweiß<br />
lang<br />
KR: 7,2-10,3 cm<br />
S: 7,2-10,2 cm<br />
G: 12-36 gr<br />
B: Dörfer, Häuser, (Felder, Gebüsche, Steinhaufen)<br />
N: bevorzugt Getreide, ansonsten fast alles (Käse,<br />
Speck…)<br />
B: Wälder, Felder, Hecken, (Gärten)<br />
N: alle Arten von Früchten u. Samen (Nüsse, Eicheln,<br />
Buchecker, Beeren), Insekten, Schnecken<br />
KR: 7,6-11 cm<br />
S: 6,9-11,5 cm<br />
G: 14-35 gr<br />
zwergmaus<br />
wanderratte<br />
klein<br />
braun<br />
klein<br />
gelbbraun<br />
sehr groß<br />
dick, lang<br />
weißlich<br />
lang<br />
KR: 5,4-7,6 cm<br />
S: 5,1-7,2 cm<br />
G: 4,5-11 gr<br />
B: Getreidefelder, Brachland, feuchte Wiesen, (Schilfbestände)<br />
N: Getreidekörner, Samen, Beeren<br />
B: Dörfer (Abwasserkanäle), Bäche, Müllhalden<br />
N: Frisst von allem<br />
KR: 20,4-27,3 cm<br />
S: 16,8-22,9 cm<br />
G: 275-580 gr<br />
11
VII. Wechselbeziehungen zwischen GreifvögelN und Beutetieren<br />
VII.a. Nährstoffkreislauf<br />
Was passiert mit dem <strong>Gewölle</strong> in der Natur? Benenne die Trophiestufe, die mit folgenden Farben abgebildet wurden (Kästchen).<br />
Grün: Produzenten / Rot: Konsumenten / Blau: Zersetzer<br />
Schleiereule<br />
Waldkauz<br />
Uhu<br />
Konsumenten<br />
Produzenten<br />
Waldmaus<br />
und<br />
Kot, sterbliche überreste<br />
Fuchs Steinmarder Motte<br />
Zersetzer<br />
Kot, sterbliche überreste<br />
VII.b. “<strong>Gewölle</strong>detektive” — den Jagdrevieren auf der Spur!<br />
Vor euch liegt der Speiseplan einer Schleiereule in einem bestimmten Gebiet (z.B. Ansembourg).<br />
Worüber kann ein <strong>Gewölle</strong> Aufschluss geben,<br />
d.h. welche Informationen liefert es dem Ökologen?<br />
Qualitativ:<br />
Informationen über Ernährungsvorlieben und Jagdreviere des Greifvogels aber auch über<br />
das Vorhandensein von verschiedenen Arten von Beutetieren, sowie deren Speisevorlieben.<br />
Quantitativ:<br />
Informationen über Anzahl der Greifvögel, der Beutetiere und Hinweise auf<br />
z.B. die Fruchtbarkeit der Felder, die Verluste nach einem harten Winter…<br />
12
VII.c. Gegenspielerprinzip — biologisches Gleichgewicht<br />
1. Schreibe die Buchstaben der Sätze in die passenden grünen, dicken Kreise zu den Pfeilen! Abb. 1.<br />
A Je mehr Waldkäuze (auf Jagd gehen), desto weniger Waldmäuse (überleben).<br />
B Je weniger Waldmäuse, desto weniger Waldkauzjunge (können aufgezogen werden).<br />
C Je mehr Waldmäuse, desto mehr Waldkauzjunge (können aufgezogen werden).<br />
D Je weniger Waldkäuze (jagen), desto mehr Waldmäuse (vermehren sich).<br />
E Je mehr Waldkauzjunge (erwachsen werden), desto mehr Waldkäuze.<br />
F Je weniger Waldkauzjunge (aufgezogen werden), desto weniger Waldkäuze.<br />
2. Setze die korrekten Zeichen ein! Abb. 1.<br />
- Das Zeichen bedeutet eine gleichgerichtete Beziehung; man formuliert: je mehr ... desto mehr oder je weniger ... desto weniger.<br />
- Das Zeichen bedeutet eine entgegengesetzte Beziehung; man formuliert: je mehr ... desto weniger oder je weniger ... desto mehr.<br />
Abb. 1.<br />
C<br />
E<br />
+<br />
viele Waldmäuse viele Waldkauzjunge viele Waldkäuze<br />
+<br />
D<br />
–<br />
–<br />
A<br />
+<br />
+<br />
wenig Waldkäuze<br />
F<br />
wenig Waldkauzjunge<br />
B<br />
wenig Waldmäuse<br />
© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2001<br />
3. Die Beziehung zwischen Greifvogel und Beutetier führt durch das Gegenspielerprinzip (Abb.1.) zu einem biologischen Gleichgewicht<br />
(Abb.2.). Wieso bleibt die Fressfeindpopulation im Vergleich zur Beutepopulation immer kleiner (a) und in der Zeit versetzt (b) ?<br />
Populationsgröße<br />
Beutepopulation<br />
Räuberpopulation<br />
Zeit<br />
a. Die Fressfeindpopulation ist im Vergleich zur Beutepopulation immer kleiner, weil<br />
von der Nahrung, die aufgenommen wird, immer ein Teil an ....................................<br />
Masse<br />
(unverdauliche Reste) und .............................. Energie (für Muskelarbeit) für die höhere Stufe<br />
in der ..............................................<br />
Nahrungspyramide<br />
verloren geht !<br />
b. Die zyklischen Variationen der zwei Populationen sind in der Zeit versetzt, weil die<br />
...................................... Fressfeinde immer mehr Zeit brauchen um sich zu vermehren als die<br />
meisten Beutetiere. Daher kommt das ................................ Maximum der Fressfeinde erst<br />
deutlich später zustande. Mit steigender Anzahl der Räuber wächst nun der<br />
........................................ Druck auf die Beutepopulation, sie schrumpft.<br />
Abb.2.: Populationsschwankungen bei Fressfeind und Beute. Bemerkung: Die durchschnittliche Größe der Populationen von Fressfeind und Beute<br />
in einer “Räuber-Beute-Beziehung” ist über einen längeren Zeitraum hinweg konstant, wenn die Umweltbedingungen ansonsten stabil sind.<br />
13
VIII. ÖKOLOGISCHE NISCHEN<br />
VIII.a. Am Beispiel von Sperber und Habicht<br />
Abb. 1.<br />
Name Sperber Sperber Habicht Habicht<br />
Spannweite 60 cm 75 cm 105 cm 120 cm<br />
Gewicht ~140 g ~260 g ~700 g ~1150 g<br />
Lieblingsbeute<br />
Zaunkönige,<br />
Sperlinge, Amseln...<br />
Finken, Drosseln,<br />
Elstern, Tauben...<br />
Mäuse, Drosseln,<br />
Eichhörnchen...<br />
Raben, Tauben, Kaninchen, Enten, Gänse...<br />
Abb. 2.<br />
1. Vergleicht diese 4 Greifvögel und ihre respektiven Beutetiere. Inwiefern sind die Unterschiede von Vorteil für die Greife? (Abb. 1.)<br />
Jeder Greifvogel ist ........................... größer als sein Nachbar von links, also auch kräftiger und kann so ........................... größere Beutetiere<br />
erlegen. Es besteht keine ................................, Nahrungskonkurrenz diese Greifvögel haben unterschiedliche ..............................................................!<br />
ökologische Nischen<br />
2. Welche Vorteile bestehen, wenn das jeweilige Weibchen größer ist als das Männchen? (Abb. 2.)<br />
Ein größeres Weibchen kann größere Beutetiere ..........................., fangen d.h. den Jungvögeln ................................................. mehr Nahrung<br />
bringen.<br />
Außerdem gewährleistet es einen .......................................... besseren Schutz der Eier gegen die Abkühlung und der Küken gegen die Feinde.<br />
3. Warum haben diese 4 Vögel das gleiche Flugbild (breite, aber kurze Flügel/langer, aber schmaler Schwanz)? (Abb. 3.)<br />
Um Vögel zu fangen, muss man ........................... schneller fliegen, daher die breiten Flügel! Um .................................................................<br />
zwischen Bäumen hindurch<br />
zu fliegen, sind ein langer Steuerschwanz und kurze Flügel von Vorteil!<br />
Abb. 3. Jagdverhalten des Habichts in seinem typischsten Biotop.<br />
14
VIII.b. Am Beispiel von Tag- und Nachtgreifen<br />
1. Welcher Vorteil besteht, wenn eine Gruppe der Greife tag- und die andere nachtaktiv ist? (-> Fachbegriff?)<br />
Konkurrenzvermeidung > unterschiedliche ökologische Nischen!<br />
2. Vergleiche einige Anpassungen von Tag- und Nachtgreifen in folgenden Beispielen:<br />
Taggreife<br />
Nachtgreife<br />
Sinnesorgane<br />
(Sehsinn und<br />
Hörsinn)<br />
Beide haben______________________Augen große<br />
und ein binokulares Sehen um<br />
die _____________________________ Entfernung<br />
zur Beute besser zu schätzen!<br />
Guter Hör und Sehsinn. Die<br />
_______________ Falken können sogar einen<br />
Teil des Sichtfeldes vergrößern um<br />
zu kontrollieren, ob es sich bei der<br />
erspähten Beute z.B. um ein Tier oder<br />
nur ein Stück Holz handelt.<br />
Ohr<br />
Eulen haben große __________________________<br />
Pupillen<br />
hohe Restlichtausbeute!<br />
Eulen haben _______________________________<br />
parabolähnliche<br />
Gesichtsschleier um den _______________ Schall besser<br />
zu empfangen und eine Asymetrie der Kopfseiten<br />
zur besseren Schall ______________ peilung ! (gutes Gehör)<br />
Geiffüße,<br />
Schnabel und<br />
Federkleid<br />
Beide haben:<br />
_______________________ kräftige<br />
Fänge mit ___________________________________ dolchartigen<br />
Krallen um die Beute<br />
zu töten und zu transportieren.<br />
_________________________ Hakenschnabel um die Beute zu töten (Genickbruch) und das Fleisch zu zerfetzen!<br />
Flug<br />
Kurz oder lange<br />
Zehen je nach<br />
Beutegröße<br />
Verschiedenartige Flugweisen, je nach Jagdart<br />
und Wetterlage (Wind,Thermik…)<br />
Eulen besitzen mit ________________________<br />
Federn<br />
bekleidete Füße und weiches Gefieder mit<br />
___________________________ gefransten<br />
Vorderkante der<br />
Schwungfedern<br />
_____________________________ geräuschlos<br />
Such –<br />
und Überraschungsflug<br />
Weniger verschiedene Flugweisen, aber sehr gut angepaßtes Gefieder<br />
um Verwirbelungen der Luft und somit Geräusche zu vermeiden!<br />
3. Die Tag- und Nachtgreife sind nicht miteinander verwandt, sie stammen aus ganz unterschiedlichen Vogelfamilien (Taggreife<br />
sind verwand mit den Storchvögeln und Nachtgreife mit den Nachtschwalben). Wie kann man ihre Ähnlichkeit in Bezug auf<br />
Sinnesorgane und Fänge erklären?<br />
Anpassung an die Lebensweise, hier an den Beutefang<br />
Die Entwicklung der sogenannten analogen Organe nennt man in der Evolution KONVERGENZ !<br />
15
IX. DIE BEDEUTUNG UND DER SCHUTZ VON GREIFVÖGELn<br />
Früher bezeichnete man die Taggreife und Eulen als „Raubvögel“. Sie hatten damals einen eher schlechten Ruf bei den Menschen.<br />
Einerseits glaubte man, dass die Taggreife den Wildbestand verminderten (Konkurrenz für die Jäger).<br />
Andererseits galten die dunklen Nachtjäger ohnehin als unheimlich, teuflisch… So wurde z.B. der Steinkauz als Totenvogel bezeichnet,<br />
weil er vom Kerzenschein des Totenbetts angelockt wurde und sein Ruf „kwiit kwiit“ als „komm mit, komm mit“ gedeutet wurde. In<br />
Wirklichkeit jagte der Steinkauz jedoch nur die Motten, die auch vom Licht angezogen wurden.<br />
1. Der Mensch verfolgte die Greifvögel durch Abschießen, Vergiften, Fallen aufstellen, Jagd und das Nageln an die Scheunentüren...<br />
Waren seine Bedenken gegenüber den Greifvögeln eigentlich berechtigt? Durch die Analyse von <strong>Gewölle</strong>n hat man herausgefunden,<br />
dass Eulen und Taggreifer gar keine „Schädlinge“, sondern eher „Nützlinge“ für den Menschen sind! Welche Bedeutung haben<br />
Greifvögel im Ökosystem?<br />
- Nagetiere fressen und somit „Schädlinge“ beseitigen<br />
- Gleichgewicht in der Natur regulieren<br />
- zur Biodiversität (Artenvielfalt) beitragen<br />
2. Heute stehen alle Greife das ganze Jahr über unter Naturschutz. Trotzdem sind sie vom Aussterben bedroht. Schaue dir folgendes<br />
Schema zu den Gefahren für Eulen an und schreibe anschließend zu jedem Bild, wie man diese Gefahren vermindern kann, um unter<br />
anderem die Greifvögel zu schützen.<br />
Abb.1. Gefahren für Eulen<br />
integrierte Landwirtschaft, Biolandwirtschaft<br />
(Vermeidung von Pestiziden…)<br />
intensive Landwirtschaft<br />
Schornsteine mit Draht/Netz<br />
abdecken<br />
Kamine<br />
Nachhaltige Forstwirtschaft<br />
(FSC, PEFC)<br />
öffentliche Transportmittel ><br />
weniger Verkehr<br />
Verkehr<br />
massive Abholzung<br />
Hecken, Holzzäune,<br />
Elektrozaun<br />
Stacheldrähte<br />
Klima<br />
natürliche Feinde<br />
aufgehängter Greifvogel<br />
Scheunen, Kirchtürme öffnen<br />
v.a. in harten Wintern<br />
Haustiere<br />
Haustiere / Hund nicht frei im<br />
Wald laufen lassen<br />
Hochspannungsmast<br />
/normal, um ihre Vermehrung zu<br />
unterstützen: Nistmöglichkeiten erhalten<br />
unterirdische Leitungen, alternative Sitzstangen,<br />
vogelfreundliche Masten mit z.B. Vogelabwehrspitzen…<br />
16
Abb. 2 Nahrungspyramide und Konzentration der Spritzmittel<br />
3. Welche Konsequenzen hat der Einsatz von Pestiziden in der intensiven Landwirtschaft für den Endkonsumenten<br />
z.B. Uhu oder Mensch?<br />
Im Endkonsumenten reichern sich die Giftstoffe an und verursachen schwerwiegende Krankheiten. Beim Menschen<br />
z.B.: Krebsrisiko steigt, Störung des Immunsystems (Allergien…), Störung des Hormonsystems (Unfruchtbarkeit)…<br />
Quellenangaben<br />
- Klaus Loth, Arbeitsblätter<br />
- Mebs Th./Schmidt D.(2006) Die<br />
- Svensson et al.(1999) Der neue<br />
- Folgende Fotos sind<br />
- Maulwurf Oberarmknochen<br />
ökosysteme • Ernst Klett<br />
Greifvögel Europas, Nordafrikas<br />
Kosmos Vogelführer • Franckh-<br />
heruntergeladen von der<br />
S.10 : www.afblum.be/bioafb/<br />
Verlag GmbH, Stuttgart 2011<br />
und Vorderasiens • Franckh-<br />
Kosmos/Stuttgart<br />
Internetseite www.sxc.hu :<br />
clecrane/clecrane.htm<br />
6. Auflage 2005<br />
Kosmos/Stuttgart<br />
S.16 massive Abholzung<br />
- Lorgé P./Melchior Ed.(2010)<br />
/ Hochspannungsmast /<br />
- Mebs.Scherziger Die Eulen<br />
- Mebs Th./Scherzinger W.(2000)<br />
Vögel Luxemburgs • LNVL<br />
Haustiere / Klima / Kamine<br />
Europas • Franckh-Kosmos<br />
Die Eulen Europas • Franckh-<br />
Verlag-GmbH&Co, Stuttgart<br />
Kosmos/Stuttgart<br />
- Bang Pr./Dahlström Pr.(1981)<br />
- Meike Lüdtke, INAUGURAL-<br />
© 2000<br />
Tierspuren • BLV München<br />
DISSERTATION zur Erlangung<br />
- Jonsson L.(1999) Die<br />
des Grades der Doktorin<br />
- Mebs Th.(2012) Greifvögel<br />
Vögel Europas und des<br />
- Dobroruka L.J./Berger Z.<br />
der Veterinärmedizin durch<br />
Europas • Franckh-Kosmos/<br />
Mittelmeerraumes • Franckh-<br />
(1985) Säugetiere Europas •<br />
die Tierärztliche Hochschule<br />
Stuttgart<br />
Kosmos/Stuttgart<br />
Franckh’sche Verlagshandlung<br />
Hannover, Hannover 2009<br />
(Kosmos)<br />
17
OWL WE NEED IS LOVE<br />
photo © www.sun-gazing.com<br />
Adresse postale<br />
Boîte postale 707 • L-2017 Luxembourg<br />
Adresse siège<br />
138, bvd de la Pétrusse • L-2330 Luxembourg<br />
Tél. : (+352) 247-86 465 Fax : (+352) 46 41 86<br />
info@snj.etat.lu • www.snj.lu