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Aus Sicht eines Mädchens - Annie Zac Poonen

Das ist die (erfundene) Geschichte der Erfahrungen eines jungen Mädchens

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KAPITEL 10<br />

Nach vorne schauen<br />

Nach Abschluss m<strong>eines</strong> Krankenschwesternstudiums blieb ich da und arbeitete im<br />

selben Gebiet Nordindiens, weil ich dort den Bedarf an christlichen<br />

Krankenschwestern sah.<br />

Ich erhielt einen Job in einem Zentrum für medizinische Grundversorgung. Wir<br />

gingen regelmäßig hinaus in die Dörfer. Diese Besuche waren mühsam, aber<br />

erfreulich. Ich war jeden Tag sehr beschäftigt. Ich liebte die Menschen und ich liebte<br />

es, ihnen vom Herrn zu erzählen.<br />

Ich war in der Lage, meinen Eltern jeden Monat als Zeichen meiner Dankbarkeit<br />

etwas Geld nach Hause zu schicken. Ich konnte etwas Geld für das Werk des Herrn<br />

in Nordindien geben. Ich schaffte es auch, etwas Geld für einen regnerischen Tag zu<br />

sparen – für meine Hochzeit!<br />

Ich kochte selbst, wusch meine eigenen Kleider, und auf diese Weise sparte ich bei<br />

meinen persönlichen <strong>Aus</strong>gaben eine Menge. Unsere Krankenschwesternuniform, die<br />

ich die meiste Zeit trug, half mir, mir über die neuesten Modetrends keine Sorgen zu<br />

machen.<br />

Papa versuchte nun erneut, in mein Leben zu kommen. Er hatte mich all die Jahre<br />

nicht belästigt. Aber jetzt, da ich graduiert hatte und Geld verdiente, wollte er, dass<br />

ich ins <strong>Aus</strong>land ging, und er fing an, bei verschiedenen Familien Erkundungen für<br />

meine Hochzeit zu machen. Er schrieb mir, dass er mit dem Trinken aufgehört habe<br />

– und Mama bestätigte dies. Das war eine Antwort auf meine Gebete.<br />

Ich liebte Papa wirklich. Daher wollte ich ihn nie verletzen. Aber ich erkannte, wenn<br />

ich jetzt zurückschaute, nachdem ich meine Hand an den Pflug gelegt hatte, würde<br />

ich m<strong>eines</strong> Herrn nicht würdig sein (Lk 9,62). Ich traf die Entscheidung, dass kein<br />

Verwandter jemals für mich wichtiger sein würde als der Herr.<br />

Ich fing an, für meine Zukunft zu beten. Ich wollte die Leitung des Herrn in Bezug<br />

auf meine Ehe. Ich erinnerte mich an bestimmte Verse, die ich in der Bibel gelesen<br />

hatte, Verse wie: „Können etwa zwei miteinander wandern, es sei denn sie sind einig<br />

untereinander? ... Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? ... Zieht<br />

nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen …“ usw. Die Bedeutung dieser Worte aus<br />

der Bibel war sehr deutlich: Ein Gläubiger darf niemals einen Ungläubigen heiraten.<br />

Ich war entschlossen, nicht zuzulassen, dass meine Ehe, so wie die meiner Mutter,<br />

voller Streitigkeiten sein würde. Der Herr würde mir helfen. Ich wusste, dass die<br />

Bibel lehrte, dass ich mich meinem Ehemann unterordnen sollte. Aber ich war<br />

entschlossen, dass ich nie zulassen würde, dass meine Kinder so litten wie ich<br />

gelitten hatte.<br />

Aber wie konnte ich meinen Eltern diese wichtigen Wahrheiten verständlich<br />

machen?<br />

Ich traf die Entscheidung, dem Herrn zu folgen – Schritt für Schritt –, koste es, was<br />

es wolle.<br />

Ich entschied, dass ich lieber mein ganzes Leben ledig bleiben würde, statt einen<br />

Ungläubigen zu heiraten. Ich wollte einfach nicht mein ganzes Leben lang mit einer<br />

Person verbunden sein, die Gott nicht für mich ausgewählt hatte. Und ich war<br />

bereit, mich in dieser Sache gegen meine Eltern zu stellen – freundlich aber<br />

bestimmt!<br />

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