13.07.2014 Aufrufe

Aus Sicht eines Mädchens - Annie Zac Poonen

Das ist die (erfundene) Geschichte der Erfahrungen eines jungen Mädchens

Das ist die (erfundene) Geschichte der Erfahrungen eines jungen Mädchens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wir necken einander und lachen oft zusammen! Wenn wir das tun können, ohne<br />

einander zu verletzen oder zu demütigen, dann wissen wir, dass unsere Beziehung<br />

wirklich gesund ist! Unser gemeinsames Leben ist in der Tat ein großer Spaß!<br />

Eines Tages setzte ich mich hin und erstellte eine Liste mit all den Dingen, die<br />

besonders meine eigenen Probleme waren, und fragte Gott, wie ich damit<br />

fertigwerden konnte.<br />

Ich war einsam und hatte häufig Heimweh, seitdem ich zuerst von zuhause wegging.<br />

Diese Anfälle von Einsamkeit und Heimweh traten gewöhnlich auf, wenn mich in der<br />

täglichen Alltagsroutine m<strong>eines</strong> Lebens etwas aufregte. Aber als ich Gott immer<br />

besser als meinen Vater und meine Mutter und meinen Freund kennenlernte und<br />

ihm all meine Gefühle erzählte und ihn um Hilfe bat, stellte ich fest, dass ich mit<br />

meiner Einsamkeit umgehen konnte.<br />

Ich war sehr ängstlich. Ich hatte Angst vor Dunkelheit, vor Menschen, Angst vor der<br />

Zukunft und Angst vor vielen anderen Dingen. Ich hatte sogar Angst, ich könnte<br />

sterben, als ich als Krankenschwester Patienten betreute, die tödliche Krankheiten<br />

hatten. Dann sah ich <strong>eines</strong> Tages, wie oft Gott zur Zeit des Alten Testaments zu den<br />

Menschen, die er liebte, die Worte „Fürchte dich nicht“ sprach, und wie Jesus zu<br />

seinen geliebten Jüngern dieselben Worte sprach. Ich sah diese Worte sowohl als<br />

Gebet als auch als ein Wort des Trostes von einem liebenden Vater und Freund an.<br />

Ich erinnere mich immer wieder daran. Der Herr vertreibt all meine Sorgen, entweder<br />

sobald sie kommen oder nachdem ich eine Weile mit ihnen gekämpft habe.<br />

Ich hatte auch die schlechte Angewohnheit, ohne irgendwelchen Grund oder wegen<br />

einer dummen Sache zu weinen. Ich erkenne jetzt, dass ein solches Weinen das<br />

Resultat von Selbstmitleid ist. Der Herr versicherte mir, dass er all meine Tränen<br />

abwischen würde. Ich dachte viel an ein Lied, das ich im Wohnheim gelernt hatte,<br />

als ich noch ein Schulmädchen war:<br />

„Er [Jesus] hatte für seinen eigenen Kummer keinen Tränen,<br />

sondern schwitzte Blutstropfen für meinen Kummer.“<br />

Mit den Jahren half er mir, auch diese Angewohnheit des „Weinens“ zu überwinden<br />

und mehr Anteilnahme für die Sorgen anderer zu haben.<br />

Unsicherheit war ein anderer großer Riese in meinem Leben und offenbarte sich auf<br />

unterschiedliche Art und Weise. Das führte dazu, dass ich in Bezug auf meine<br />

Freunde und mein Eigentum sehr besitzergreifend war! Ich wollte von anderen<br />

verzweifelt geliebt werden und ärgerte mich, wenn meine Freunde andere liebten. Ich<br />

wollte ihre Freundschaft ausschließlich für mich selbst haben. Schon als ich noch<br />

im Mädchenwohnheim war, sah ich bei mir diese Einstellung. Ich wusste, dass diese<br />

Einstellung falsch war, aber ich konnte nichts dagegen tun.<br />

Nachdem ich verheiratet war, entdeckte ich dieselbe Einstellung gegenüber Prakash.<br />

Ich konnte nicht tolerieren, dass sogar seine Angehörigen nahe zu ihm waren. Ich<br />

rechtfertigte mich mit den Worten, dass Prakash nun mir gehörte. Aber ich sehe<br />

jetzt, dass diese Einstellung falsch war. Wie konnte ich erwarten, dass die Mutter<br />

m<strong>eines</strong> Mannes aufhörte, ihren Sohn zu lieben, weil er jetzt mit mir verheiratet war?<br />

Ich freute mich über andere, die ihre Liebe über mich ausschütteten. Wie<br />

selbstsüchtig war es daher von mir, nicht zuzulassen, dass Prakash die Liebe seiner<br />

eigenen Verwandten genoss. Vielleicht war das eine andere Eigenschaft bei Frauen,<br />

die ich als Kind Gottes überwinden musste.<br />

Ich sah in mir auch einen großen Fimmel, mir Sachen zu kaufen. Ich dachte,<br />

Prakash würde nicht mögen, dass ich eine Menge Geld ausgab oder dass er nicht die<br />

Notwendigkeit sah, etwas zu kaufen, was ich als notwendig ansah. Daher kaufte ich<br />

gelegentlich Dinge, ohne ihn zu fragen. Aber da ich so naiv und einfach war, wurde<br />

ich von den Leuten dieser Stadt oft betrogen. Dann erkannte ich, dass es für mich<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!